Es fällt mir nach mehreren Wochen Beobachtung allmählich auf, was für hoch-energetische subtropische Luftmassenschübe wiederholt vom Atlantik zu uns kommen. Diese führen bei uns trotz klarem Westwind immer wieder zu Gewitterlagen. Wir brauchen die "Spanish Plume", einen aufgeheizten, feuchten und labilen Luftmassenstrom aus Südwesten von Spanien her eigentlich nicht mehr für schöne Gewitter.
Das kann eigentlich nur jemand schreiben, der im Sommer-Hotspot Ausgabe 2020 der Gewitterproduktion sitzt. In den Bevölkerungs-Hotspots (Achse Basel-Zürich) sieht das schon ein bisschen anders aus. Die aktuelle Westlage ist speziell, drückt doch das Azorenhoch immer wieder über die Biscaya nach Frankreich durch, also genau dorthin, wo eigentlich bei Trogvorderseite ein Tief sitzt, das uns in Bodennähe die "Spanish Plume" beschert. Ich frage mich immer noch, woher die Feuchte der Gewitter gestern und vorgestern herkam. Die Grenze zur trockeneren Luft im Hochdruckbereich war nicht weit, diese beeinflusste offenbar immer wieder den Norden der Schweiz und verhinderte dort die Gewitterproduktion.
Soweit ich in den Karten sehe, zieht die westliche Höhenströmung über das Bodenhoch Biscaya-Frankreich, das bedeutet Absinken und Austrocknen. So gesehen, glaube ich nicht, dass der Atlantik (oder die Karibik?) die entscheidende Feuchte für die Gewitter liefert. Eher doch wohl der Mittelmeerraum, über welchem die Druckverteilung in Bodennähe flach ist. Mindestens in der 1. Karte (für heute Donnerstag) ist die rote Schweiz mit dem roten Mittelmeerraum inkl. Spanien verbunden, andererseits gegen Westen hin durch eine trockenere Zone vom Atlantik abgekoppelt. Nebst der Feuchte waren wohl orographisch bedingte Staueffekte matchentscheidend für die Auslöung der Gewitter. Und dank dem Bodenhoch im Westen war wohl eine leichte Anströmungskomponente aus Norden matchentscheidend für die vielen Gewitter entlang des Alpennordhanges (z.T auch des Juras). Alles etwas spekulativ, vielleicht hat jemand die Karten genauer angeschaut (?)