Hoi zämä,
es lohnt sich, auch mal einen Blick auf die Payerne Sondierungen von
gestern und heute zu werfen, mit Fokus auf das Windprofil:
PAY 20030126 00UTC
PAY 20030126 12UTC
PAY 20030127 00UTC
PAY 20030127 12UTC
Selbst in dieser groben vertikalen Auflösung kann man erahnen,
dass das Windmaximum meist im Bereich der stärksten Temperaturinversion liegt.
Dies könnte man darauf zurückführen, dass in diesen sackstabilen Schichten
dem Wind am wenigsten Reibung durch Turbulenz entgegenwirkt.
Es würde mich auch nicht erstaunen, wenn dort "supergeostrophische"
Windstärken herrschen, wie dies häufig in low-level jets vorkommt.
Interessant auch der zeitliche Verlauf der Windpitzen:
Es fällt auf, dass einige Stationen einen mehr oder weniger ausgeprägten peak
am frühen Morgen (um 0800 Uhr) aufweisen, bspw. der Chasseral und Hörnli am MI und DO,
La Dole nur heute. Auch dies passt ins allgemeine Bild von low-level jets,
die in den Morgenstunden jeweils ihre höchsten Windstärken aufweisen.
Mit viel Mut und Fantasie kann man diese Beobachtung ähnlich wie oben damit begründen,
dass im Laufe der Nacht durch Stabilisierung die Druckgradient- + Corioliskraft immer
weniger durch Reibung ausbalanciert ist, und die Windstärke vorübergehend auf
"supergeostrophische" Werte "überschiesst".
Die zeitlichen Veränderungen können aber auch ganz andere Gründe haben, die ich jetzt nicht
gesehn habe: kleinere Wellen in den Druckflächen uvm......
Bevor ich mir gänzlich die Finger verbrenne mit Mutmassungen, die vielleicht hier gar nicht
zutreffen, mach ich lieber Schluss mit dem orakeln über den Wind
Grüsse aus dem sehr winterlichen Frauenkappelen bei Bern
Marco Takt Rheinklingen: -9.3°C
