Hallo Mike
Ich versuche, deine Fragen oben kurz zu beantworten.
a) Der letzte Winter war ein typischer NAO-negativer Winter, wie dies anhand des Verlaufs des NAO-Index gesehen werden kann:

Klar gab es einige Phasen mit einer positiven NAO, doch die Wetterlage in der Schweiz blieb hochdruckbestimmt und damit blockiert. Damit wird gleichzeitig deutlich, dass die NAO nur 10% der Klimavariabilität in der Schweiz im Winter bestimmen kann.
b) Die NAO schwankt tatsächlich immer zwischen dem positiven oder negativen Zustand. Welche Periodenlänge diese Schwankung ausmacht, ist nicht restlos geklärt. Allgemein wird von einer 5 bis 10 jährigen Frequenz ausgegangen. Wir befinden uns seit Ende der 90er Jahren in einer negativen NAO. Daher gehe ich davon aus, dass schon in den nächsten Jahren (vielleicht in 2 bis 3 Jahren) wieder vermehrt zonal geprägte Winter auftreten werden (wie zu Beginn der 90er Jahren). Das wird für viele Skigebiete unter 1300m sehr wahrscheinlich das endgültige Aus bedeuten...
c) Der Einfluss der NAO aufs europäische Klima ist im Sommer anders als im Winter. Der Grund liegt in der Verschiebung der Druckzentren des Azorenhochs und besonders des Islandtiefs Richtung Nordwesten. Grundsätzlich führen NAO negative Zustände im Sommer zu sehr heissen und v.a. sehr trockenen Bedingungen (Bsp. Sommer 2003).
Detailliert können diese Fragen auch anhand des oben genannten papers beantwortet werden.
Gruss Chrigu
Riggisberg BE (800 m.ü.M.), zwischen Schwarzenburg und Thun am Fusse des Gurnigels gelegen