Die maskierte Bodenkaltfront ist auf den Radarbildern gut zu erkennen. Sie überquerte Zürich unter Aktivierung um etwa 9:30 Uhr. Etwa zu diesem Zeitpunkt wurde auch der stärkste Druckanstieg registriert. Hinter der Front liess der Wind rasch nach. Um 7:30 Uhr überquerte ein Band mit stärkerem Niederschlag und einem Windsprung in der Höhe Zürich. Ich denke, dass es sich hierbei um die obere Kaltfront handelte. Auf ihrer Rückseite begann der Luftdruck wieder zu steigen. Beide Fronten kommen aus Norden. Die obere Kaltfront verläuft von WNW nach ESE, die Bodenfront von W nach E. Die beiden Fronten lagen also nicht ganz parallel zueinander.
Warum sich eine Warmfrontokklusion ausbildete, obwohl die herangeführte Luftmasse auf der Rückseite kälter war, kann ich nicht sagen. Vermutlich war der Temperaturgradient im Bereich der Front nicht sehr gross, so dass die herangeführte Kaltluft an der Vorderseite wärmer war, als die Kaltluft, welche im Mittelland liegen blieb. Die Kaltluft im Mittelland wurde ausserdem durch Niederschlagsabkühlung zusätzlich abgekühlt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass wir es mit 2 Frontensystemen zu tun hatten, einer Warmfrontokklusion und einer maskierten Kaltfront. Das halte ich aber eher für unwahrscheinlich.
Die Schauerlinie am Nachmittag würde ich nicht als Front bezeichnen, da sie kaum durch die Topographie des Schwarzwald beeinflusst wird. Es scheint eine schwache Konvergenzzone zu sein. Erst mit Annäherung an die Alpen verstärken sich die Schauer deutlich. Das liegt an der Konvergenz, welche durch den NW-Wind in Alpennähe verursacht wurde.
Die schwarze Linie kennzeichnet die obere Kaltfront. Die Pfeile zeigen die Windrichtung an.

Die Reflektivität ist an der Vorderseite der oberen Kaltfront etwas höher.

Die schwarze Linie kennzeichnet die maskierte Bodenkaltfront.

Mit Durchzug der Bodenkaltfront lassen die Niederschläge nach.

Gruss, Michael
- Editiert von Michael (Untersee) am 06.02.2005, 20:15 -
