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Wieder ein Supersommer?

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Longhair

Wieder ein Supersommer?

Beitrag von Longhair »

Salve!
Seit Tagen stöhnt Germany schon wieder unter sehr hohen Temperaturen.
Und hier sehe ich gerade wieder eine blockierende Hochdruckzone, die die Westwinddrift noch Norden und Nordosten hin abbiegt: KLICK (Aktuelle Lage verfällt, da alle 2 Stunden aktualisiert wird!)

Laut Vorhersage werden wir morgen und Freitag verbreitet einige Gewitter zu spüren kriegen, aber schon am Sonntag oder Montag soll es wieder voll heiß werden mit Temperaturen von verbreitet erneut 30 Grad oder mehr!

Ich sehe überall in den Parks die Pflanzrabatten welken und zum Teil schon wieder den Rasen gelb werden. Alles Knochen trocken!...

So schön es ist, während meines Urlaubs solches Badewetter zu haben: Ich wünsche auch dass es jetzt mal richtig regnet, also eine lang andauernde Überregnung von West nach Ost. Leider sieht es bisher nicht im Geringstan danach aus.

Häufen sich diese kontinentalen Blockade-Lagen? Wir hatten sie schon im Winter, und damit wurde uns der extreme Märzwinter beschert, da die atlantischen Tiefausläufer es da auch nie schafften, die schwere Kaltluft richtig auszuräumen. Bis auf den Wärmeeinschub mitte Februar, der im Bereich unserer Firma gleich einen Riesenbach auslöste, in dem das benachbarte Eigenheimgrundstück bis zum Bauchnabel absoff .......... (!)
- Editiert von Longhair am 05.07.2006, 17:23 -

Longhair

Wieder ein Supersommer?

Beitrag von Longhair »

Nun denn.
Auf der Isobarenkarte des obigen Links zur Wetterzentrale ist inzwischen die Weiterentwicklung zu sehen. Frontendrängelei westlich der Britischen Inseln. Totale Blockade der Westwinddrift.
Offensichtliche Hitzetiefs über Frankreich und der Iberischen Halbinsel...


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Uwe/Eschlikon
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Wieder ein Supersommer?

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Intressanterweise wirds nicht nur wärmer, sondern auch die Niederschlagsmenge nimmt (durchschnittlich) zu ;-). Jedenfalls ist dieser Trend im 30-jährigen Schnitt bei praktisch allen Stationen abzulesen, auch inneralpin (Engadin zB.)
Aber die NS fallen ungleich verteilt, bzw. nicht dann, wenn sie gebraucht werden.

Longhair

Wieder ein Supersommer?

Beitrag von Longhair »

@Ewu:
Nun das weiß ja schon fast jeder.
Und immer mehr Anteile des Gesamtniederschlages fallen als heftige Gewitter und Schauer.
Wir im Thread "Gewitter am 6.7." schon von mir geschrieben, liegt draußen seit fast 2 Stunden ein weit nordwärts ausgewehter Anvil über uns, aber die Temp steht auch jetzt noch bei 28 Grad. Und gestern noch nach Mitternacht hier oben 26, an der ARAL-Tanke nahe Zentrum 28!
Ich frage mich auch ob die Entwicklung noch normal ist oder ob wir unsere Art und Weise zu leben und zu wirtschaften, nicht mal überdenken sollten. Aber das geht jetzt ins Offtopic... ;-)

Stefan, Wichtrach

Wieder ein Supersommer?

Beitrag von Stefan, Wichtrach »

Naja Betonung auf "fast" alle Stationen.

Bern pro Monat:

1911-1940 85,9mm 7,88°C
1921-1950 81,62mm 8,09°C
1931-1960 82,03mm 8,1°C
1941-1970 80,2mm 8,14°C
1951-1980 84,61mm 8,1°C
1961-1990 85,64mm (etwa wie 50 Jahre zuvor) 8,21°C
1971-2000 86,92mm 8,59°C
1976-2005 88,55mm 8,81°C
2000-2005 85,92mm 9,41°C (wie 1911-1940 wo es noch rund 1,5 Grad kühler war!)

Fazit: Einzig die feuchten Mildwinter gaben einen auffälligen Ausschlag nach Oben (1976-2005). Der Rest mit etwa 7mm pro Monat Unterschied (sind lächerliche 84mm pro Jahr) liegt doch absolut im üblichen Schwankungsbereich.

Die letzten 6 Jahre gabs nicht mehr Niederschlag als 1911-1940, es war aber 1,53 Grad wärmer im Jahresmittel.
Ergänzung: Und 2006 will bisher auch noch nicht definitv feuchter als das Mittel werden. Der Herbst und Winter steht noch an. Die Jahreszeiten, die es langsam aber sicher trockener mögen ;-)

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Tinu (Männedorf)
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Wieder ein Supersommer?

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

@Longhair

Exkurs auf:

Ich denke das ist bereits im Gange, ohne das wir uns dessen wirklich bewusst sind. Im Prinzip muss man sich nur die Berichterstattung über Wetterextreme im Fernsehen anschauen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass Wetterkatastrophe heute nicht mehr gleich Wetterkatastrophe ist. Man darf sich die Frage stellen, wie ein Sturm vom Ausmass von Viviane, oder ein Ereignis geringfügig schwächer als Lothar heute bewertet würden. Das Selbe gilt für den Hitzesommer 2003. Diese Ereignisse haben die Messlatte für "katastrophal" im Empfinden der Öffentlichkeit bereits nach oben korrigiert. Davon bin ich überzeugt. Und dieser Prozess wird sich weiter fortsetzen.

Das ist ja das verrückte, aber auch das heilsame am subjektiven Empfinden der Menschen: Unsere Art ist vielleicht die anpassungsfähigste, welche diesen Planeten jemals bevölkert hat. So gesehen glaube ich nicht, dass die Menschheit angesichts einer Klimaänderung und der damit verbundenen, teils katastrophalen Begleiterscheinungen kollektiv in Wehmut und Verzweiflung ausbrechen wird. Das entspricht einfach nicht dem menschlichen Naturell. Man wird sich an die neuen Begebenheiten anpassen und damit leben - und nach einigen Jahrzehnten wird kaum mehr jemand Notiz davon nehmen, wie es "früher" einmal war.

Dieses Bild der Menschen ist zugegebenermassen sehr ambivalent - aber meiner Ansicht nach trifft es den Kern der Sache relativ genau.

Exkurs zu
;-)
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Föhn-fasziniert

Longhair

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Beitrag von Longhair »

Salve!

Na ja. Es gibt auch noch eine andere Sache die uns zu schaffen macht: Das nicht wenig verbreitete Negativdenken und Aufbauschen. Mir ist klar dass die Medien mit Negativmeldungen eben mehr Profit gewinnen, als wenn sachliche Nachríchtenpolitik betrieben würde. Da stimme ich schon zu.
Könnte es auch sein dass wir Negatives aus der Vergangenheit (d.h. auch schwere Unwetter!) verdrängen und schneller vergessen, als die schönen Dinge? Wie zB. der gigantische Regenbogen August 1978 über dem Fleesensee (verbunden über Kölpinsee mit der Müritz bei Waren) bei Malchow, den ich wohl nie vergessen werde! (Könnte ich gern berichten, wenn es interessiert!)

Trotzdem sollte man die Warnrufe der Schöpfung nicht überhören. Ich mache gern mit, zB. indem ich viele kürzere Strecken inzwischen Rad statt Auto fahre, erst recht in Verbindung mit dem Karate-Training.

Ich empfinde inzwischen tiefe stille Liebe zum Schöpfer, zur Schöpfung und zu den gigantischen Naturerscheinungen die mich demütig erkennen lassen WER ich bin: Nicht Allekönner und Beherrscher der Natur sondern ein Teil von ihr, untrennbar in Liebe verbunden. Ja das Karate, die damit verbundene Lebenseinstellung, der Buddhismus und die nei gefundenen interessanten Freunde, wirkt sich auf meine Lebenseinstellung (Achtung vor dem Nächsten und der Natur, verstärkte Tierliebe, die ganze Freunde am Leben, am Dasein) schon aus. ;-)

Lasst es Euch gut gehen!
Der mit dem Holztelefon, das FLIIIIEEEGEN kann. :-D
(Damit dürfte auch Chasen in ganz neuer Qualität denkbar sein! ;-) )


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c2j2
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Wieder ein Supersommer?

Beitrag von c2j2 »

Diese Ereignisse haben die Messlatte für "katastrophal" im Empfinden der Öffentlichkeit bereits nach oben korrigiert


Da bin ich nicht so sicher - alles, was irgendwo auf der Welt nicht gaaanz gewöhlich ist, kommt gleich in die Medien als Katastrophe. Insofern erniedrigt sich das wieder, da wir von allen Katastrophen aus allen Ecken der Erde erfahren. Und da eine "gleiche" Katastrophe heute viel mehr Geld kostet (Ausfälle, mehr und leichtsinnigere Menschen, empfindlichere Apparaturen, ...) wird das Ereignis "Katastrophe" heutzutage sogar früher eintreten als in der Vorzeit.

Früher wäre so ein Sturm wir vor 3 Tagen - zumindest hier - ein Sturm gewesen. Jetzt ist das eine "Katastrophe", da er irgendwo, wovon ich ohne Medien nie erfahren hätte, schwere Schäden verursacht hat (was sind ein paar Ziegel vom Dach der Kirche hier - keine Katastrope jedenfalls). Wenn ich also einer gewesen wäre, dessen Aussagen in ein paar Jahrhunderten als "Zeitzeuge" aufgefunden wird, wäre der Sturm nicht mal bekannt ;-)

Ich sehe das ganze auch ambivalent: einerseits scheint es immer extremer zuzugehen, andererseits werde ich immer sensitiver darauf, und die Medien erfreut auch jeder Windhauch und jeder Hagel. Auch früher gab es schon Dürrezeiten - ich erinnere mich noch, daß man einmal den Garten nicht gießen durfte, um Wasser zu sparen, als ich klein war.

Aber was soll's. Wir müssen uns anpassen, egal was geschieht. Unsere eigenen Konsequenzen sind klar (Solaranlagen, Fahhrad und Bus wenn möglich, ...), aber das ist weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Ch.
Wieso Hagelraketen und andere Unwetter-Schadensverminderer... man kann auch mich buchen. Wo ich bin, sind keine Unwetter :roll:

Longhair

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Beitrag von Longhair »

Salve!
Noch mal ein OT:
...Aber viele Millionen und Milliarden "weniger als 1 Tropfen" ergeben eine Flut, in dem der heiße Stein zischend vergeht. Denkt auch an die zu erwartenden Synergie-Effekt, wenn erst mal richtig angefangen wird.
Solange aber am Öl noch verdient wird, kommen die länst in den Startlöchern stehenden alternativen Energie- und Antriebstechniken nicht voll zum Tragen.
Erst wenn Öl und Gas derart verteuert sind, dass breite Teile der Bevölkerung sie sich schlicht nicht mehr leisten können und die Öl-Profite massiv wegbrechen, wird sich die Lage ändern

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c2j2
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Beitrag von c2j2 »

Hi Longhair,

Du sprichst - äh schreibst - mir aus der Seele. Der Nachteil einer solchen Haltung (Autofahren vermeiden) ist aber auch klar, um mal wieder on-topic zu werden: Chasing ist nur mit einem schlechten Gewissen, und bestimmt nicht über hunderte Kilometer, machbar ;-)

Noch mehr on-topic: Hier ist's extrem schwül, die Sonne kommt gelegentlich durch, und laut Radar kommt mit etwas Glück gleich Regen (wenn er nicht wieder einen Bodgen um uns macht). Kein Thread "nowcasting 8.7."? ;-))

Ch.
Wieso Hagelraketen und andere Unwetter-Schadensverminderer... man kann auch mich buchen. Wo ich bin, sind keine Unwetter :roll:

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