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Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Das Thema Unwetterwarnungen ist für mich bei weitem noch nicht gegessen! Was vernünftige Warnungen bringen, hat man in den grösseren Städten beim grossen Schnee gesehen. Erstens waren die Leute ziemlich vorbereitet, zweitens war die Verkehrslage ruhig (gut es war auch Wochenende, aber es waren extrem viel weniger Leute auf der Strasse), und drittens wurde für die grosse Schneeschmelze der Schnee von den Abflüssen weggeschaufelt. Alles in allem wurde die Aufgabe von allen Wetterdiensten mehr oder weniger gut gemeistert.
Nun aber zum negativen Teil der Massenwarnungen: Gestern rief mich der Sendeleiter des grössten privaten Fernsehens in unserem Land (in Zürich) erschrocken an, um sich über den neusten Sturm zu informieren!!! "Welchen Sturm, wo und wann?" entgegnete ich erstaunt. "Es sei in den Agenturen von einem kräftigen Wintersturm geschrieben worden und riesige Neuschneemengen...!" meinte er... Ich konnte den „Sturm im Wasserglas in der Redaktion um den Sturm entschärfen und verifizierte die Meldung als SDA Meldung, welche jede Radio-, Fernseh-, Zeitungs- und Onlineredaktion erhielt. Es ging um Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h auf den Jurahöhen im Westen der Schweiz und um grosse Neuschneemengen im Goms etc (Hier die Warnung: Besonders viel Schnee - bis zu 70 cm - erwarten die westlichen Voralpen, die Waadtländer Alpen, die nördlichen Walliser Alpen, das Unterwallis und das Goms. Das Unwetter soll am Donnerstagnachmittag langsam abziehen. Bis dahin ist in den Höhenlagen neben den starken Niederschlägen auch mit stürmischen Winden bis 120 km/h zu rechnen . Es kann doch nicht sein, dass die MeteoSchweiz – regionale Warnung über die Nachrichtenagenturen verschickt - wo sind wir nun angekommen? Was interessiert es Radio Ri oder Grischa, wenn es über dem Jura 120 km/h Windböen gibt, was sowieso etwas beinahe "normales" ist? Diese Meldungen bzw. Warnungen, die in den weit entfernten Regionen die Zuhörer aufschrecken und dann in des Hörer Augen nicht eintreffen stumpfen unsere Sensibilität markant ab. Schlussendlich kommt eine Warnung für ein Gebiet und wird nicht mehr wahrgenommen .
Warnungen müssen regional eingegrenzt und den richtigen Medien / Stellen zugespielt werden. Sonst verfehlt die ganze Arbeit und Mühsal, der wir uns tagtäglich im Wetterbüro unterwerfen das Ziel meilenweit.
Nun aber zum negativen Teil der Massenwarnungen: Gestern rief mich der Sendeleiter des grössten privaten Fernsehens in unserem Land (in Zürich) erschrocken an, um sich über den neusten Sturm zu informieren!!! "Welchen Sturm, wo und wann?" entgegnete ich erstaunt. "Es sei in den Agenturen von einem kräftigen Wintersturm geschrieben worden und riesige Neuschneemengen...!" meinte er... Ich konnte den „Sturm im Wasserglas in der Redaktion um den Sturm entschärfen und verifizierte die Meldung als SDA Meldung, welche jede Radio-, Fernseh-, Zeitungs- und Onlineredaktion erhielt. Es ging um Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h auf den Jurahöhen im Westen der Schweiz und um grosse Neuschneemengen im Goms etc (Hier die Warnung: Besonders viel Schnee - bis zu 70 cm - erwarten die westlichen Voralpen, die Waadtländer Alpen, die nördlichen Walliser Alpen, das Unterwallis und das Goms. Das Unwetter soll am Donnerstagnachmittag langsam abziehen. Bis dahin ist in den Höhenlagen neben den starken Niederschlägen auch mit stürmischen Winden bis 120 km/h zu rechnen . Es kann doch nicht sein, dass die MeteoSchweiz – regionale Warnung über die Nachrichtenagenturen verschickt - wo sind wir nun angekommen? Was interessiert es Radio Ri oder Grischa, wenn es über dem Jura 120 km/h Windböen gibt, was sowieso etwas beinahe "normales" ist? Diese Meldungen bzw. Warnungen, die in den weit entfernten Regionen die Zuhörer aufschrecken und dann in des Hörer Augen nicht eintreffen stumpfen unsere Sensibilität markant ab. Schlussendlich kommt eine Warnung für ein Gebiet und wird nicht mehr wahrgenommen .
Warnungen müssen regional eingegrenzt und den richtigen Medien / Stellen zugespielt werden. Sonst verfehlt die ganze Arbeit und Mühsal, der wir uns tagtäglich im Wetterbüro unterwerfen das Ziel meilenweit.
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Jüge, Bonstetten ZH
- Beiträge: 210
- Registriert: Mo 28. Apr 2003, 13:13
- Wohnort: 8906 Bonstetten
Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Hoi Peter,
ich kann deine Unzufriedenheit bis zu einem gewissen Punkt verstehen.
Auf der anderen Seite darf man doch von einem Sendeleiter erwarten, dass er zumindest über geringste Geographiekenntnisse der Schweiz verfügt, oder liege ich hier falsch. Wenn nirgends etwas vom östlichen Mittelland steht (Zürich). Dann sollte ich doch in der Lage sein, diese Mitteilung richtig einzuschätzen und die Beachtung für die Meldung dementsprechend zu relativieren.
Gruss
Jürg
ich kann deine Unzufriedenheit bis zu einem gewissen Punkt verstehen.
Auf der anderen Seite darf man doch von einem Sendeleiter erwarten, dass er zumindest über geringste Geographiekenntnisse der Schweiz verfügt, oder liege ich hier falsch. Wenn nirgends etwas vom östlichen Mittelland steht (Zürich). Dann sollte ich doch in der Lage sein, diese Mitteilung richtig einzuschätzen und die Beachtung für die Meldung dementsprechend zu relativieren.
Gruss
Jürg
zu Hause in 8906 Bonstetten ZH, 540 müM
Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Es geht mir weniger um die geografischen Kenntnisse der Redaktionen, es geht mir um das Giesskannenprinzip im Warnsystem der MeteoSchweiz (vor allem im erwähnten Fall - auf der Homepage sieht man eine Schweizerkarte, mit welcher die Warnungen deutlich besser eingegrenzt werden). Es geht nicht darum, dass MeteoSchweiz seinen Namen in der Presse/Medien sieht, es geht darum, dass die Warnungen eine Relation haben müssen und auch gerechtfertigt sind. Mit Warnungen darf man sich in der Presse nicht profilieren, mit Warnungen muss man in allererster Linie versuchen Hof, Leib und Leben zu schützen, alles andere ist sekundär - auch das Geldverdienen und das Image (und hier ist nicht nur MeteoSchweiz auf dem Holzweg! MeteoSchweiz ist veranwortlich, an wen sie die Meldung weitergeben und welche Konsequenzen dies beinhaltet.
- Tinu (Männedorf)
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Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Achtung, bitte mal Vollbremsung!
Es handelt sich bei der von Peter angesprochenen Meldung um diese hier:
Verkehr Etliche Verkehrsverbindungen wegen Lawinengefahr gesperrt
: Bern (sda) Wegen Lawinengefahr und neuer Schneefälle sind etliche Strecken auf dem Schweizer Schienen- und Strassennetz gesperrt. Der Autoverlad Kandersteg-Goppenstein wird am frühen Morgen eingestellt.
Die Dauer der Störung ist unbekannt. Autofahrern wird empfohlen via Lausanne ins Wallis zu reisen, wie die SBB in der Nacht auf Donnerstag mitteilten. Viasuisse meldete zahreiche weitere Verkehrsbehinderungen, insbesondere im Alpenraum.
Der nationale Wetterdienst Meteoschweiz hatte am Mittwochnachmittag eine neue Unwetterwarnung erlassen. Besonders viel Schnee - bis zu 70 Zentimeter - erwarteten die westlichen Voralpen, die Waadtländer Alpen, die nördlichen Walliser Alpen, das Unterwallis und das Goms.
Das Unwetter soll am Donnerstagnachmittag langsam abziehen. Bis dahin ist in den Höhenlagen neben den starken Niederschlägen auch mit stürmischen Winden bis 120 km/h zu rechnen.
(SDA-ATS/ku)
Ich möchte Meteoschweiz hier klar in Schutz nehmen. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man vor Sturmböen in den Gipfellagen warnen soll.
Bei dieser Meldung ist zumindest mir aber sonnenklar, dass sie sich auf die Situation im Wallis und der Westschweiz bezieht. Wenn man diese Meldung so interpretiert, dass von einem Sturm in der ganzen Schweiz die Rede ist, dann liegt der Fehler weniger bei Meteoschweiz, als beim zuständigen Redaktor des "Fernsehsenders aus Zürich", der diese Meldung offenbar nur überflogen und nicht richtig gelesen hat. Das ist weniger eine Unwetterwarnung, sondern mehr eine Beschreibung der Wetter- und Schneesituation im besagten Gebiet, mit einem Verweis auf die weitere Wetterentwicklung.
Also bitte: Man kann über das Warnverhalten der Wetterdienste durchaus diskutieren. Aber nicht anhand dieses Beispiels!
- Editiert von Tinu am 10.03.2006, 11:34 -
Es handelt sich bei der von Peter angesprochenen Meldung um diese hier:
Verkehr Etliche Verkehrsverbindungen wegen Lawinengefahr gesperrt
: Bern (sda) Wegen Lawinengefahr und neuer Schneefälle sind etliche Strecken auf dem Schweizer Schienen- und Strassennetz gesperrt. Der Autoverlad Kandersteg-Goppenstein wird am frühen Morgen eingestellt.
Die Dauer der Störung ist unbekannt. Autofahrern wird empfohlen via Lausanne ins Wallis zu reisen, wie die SBB in der Nacht auf Donnerstag mitteilten. Viasuisse meldete zahreiche weitere Verkehrsbehinderungen, insbesondere im Alpenraum.
Der nationale Wetterdienst Meteoschweiz hatte am Mittwochnachmittag eine neue Unwetterwarnung erlassen. Besonders viel Schnee - bis zu 70 Zentimeter - erwarteten die westlichen Voralpen, die Waadtländer Alpen, die nördlichen Walliser Alpen, das Unterwallis und das Goms.
Das Unwetter soll am Donnerstagnachmittag langsam abziehen. Bis dahin ist in den Höhenlagen neben den starken Niederschlägen auch mit stürmischen Winden bis 120 km/h zu rechnen.
(SDA-ATS/ku)
Ich möchte Meteoschweiz hier klar in Schutz nehmen. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man vor Sturmböen in den Gipfellagen warnen soll.
Bei dieser Meldung ist zumindest mir aber sonnenklar, dass sie sich auf die Situation im Wallis und der Westschweiz bezieht. Wenn man diese Meldung so interpretiert, dass von einem Sturm in der ganzen Schweiz die Rede ist, dann liegt der Fehler weniger bei Meteoschweiz, als beim zuständigen Redaktor des "Fernsehsenders aus Zürich", der diese Meldung offenbar nur überflogen und nicht richtig gelesen hat. Das ist weniger eine Unwetterwarnung, sondern mehr eine Beschreibung der Wetter- und Schneesituation im besagten Gebiet, mit einem Verweis auf die weitere Wetterentwicklung.
Also bitte: Man kann über das Warnverhalten der Wetterdienste durchaus diskutieren. Aber nicht anhand dieses Beispiels!
- Editiert von Tinu am 10.03.2006, 11:34 -
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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- Andreas -Winterthur-
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Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Es kann doch nicht sein, dass die MeteoSchweiz – regionale Warnung über die Nachrichtenagenturen verschickt
Dieses Verfahren wird bei uns nicht praktiziert, ausser es wird bei uns tatsächlich offiziell vor einem Ereignis gewarnt. Dies war in den letzten 2 Tagen, mit Ausnahme der Schneewarnung für das Wallis, nicht der Fall. Tatsächlich gibt es aber momentan viele Anfragen von Medien und auch der beiden Presseagenturen zum aktuellen Wetterverlauf. Via Telefon werden die Journalisten dabei über Messwerte (Niederschlagssummen, Windspitzen, Schneemengen) informiert. Wahrscheinlich ist dies auch gestern so passiert, obwohl ich das nicht genau beurteilen kann, da ich nicht im Dienst gewesen bin. Die oben zitierte SDA-Meldung:
Besonders viel Schnee - bis zu 70 cm - erwarten die westlichen Voralpen, die Waadtländer Alpen, die nördlichen Walliser Alpen, das Unterwallis und das Goms. Das Unwetter soll am Donnerstagnachmittag langsam abziehen. Bis dahin ist in den Höhenlagen neben den starken Niederschlägen auch mit stürmischen Winden bis 120 km/h auf den Jurahöhen im Westen der Schweiz
Scheint mir korrekt und absolut courant normal in bewegten Wetterzeiten.
es geht mir um das Giesskannenprinzip im Warnsystem der MeteoSchweiz
Wer die Warnseiten der verschiedenen Wetterdienste in den letzten Tage aufmerksam studierte, konnte wohl feststellen, dass gerade bei MeteoSchweiz durchaus dosiert gewarnt wurde. Und in Bezug auf den Autor (der seit Wochen eine Anti-MeteoSchweiz Kampagne reitet) und dessen Warnungen, scheint mir folgendes Zitat am treffendsten:
Getroffene Hunde jaulen am lautesten
Und übrigens, lieber Peter, bei den Warnungen vor dem grossen Schnee im Mittelland, würde ich mich für die Zunft nicht zu weit zum Fenster herauslehnen: die meisten Wetterdienste hatten die Warnung erst mit dem Beginn der Grossschneefälle am Samstag drausssen, rsp. waren die Warnungen bis zu diesem Morgen betreffend regionaler Verteilung und Ausmass schlichtwegs nicht brauchbar: (Den Voralpen entlang bis zu 1 Meter, in der Nordostschweiz bis zu 10 cm, usw, usf.)
Gruess Andreas
- Editiert von Andreas -Winterthur- am 10.03.2006, 11:55 -
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
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Martin (Klettgau)
Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Hoi zäme,
@Peter,darf denn Meteonews keine Öffentlichen Warungen herrausgeben? Oder ist das etwa nur MeteoSchweiz vorbehalten?
Am Beispiel Deutschland die Unwetterzentrale von Jörg Kachelmann ist der Knaller!!
Denke mir mal das nur noch wenige bei DWD nachsehen.
Gruss Martin
@Peter,darf denn Meteonews keine Öffentlichen Warungen herrausgeben? Oder ist das etwa nur MeteoSchweiz vorbehalten?
Am Beispiel Deutschland die Unwetterzentrale von Jörg Kachelmann ist der Knaller!!
Denke mir mal das nur noch wenige bei DWD nachsehen.
Gruss Martin
Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Gott sei dank liebe ich Hunde, mein Hund heisst Jessy, die Katzen Merlot, Pastis und Luna... 
Ach Andreas, nenn doch die Dinge beim Namen nicht "Autor" und "getroffene Hunde jaulen am lautesten"... Ich habe mit Matthias von SF Meteo auch schon Diskussionen gehabt betreffend der Windwarnung - also lies meine Beitrage genau durch und schwatz nicht etwas von Kampagne oder so. Mein Kopf ist schon ein bisschen rot gefärbt wie Du merkst. Und ich hoffe Du hast auch gelesen, dass ich die effektive Warnseite auf MeteoSchweiz positv erwähnt habe. Also bitte nimm Dich zusammen und vermeide persönliche Angriffe. Wenigstens stehst Du hinter Deinem Arbeit- und Brötchengeber, das muss zu Deinen Gunsten erwähnt sein.
@Martin: Ich wurde von MeteoSchweiz scharf dahingehend darauf hingewiesen, dass nur und nur MeteoSchweiz offiziell warnen darf und dass ich es zu unterlassen habe, die Bevölkerung bei Unwetter "zu instruieren" was sie zu tun haben. Das ist in etwa der Wortlaut... - was auch immer das heissen mag... Du hast recht, die Unwetterzentrale in Deutschland ist eine gute Seite und es wird sich in der Schweiz in dieser Hinsicht noch einiges zum positiven bewegen, da bin ich mir sicher.
Ach Andreas, nenn doch die Dinge beim Namen nicht "Autor" und "getroffene Hunde jaulen am lautesten"... Ich habe mit Matthias von SF Meteo auch schon Diskussionen gehabt betreffend der Windwarnung - also lies meine Beitrage genau durch und schwatz nicht etwas von Kampagne oder so. Mein Kopf ist schon ein bisschen rot gefärbt wie Du merkst. Und ich hoffe Du hast auch gelesen, dass ich die effektive Warnseite auf MeteoSchweiz positv erwähnt habe. Also bitte nimm Dich zusammen und vermeide persönliche Angriffe. Wenigstens stehst Du hinter Deinem Arbeit- und Brötchengeber, das muss zu Deinen Gunsten erwähnt sein.
@Martin: Ich wurde von MeteoSchweiz scharf dahingehend darauf hingewiesen, dass nur und nur MeteoSchweiz offiziell warnen darf und dass ich es zu unterlassen habe, die Bevölkerung bei Unwetter "zu instruieren" was sie zu tun haben. Das ist in etwa der Wortlaut... - was auch immer das heissen mag... Du hast recht, die Unwetterzentrale in Deutschland ist eine gute Seite und es wird sich in der Schweiz in dieser Hinsicht noch einiges zum positiven bewegen, da bin ich mir sicher.
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Christoph Siegrist
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Unwetterwarnungs-Flut und dessen Folgen
Hallo Peter,
Bundesgesetz über die Meteorologie und Klimatologie (MetG):
Art 1, c
Art 3 (Dienstleistungen des Bundesamtes), 2b:
Art 9
Die Frage ist allerdings: Sollen Wetterdienste bei Grossereignissen Verhaltensanweisungen geben, die unter Umständen denen von Behörden widersprechen oder schneller kommen, als jene der Behörden. Stell Dir folgendes Szenario vor: Für eine Region ist Hochwasser prognostiziert, die Behörde nimmt Notunterkünfte in Betrieb und alarmiert dann die Bevölkerung (Evakuirung). Nun kommt von einer nicht-behördlichen Seite schon vorher eine Verhaltensanweisung. Das kann ein unnötiges Chaos auslösen.
Es gibt aber auch Ereignisse mit Gefährungspotenzial, bei denen keine Behörde irgendwas macht, warnt oder alarmiert. z.B. Dachlawinen. Da ist es doch tatsächlich sinnvoll, wenn man die Bevölkerung informiert, ja es ist sogar Pflicht. Ähnliche Beispiele sind Sturm (Wälder meiden), Glättegefahr,
Gruess,
Christoph
p.s.: Wenn wir schon bei den Gesetzen/Behörden sind: Leistungsauftrag Meteoschweiz 2004 - 2007. Unter anderem ist ein Beurteilungskriterium für das Erfüllen des Leistungsauftrags die Anzahl Nennungen in den Medien.
Immer wieder die selbe Geschichte! Das stimmt so einfach nicht! Hier die Rechtsgrundlagen:Ich wurde von MeteoSchweiz scharf dahingehend darauf hingewiesen, dass nur und nur MeteoSchweiz offiziell warnen darf und dass ich es zu unterlassen habe, die Bevölkerung bei Unwetter "zu instruieren" was sie zu tun haben.
Bundesgesetz über die Meteorologie und Klimatologie (MetG):
Art 1, c
Verordnung über die Meteorologie und Klimatologie (MetV)Er [der Bund] warnt vor Gefahren des Wetters"
Art 3 (Dienstleistungen des Bundesamtes), 2b:
Verordnung über die Warnung, Alarmierung und Verbreitung von Verhaltensanweisungen an die Bevölkerung (Alarmierungsverordnung, AV)Warnungen und Vorhersagen für die Allgemeinheit
Art 9
Also: Das sind die Pflichten des Bundesamtes: Warnungen an Behörden (z.B., damit er Alarmieren kann). MeteoSchweiz muss die Behörden warnen. Fertig. Es gibt keine Verbote für private Wetterdienste. Du darfst also auch.Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) ist als Fachstelle
zuständig für Warnungen an die Behörden und allgemein gültige Verhaltensempfehlungen
an die Öffentlichkeit bei gefährlichen Wetterereignissen wie starken
Stürmen und starken flächigen Niederschlägen.
Die Frage ist allerdings: Sollen Wetterdienste bei Grossereignissen Verhaltensanweisungen geben, die unter Umständen denen von Behörden widersprechen oder schneller kommen, als jene der Behörden. Stell Dir folgendes Szenario vor: Für eine Region ist Hochwasser prognostiziert, die Behörde nimmt Notunterkünfte in Betrieb und alarmiert dann die Bevölkerung (Evakuirung). Nun kommt von einer nicht-behördlichen Seite schon vorher eine Verhaltensanweisung. Das kann ein unnötiges Chaos auslösen.
Es gibt aber auch Ereignisse mit Gefährungspotenzial, bei denen keine Behörde irgendwas macht, warnt oder alarmiert. z.B. Dachlawinen. Da ist es doch tatsächlich sinnvoll, wenn man die Bevölkerung informiert, ja es ist sogar Pflicht. Ähnliche Beispiele sind Sturm (Wälder meiden), Glättegefahr,
Gruess,
Christoph
p.s.: Wenn wir schon bei den Gesetzen/Behörden sind: Leistungsauftrag Meteoschweiz 2004 - 2007. Unter anderem ist ein Beurteilungskriterium für das Erfüllen des Leistungsauftrags die Anzahl Nennungen in den Medien.
- Dani (Niederurnen)
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Original von Wick
@Martin: Ich wurde von MeteoSchweiz scharf dahingehend darauf hingewiesen, dass nur und nur MeteoSchweiz offiziell warnen darf und dass ich es zu unterlassen habe, die Bevölkerung bei Unwetter "zu instruieren" was sie zu tun haben.
Da gibts ja wohl nur eine Aussage dazu. Typisch Schweiz.
Neu nicht mehr in der Nebelsuppe von Uster sondern in im sonnigen Glarnerland
- Federwolke
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Hoi Dani
Nein, typisch Europa. In unseren Nachbarländern ist es nicht viel anders. Jeder staatliche Wetterdienst versucht halt, ein möglichst grosses Stück vom Kuchen zu behalten. Wenn man nicht in der Lage ist, das über den Markt via Qualität zu steuern, dann greift man eben auf Gesetze zurück, um die aufstrebenden und innovativen Privaten zurückzubinden. Und so entsteht statt ein fruchtbares Miteinander zum Wohl des Bürgers ein Gegeneinander, das keinem dient.
Typisch Schweiz.
Nein, typisch Europa. In unseren Nachbarländern ist es nicht viel anders. Jeder staatliche Wetterdienst versucht halt, ein möglichst grosses Stück vom Kuchen zu behalten. Wenn man nicht in der Lage ist, das über den Markt via Qualität zu steuern, dann greift man eben auf Gesetze zurück, um die aufstrebenden und innovativen Privaten zurückzubinden. Und so entsteht statt ein fruchtbares Miteinander zum Wohl des Bürgers ein Gegeneinander, das keinem dient.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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