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Gewitter 03. - 07.05.2022, Unwetter Zell 05.05.2022
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Severestorms
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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Sturzflut im Tösstal hat zu Schäden und über 100 Feuerwehreinsätzen geführt, vor allem in den Gemeinden
Zell, Wila, Turbenthal und Wildberg.
https://www.landbote.ch/heftige-gewitte ... 6137983464
Gruss Chris
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- Tinu (Männedorf)
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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Sehr eindrücklich was gestern Abend in Teilen des Tösstals passiert ist. Diese Region kennt ja eigentlich Hochwasser, die Töss ist ein Fluss der schnell auf grosse Regenmengen reagiert (und genauso schnell austrocknet). Diesmal war es allerdings nicht die Töss selber, sondern es waren eher die kleineren Zuflüsse, die das Land überschwemmt haben.
Gemäss Feuerwehr war es eine "unheilige" Kombination aus Hagel, der die Abflüsse verstopfte, und enormen Regenmengen (über 70 mm in kurzer Zeit), die dafür sorgten, dass das Wasser in Teilen der Ortschaft Zell phasenweise etwa einen Meter hoch stand.
Gemäss Augenzeugen ging das Ganze enorm schnell. In gewissen Häusern mussten sich die Bewohner in die oberen Stockwerke flüchten, die Wohnzimmer wurden komplett überflutet (zumindest ansatzweise erinnert mich das an die Unwetterkatastrophe in Deutschland letzten Sommer).

Foto: Feuerwehr Zell/Landbote
Da nützt das beste Unwetterdispositiv nix mehr, wenn die vorgesehenen Abflüsse vom Hagel verstopft und damit unbrauchbar gemacht werden.
Gemäss Feuerwehr war es eine "unheilige" Kombination aus Hagel, der die Abflüsse verstopfte, und enormen Regenmengen (über 70 mm in kurzer Zeit), die dafür sorgten, dass das Wasser in Teilen der Ortschaft Zell phasenweise etwa einen Meter hoch stand.
Gemäss Augenzeugen ging das Ganze enorm schnell. In gewissen Häusern mussten sich die Bewohner in die oberen Stockwerke flüchten, die Wohnzimmer wurden komplett überflutet (zumindest ansatzweise erinnert mich das an die Unwetterkatastrophe in Deutschland letzten Sommer).

Foto: Feuerwehr Zell/Landbote
Da nützt das beste Unwetterdispositiv nix mehr, wenn die vorgesehenen Abflüsse vom Hagel verstopft und damit unbrauchbar gemacht werden.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Fr 6. Mai 2022, 12:49, insgesamt 3-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Kommt noch hinzu, dass die Modelle nicht mit solch extremen Mengen gerechnet hatten. Da kommt bei mir wieder der Verdacht auf, dass die Kondensationskerne des Saharastaubs dazu beitragen, dass mehr Regen in kurzer Zeit fällt und der Hagel kleiner wird. Dasselbe machen ja die Hagelflieger, natürlich in geringeren Mengen, dafür aber gezielt auf viel kleinerem Raum. Im Grunde genommen ist es die Wahl zwischen Pest und Cholera: Will man lieber grössere, dafür wenige Hagelkörner, zwischen denen das Wasser besser ablaufen kann, oder lieber viele kleinere Hagelkörner, die zwar weniger zerschlagen, dafür alles verstopfen und gleichzeitig mehr Wasser in kurzer Zeit? Runter muss das Zeugs so oder so...Tinu (Männedorf) hat geschrieben: ↑Fr 6. Mai 2022, 12:39 Da nützt das beste Unwetterdispositiv nix mehr, wenn die vorgesehenen Abflüsse vom Hagel verstopft und damit unbrauchbar gemacht werden.
Zuletzt geändert von Federwolke am Fr 6. Mai 2022, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsslis
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- Willi
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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Ein Blick auf die Karte zeigt sehr schnell die exponierte Lage von Zell am Ausgang eines Einzugsgebietes von ca. 2-3 Quadratkm Grösse. Und der Teufel wollte es, dass das Niederschlagsmaximum gestern exakt über der Ortschaft (und somit auch des Einzugsgebietes) lag, siehe die beigefügte Regensummenkarte. Anbei auch der radarberechnete Niederschlagsverlauf (unterste Grafik) für die Koordinate von Zell: 704/256 (km). Da kamen seit gestern knapp über 100 mm runter, davon jedoch 75 mm zwischen 1750 und 1920 Uhr. Das ist soweit keine extreme Regenmenge, aber für einen bestimmten Standort trotzdem ein aussergewöhnliches Ereignis. Wenn es so ein kleines Einzugsgebiet trifft, dann zwängt sich das Wasser durch den einzigen Ausgang den es gibt. Der Hagel war wohl nur einer von mehreren Faktoren, welche zur Überlastung des Abflusses führten (+Geschiebe, oder auch die schiere Wassermenge).Gemäss Feuerwehr war es eine "unheilige" Kombination aus Hagel, der die Abflüsse verstopfte, und enormen Regenmengen (über 70 mm in kurzer Zeit), die dafür sorgten, dass das Wasser in Teilen der Ortschaft Zell phasenweise etwa einen Meter hoch stand.
(ps nachträglich eingefügt: sinnig auch die Flurnamen im Einzugsgebiet: Gartentobel und Giessen, wohl auch nicht von ungefähr
Quelle: www.map.geo.admin.ch

Quelle: www.meteoradar.ch/regenkarten

Quelle: www.meteoradar.ch (Lokalprognose, kostenpflichtig)

Zuletzt geändert von Willi am Fr 6. Mai 2022, 15:19, insgesamt 3-mal geändert.
Gruss Willi
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flowi
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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Dieses Bild aus Turbenthal zeigt, warum das Abflussverhalten am Donnerstagabend im Tösstal wohl tatsächlich etwas gestört war...:

Quelle: Feuerwehr Turbenthal/Landbote

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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Geöffnete Himmelsschleusen auf dem Rhein in Rümikon/Mellikon.
Bei uns in Kaiserstuhl gabs nur ein paar grosse Regentropfen für 2 Minuten

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Zuletzt geändert von Jeannette am Sa 7. Mai 2022, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
- Slep
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Re: Gewitter 03.05.2022/04.05.2022/05.05.2022
Als Nachtrag: Man sieht schön wie hoch die Eulach im Winterthurer Eulachpark anstieg:-

Und der Bach zwischen Wiesendangen und Hegifeld kam ein wenig über die Ufer in mehreren Stellen. Das mag zwar nicht allzu dramatisch zu scheinen, aber so hoch habe ich das seit Jahren nicht gesehen:-

PS: Heute Nachmittag wurde ich von einem Wolkenbruch in Turbenthal erwischt!

Und der Bach zwischen Wiesendangen und Hegifeld kam ein wenig über die Ufer in mehreren Stellen. Das mag zwar nicht allzu dramatisch zu scheinen, aber so hoch habe ich das seit Jahren nicht gesehen:-

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