Heute traf ich beim Joggen diesen geköpften und teilweise entrindeten Baum. Das war neu, vor ein paar Tagen war die Passage völlig unauffällig.
Ein paar Schritte weiter, und es sah ziemllich chaotisch aus. Abgesplitterte Äste und Holzstücke lagen im nahen und weiteren Umkreis um den Baum. Das Holzgeländer, erst vor kurzem erneuert, beschädigt. Das Gelände ist ziemlich steil, ich habe dann weiter unten am Waldrand, ca. 30m unterhalb des Baumstammes, noch Holzstücke gesehen.
Ich vermutete sofort einen Blitzeinschlag und prüfte, zu Hause angekommen, die Blitzdaten von Meteotest (Meteorage) und auch von Kachelmannwetter. Kein Blitz passte, aber die beiden Kracher über 100 kA, die unten schon dokumentiert sind, sind nochmals auf der folgenden Karte eingetragen, mit den Angaben von Meteotest (MT, rot) und JK (Kachelmannwetter, blau). Beim ersten stimmen die Positionen gut überein, nicht aber beim zweiten. Hm. Die Distanz zwischen den beiden Positionen ist 2 km. Und der beschädigte Baum steht etwa dazwischen, wenn auch etwas seitlich versetzt. Da soll noch einer drauskommen. Ich sehe es als nicht ganz unwahrscheinlich an, dass der 300 Kiloamperler beim gelben Punkt eingeschlagen hat. Das Schadenbild deutet doch auf eine erhebliche explosive Wucht des Einschlages hin.
Den ersten Einschlag hatte ja meine Kamera verpasst, aber beim 2. Einschlag war die Kamera auf Strom und gut gerichtet. Trotzdem war auf den Bildern nichts, rein gar nichts zu sehen. Schade schade. Der Trigger löste in dieser Zeit fast im Sekundentakt aus. Das war wahrscheinlich das Problem. Die Empfindlichkeit des Sensors war viel zu hoch eingestellt. Chaotische Wolkenbewegungen reichten, um das Licht soweit zu ändern, dass der Sensor auslöste. Und bei den Blitzen war der Sensor dann nicht parat.
Die Kamerazeit habe ich trotzdem mal mit der Atomuhr abgeglichen und konnte diese auf etwa +- 2 Sekunden genau eingrenzen. ja, und da war was, ein FEUERCHEN! Winzig klein, auf dem Folgebild war dann noch ein kleines Räuchlein sichtbar, es muss also für ganz kurze Zeit gebrannt haben. Die Zeit passte, ca. 3 Sekunden nach der Einschlagszeit. Das ist soweit schon ein robuster Hinweis, dass der Kracher Nr. 2 genau da eingeschlagen hat.
Und die Moral von der Gschicht? Das nächst Mal vielleicht doch mal auch eine Videokamera laufen lassen.