heute im Südkurier:
Mini-Tornado wütet in Waldshut
Sturmböen, Gewitterregen und Hagelschauer haben am Mittwochabend auch im Kreis Waldshut ihre Spuren hinterlassen. Die Schäden sind im Unterschied zu anderen Regionen Baden-Württembergs jedoch überschaubar. In Waldshut ist es glücklichen Umständen zu verdanken, dass umstürzende Bäume keine Menschen verletzten.
In der Waldshuter Schmittenau riss eine knapp fünf Minuten wütende Windhose am Mittwochabend gegen 23.30 Uhr mindestens zehn Bäume um.
Im menschenleeren Freibad fielen dem Mini-Tornado das erst am Nachmittag über dem Kinderplanschbecken angebrachte Sonnensegel und neun Bäume zum Opfer, darunter eine der großen Weiden, wie Bäderbetriebsleiter Thomas Müller gestern mitteilte.
Auf dem Minigolfplatz brach der Sturm die 1960 zur Platzeröffnung gepflanzte große Linde um. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand verletzt. Die letzten Gäste hätten den Platz kurz vorher verlassen gehabt, so Kioskbetreiber Helmut Ostertag (53) gestern. Er selber sei dabei gewesen, vom Sturm verwirbelte Terrassenmöbel einzusammeln, als die Linde zwei Meter über dem Boden brach und auf die Minigolfbahnen stürzte. Der Baum habe ihn nur knapp verfehlt. "Ich muss einen Schutzengel haben. Als ich mich umsah, fiel die Linde schon auf mich zu. Ich konnte gerade noch zur Seite springen", so Ostertag. Ob die Bahnen, auf denen vom 20. bis 22. Juli die Deutschen Jugendmeisterschaften ausgetragen werden, beschädigt wurden, konnte gestern vor Räumung des Baumes noch nicht eindeutig beurteilt werden. Auf der Bundesstraße in Waldshut haben während des Sturms herabstürzende Äste zwei fahrende Autos beschädigt.
Zu dem Unfall kam es gegen 23.45 Uhr zwischen dem Stellwerk und der Schmittenau. Die Fahrer blieben dank glücklicher Umstände unverletzt, der Sachschaden beträgt nach Schätzung der Polizei rund 1200 Euro. Eines der Autos wurde an der Motorhaube getroffen, das andere an den Frontscheinwerfern. Auch ein Stück des Holzzauns, der den Rad- und Fußweg begrenzt, wurde demoliert. Die Fahrbahn war durch die Baumteile teilweise blockiert, die Feuerwehr Waldshut räumte die Hindernisse beiseite.
Bei den umliegenden Kreisgemeinden war insbesondere Hohentengen von dem Unwetter betroffen. 32 Liter Wasser pro Quadratmeter gingen innerhalb des gut halbstündigen Unwetters nieder. Die Feuerwehr war seit dem frühen Morgen mit 12 Mann im Dauereinsatz, um 35 Keller leerzupumpen.
Besonders betroffen war der Ortsteil Hohentengen im Bereich Ensfeld und Herderner Straße. Fünf bis zehn Zentimeter stand hier das Wasser in den Häusern. Auf freier Flur und an den Feldwegen gab es dieses Mal keine größeren Schäden.
Hier noch die Radaraufzeichnung 23.00 Uhr bis 24.00 Uhr:
- Editiert von Flower (Grenze Schwarzwald/SH) am 30.06.2006, 09:01 -