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Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Markus Pfister
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Markus Pfister »

Aostatal jetzt bis 24 Grad (Donnas-Clapey, 341m). Domodossola 22 Grad.

Bild

Jetzt um 11 UTC auch Tessin verbreitet 20 Grad, einzelne bis 22! Auch die Nordseite könnte abends noch bis 20 Grad bekommen, wenn es vor der Front (hoffentlich) kurz trockenadiabatisch wird.

Update 12 UTC: Cevio, Acquarossa 22 Grad, Biasca 23 Grad, Domodossola 25 (24.6)!

Gruss

Markus
Zuletzt geändert von Markus Pfister am Mo 3. Feb 2020, 13:27, insgesamt 6-mal geändert.

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Tinu (Männedorf)
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Wirklich eine interessante Situation Morgen früh. Gemäss den aktuell verfügbaren Modellen zieht die Kaltfront zwischen 5 und 6 Uhr sehr schnell übers Land. Hohe Windspitzen vor allem in den mittleren und hohen Lagen und dann in Voralpennähe überall dort, wo Kanalisierungseffekte zum Tragen kommen. Zusätzlich an exponierten Stellen und in Gewässernähe.

Auch das Zeitfenster ist speziell, da die maximalen Windspitzen nur unmittelbar beim Frontdurchgang auftreten. Erinnert fast an eine sommerliche Squall diesbezüglich.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert


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Haene
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Haene »

Diese spezielle Lage möchte ich mit ein paar Kärtchen dokumentieren. So wie es aussieht bildet sich über dem Kanal ein Randtief…

Bild

…. das im Verlauf des heutigen Abends und in der Nacht über Mitteldeutschland nach Osten zieht.

Bild

Hier trifft die Kaltfront morgens um 4h in der Nordwestschweiz ein.

Bild

Auf dieser Karte sieht man schön die Druckwelle.

Bild

Und noch ein Bild der Windgeschwindigkeiten auf der 850hPa-Ebene nach Mitternacht vor Eintreffen der Kaltfront.
Ich bin gespannt was da auf uns zukommt.

Gruss von Hans-Jörg
Häne, Küssnacht am Rigi, 453 m.ü.M.

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Willi
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Willi »

Im Osten wurde das bisherige Tagesmaximum der Temperatur vielerorts bereits in den frühen Morgenstunden erreicht. Solange der Regen nicht nachlässt, könnte es dabei bleiben. Beispiel: Wädenswil letzte Nacht 14.9 Grad.

Quelle: Zoomradar Pro
Bild
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert

Markus Pfister
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Markus Pfister »

Hallo Willi,

genau, das ist die Krux auf der Nordseite im Moment. Es rast laut Modellen ein etwas trockeneres Warmsektörlein vor der Front zu uns rein, dann bekommen wir wohl auch noch punktuell die 20 Grad. Wäre ja passend, dass es erst wieder nach Eindunkeln auf das TMax aufwärmt :-) Mehr als 20 Grad schaffe ich mental einfach nicht vorherzusagen für die Westföhn-Spots...

Meanwhile wird die Piemont-Temperaturkarte immer roter. Fabienne hatte die Region im Vorfeld irgendwo noch erwähnt, Respekt. Dass es nun gleich 27 Grad sind, kann man niemandem anlasten, der meteorologisch und klimatologisch noch einigermassen normal denkt und arbeitet.

Bild

Gruss

Markus

@Michel, Sommertagsprognose war guter Riecher. Etwas mehr Nordschub, und es hätte zB. in Lugano Agno unten klappen können. Die Luftmasse stimmte genau :up:
Zuletzt geändert von Markus Pfister am Mo 3. Feb 2020, 18:12, insgesamt 2-mal geändert.

flowi
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von flowi »

Michael (Dietikon) hat geschrieben: So 2. Feb 2020, 19:04 Auffällig ist, dass insbesondere über dem Schwarzwald und den Vogesen bis Mi 00z mit sehr viel Niederschlag gerechnet wird - lokal werden über 300 mm modelliert.
Die 200 mm wurden bereits locker geknackt, Krunkelbachhütte, 10 km. südlich vom Feldberg/Südschwarzwald.
Bild

In den Tälern darunter herrscht bereits Land unter.

Bild

https://www.bergfex.de/st-blasien-menze ... ms/c12195/

Bernau infolge Erdrutsch vo St. Blasien nicht mehr erreichbar,
Feuerwehr im Einsatz,
Schutzdamm wird aufgebaut: https://www.badische-zeitung.de/in-st-b ... -aufgebaut

Da oben werden jetzt wohl Erinnerungen an den 4. Januar 2018 wach,
damals massives Schäden vor allem in Menzenschwand.

Bild


shit happens reloaded.

michel
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von michel »

Ahoi,
die 24,1 in Biasca bleiben wohl das Schweizer Maximum, knapp vorbei ist auch daneben.

Nach demselben Motto will ich etwas von knapp außerhalb der Schweiz erwähnen, der Warmsektor kommende Nacht könnte speziell für Südbayern speziell werden:

Bild

so etwas kenne ich als die klassische Sturmlage für München. Da kommen Sturm und Warmluft erfahrungsgemäß ziemlich ungebremst runter.

Liebe Grüße, michel


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Federwolke
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Federwolke »

michel hat geschrieben: Mo 3. Feb 2020, 17:13 die 24,1 in Biasca bleiben wohl das Schweizer Maximum, knapp vorbei ist auch daneben.
Ja, das wurde doch knapper als von mir gedacht. Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass in Biasca eine neue Station steht, die meist ein Euzerl wärmer ist als die Klassiker Magadino und Grono. Und 0.9 Grad daneben liegen darf man als Nicht-Schweizer ;)

helios
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von helios »

Off Topic
Vor allem greift der Nordföhn manchmal nicht bis MAG/GRO/OTL durch, während es in BIA und COM (Acquarossa) trotzdem braust. BIA hat aber einen Höhenvorteil von knapp 300 m gegenüber COM hinsichtlich Temperaturhöchstwerten.

Markus Pfister
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Re: Sehr mild und windig, dann Kaltfront 03./04.02.2020

Beitrag von Markus Pfister »

Anbei als Ergänzung noch ein Detail aus der Böenprognose von Arome aus dem Kachelmann-Labor (dieses Jahr versuchen wir diesen komplett freien Zoom von Wetterkarten auf die öffentliche Webseite zu bringen):

Bild

Man erkennt, dass der Wind mehrfach geblitzt werden könnte entlang der A3, weil er die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet. Die hellrosa Flecken beim Walensee sind 140km/h, beim Alvier und Gonzen die 150 km/h. Wie genau auch immer das ist, es wird wohl massiv durch die Täler pfeifen und könnte, nicht zuletzt wegen den ungefrorenen, weichen und nassen Böden auch zu Sturmschäden in den Wäldern kommen.

Gruss

Markus

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