Microwave hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 13:38
Srsly. Wo ich gestern die Standard mässige Titelkarte "500er Geopotential Europa" vom wetter3.de so etwa 5 s
angeschaut hatte, wusste ich schon dass das abgesagt ist heute/am Samstag.
Der Trog mal wieder Lichtjahre im Nordwesten der Schweiz und von Westen drückt schon das Hoch rein.
Das ist mir gestern auch aufgefallen und das sieht in den heutigen Karten nicht anders aus: Den tiefsten Druck auf der Alpennordseite dürften wir mit 1014 - 1016 hpa in den vergangenen Stunden gemessen haben. Von nun an wird der Druck wieder steigen und morgen früh bereits 1020 - 1021 hpa erreicht haben! Suboptimal für Action.
Heute 12Z

Quelle: wetter3.de
Morgen 6Z

Quelle: wetter3.de
Microwave hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 13:38
Vom sehr schnell sinkenden Sonnenstand und der kurzen Tageslänge Ende August mal ganz abgesehen.
Ich glaube nicht, dass der langsam abflachende Winkel der Sonnenstrahlen jetzt im August schon einen derart bedeutenden Negativeffekt hat. Viele der stärksten Tornados der Schweiz (1890, 1934, 1956, 1971, 2004) wüteten jeweils in der zweiten Monatshälfte August (Anmerkung: Es wäre mal interessant, das genauer zu untersuchen).
@Markus: Du hast es gut zusammengefasst. Schlechtes Timing und maue Labilität lassen die Kaltfront beim morgigen Durchgang hier alt aussehen. Die Temperatur auf 500 hpa z.B. soll innert 24 Stunden kaum abnehmen (um die 1° C), währenddessen es auf 850 hpa bis zu 8°C abkühlen soll. Aber du hast noch etwas anderes erwähnt:
Markus Pfister hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 10:59
Die CAPE-Zunge über Frankreich (sowie der Höhenwind) wurde mittlerweile zusammengestrichen (auch um 18z nicht besser).
Irgendwas scheint also nicht gut zu sein mit der Luftschichtung bei dem ganzen Frontdurchgang.
Georg Pistotnik (Estofex) erklärt dies mit dem für diese Jahreszeit aussergewöhnlich starken Sturmfeld im Dunstkreis des Sturmtiefs nördlich der Britischen Inseln und einer damit einhergehenden gut durchmischten Grundschichten-Feuchte:
...no CAPE is simulated outside of these zones - neither in the warm sector nor behind the cold front - due to the unusually strong background wind field and effective mixing of low-level moisture
Quelle: estofex.org
So sieht er für heute auch nur einen ganz schmalen präfrontalen Bereich quer durch Frankreich, wo allenfalls relevante Konvektion auftreten könnte:

Quelle: estofex.org
Und wie sieht die Realität aus?

Quelle:
http://www.keraunos.org/temps-reel/imag ... -reel.html
Ich denke, es wird auf einen grösstenteils sanften Luftmassenwechsel hinauslaufen. Die grösste Chance auf etwas "Action" sehe ich höchstens noch in der kommenden Nacht über dem Jura. Mit VIEL Glück könnte es dort doch noch zu (präfrontalen, abgehobenen) Schauern mit oder ohne Rotation kommen. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran.
Gruss Chris