Nach dem Strumtief Xandra wird uns Schlag auf Schlag ein weiteres Tief Namens Yuna erreichen.
Es wird uns am ersten März Wochenende, was auch das erste Frühlings-Wochenende ist, Neuschnee bis ins Flachland bringen.
Hier habe ich für euch eine Animation die von aktuellen Satellitenbildern auf die Modelrechnung bis Sonntag 24.00Uhr wechselt: http://www.br-online.de/wetter/action/b ... ani&bw=dsl
Der Link wird immer wieder mit den aktuellen Daten überschrieben, er ist also nicht zu Archiv Zwecken zu gebrauchen.
ADSL wird empfohlen
Ich hoffe, wir können uns einigen die kommende Lage unter diesem Thread von Dominik weiter zu beschreiben.
Hier mal meine Einschätzung der Wetterentwicklung:
Die Tief Xandra hat sich schon heute Nachmittag gegen Osten verabschiedet, wobei die Kriterien für ein Sturmtief meiner Meinung nach sowohl vom Kerndruck wie auch von den Windgeschwindigkeiten her, höchstens knapp erfüllt wurden. Noch folgt in den nächsten Stunden eine letzte Welle, welche besonders in erhöhten Lagen der West- und Nordwestschweiz nochmals für stürmische Böen sorgen wird. Auf der Rückseite dieser Welle setzt sich dann die KF welche aktuell etwa auf einer Linie Elsass-Schwarzwald stationär verharrt, gegen Süden in Bewegung. Die Niederschläge dürften nun sukzessive von Norden her intensiver werden. Je nach konvektiven Umlagerungen sowie dem zu erwartenden Druckanstieg können mit der KF vorübergehend nochmals stürmische Böen auftreten.
Nun gewinnt das schon vor Tagen in den Modellen zeitweise aufflackernde Szenario 2 an Bedeutung: Der grosse Schnee. Gemäss EZ, GME und aLMo sollten die Niederschläge gegen Morgen früh mit der Kaltfront allmählich in Schnee übergehen. GFS bleibt beharrlich bei seiner Variante und lässt am Samstag Vormittag nochmals einen Nachzügler der Teiltief-Familie passieren, sodass der Vorstoss der KF (und dementsprechend das Absinken der Schneefallgrenze) vorerst noch verzögert würde. Das spannende an dieser Lage ist, dass diesmal die Höhenwinde nicht auf NW drehen und die KF rasch an die Alpen drücken (war gestern noch in den Modellen), sondern dass die Höhenwinde mit der Annäherung des nächsten kräftigen Tiefs (welches eine ungewöhnlich südliche Zugbahn einschlägt, siehe dazu auch den Loop von Dominik) wieder zurück auf SW drehen. Mit sinkendem Bodendruck über SW-Europa entsteht bei uns in den unteren Luftschichten eine Bisenlage. Damit haben wir es mit einer ausgeprägten Gegenstromlage (Kaltluftadvektion in der Grundschicht sowie aufgleitende Höhenwarmluft) zu tun.
Da sich nach den aktuellen Modellen die Warmfront des neuen Tiefs, welches von Galizien gegen die Südalpen zieht, schon in den Vormittagsstunden aufgleitet, sollten so schon bald anhaltende Schneefälle einsetzen. Diese teils intensiven Schneefälle sollen gemäss den aktuellen Modellen bis zum Durchzug des sich weiter verstärkenden Tiefs südlich der Alpen, bis etwa Sonntag Mittag anhalten. Relativ einheitlich werden von EZ sowie aLMo (und offenbar auch des EZ-, sowie des GME-MOS) verbreitet 30-40 mm, gegen Westen sogar über 50 mm Niederschlag simuliert. Es mutet zwar etwas surrealistisch an (vor allem für anfangs März), aber unter den gegebenen Umständen muss davon ausgegangen werden, dass dies (mit Ausnahme der Genferseeregion und anfangs vielleicht auch noch weiteren Teilen des westlichen Mittellandes) in etwa äquivalent als 30-50 cm Schnee bis in tiefste Lagen fallen wird. Schneehöhen übrigens, wie wir sie seit mindestens dem 9.2.99 im Mittelland nicht mehr gesehen haben.
Die Modelle sehen zwar recht einheitlich aus, trotzdem kann das Ding, angesichts der sehr dynamischen Wetterlage, natürlich noch platzen. Ein mögliches Szenario wäre dann z.B., dass sich das Tief schon weiter westlich derart verstärkt, dass es mit zunehmendem Südgradienten die Luftmassengrenze über uns doch wieder gegen Norden drückt und der Schnee wieder in Regen übergehen könnte. Aber aktuell sieht die Sache (für Winterfans und Annhänger des weissen Chaos im Flachland) tatsächlich sehr gut aus.
Gruess Andreas
- Editiert von Andreas -Winterthur- am 04.03.2006, 00:32 -
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
Danke für die Angaben. Gut zu hören dass die Mehrheit der
Modellen auf viel Schnee setzt. Die Hälfte der GFS 18z Lösungen
aber lässt die kalte Luft erst Sonntagmorgen Raum Zürich erreichen.
Die Hauptlauf, wohl die "wichtigste" so kurzfristig, ist relativ
kalt und deutet auf etwa 25cm Neuschnee in Raum Zürich. Es
bleibt aber spannend, es ist denke noch nicht klar dass es
schon morgen anfängt zu schneien. Die Niederschlagsmengen werden
aber auf jeden Fall hoch sein.
Founder, Owner and Operator of SSWD - Engaged in Science & Research since 1997.
Follow @SturmarchivCH on Twitter to get accurate information about severe, extreme or unusual weather events in Switzerland - fast and reliable.
@Chrigi
Farbige Flächen = 0-1km Shear, Schwarze Linien = 0-6km Shear. Einen STP kann ich nur über Rumänien erkennen.
Der STP ist übrigens schon aussagekräftig, die Formel steht unten auf der Grafik. Bei einem STP von 50 gäbe es wohl ein paar F5.
Hier in Urdorf jetzt kleinflockiger leichter Nassschneefall.
Es sieht danach aus dass die mildere Varianten ins GFS Ensemble sich bestätigen; die kalte Luft kommt erst in der Nacht von Samstag auf Sonntag gut durch in Raum Zürich. Bis dann vor allem
Regen ... Auch jetzt gibt es immer noch grosse Unsicherheit. Für heute Nacht and morgen früh wirden dann doch noch viel Schnee in Raum Zürich und übrigen Mittelland erwartet. Grosse Niederschlagsmengen im Westen! Viel Schnee in südlichem Baden-Württemberg!
Ja das wird wohl enger als gestern noch gedacht. Die Warmluft gewinnt wieder mehr an Terrain. Für die Regionen westlich der Reuss könnte es wohl noch länger dauern mit dem Übergang in Schnee. Für die Ostschweiz bin ich eigentlich immer noch recht optimistisch. Mind. der Blick aus dem Fenster ist erfreulich: aktuell Nass-Schnee der auch langsam ansetzt.
Gruess Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin