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FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019/19.06.2019
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FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019/19.06.2019
Nachdem wir am Sonntag und Montag "Ruhe" hatten vor Gewittern, ändert sich das heute Abend wieder. Es ist der Auftakt einer mehrere Tage dauernden Phase, in der wiederholt mit Gewittern gerechnet werden muss, allerdings mit erheblichen Unterschieden bezüglich Intensität und Verbreitung.
Der Alpenraum liegt im Vorfeld eines Langwellentroges über den Britischen Inseln. Dieser schaufelt sehr warme Luft zu uns, wobei sich die Strömung im Verlauf des Tages zusehends in südlicher Richtung aufstellt, also "steiler" wird. Über Westfrankreich bildet sich ein Bodentief aus:
Durch die Aufheizung wird moderat Cape aufgebaut, ein ausgeprägter Deckel ist nicht vorhanden und gegen Abend zeigen die Modelle auch einen (leichten) Feuchteeinschub aus Westen.
Allerdings - und das dünkt mich vor allem fürs Flachland problematisch - fehlt bei uns im Gegensatz zu Westdeutschland und Frankreich der dynamische Hebungsimpuls in Form eines Frontensystems. In der Höhe schwappt am Abend zwar ein Kurzwellentrögli herein, allerdings haut mich das jetzt nicht vom Sockel.
Kurzum: Als "Trigger" dient heute primär die Orografie. Im Tagesverlauf dürften sich über dem Relief rasch einmal die ersten Schauer- und Gewitterzellen bilden. Wie weit diese Zellen sich ins Flachland wagen werden, ist aber offen. Aus den genannten Gründen denke ich, dass sich die Gewitteraktivität eher auf die Voralpen beschränken wird. Die NS-Prognosen stützen das auch weitgehend. Hier Cosmo:
Völlig sicher bin ich aber nicht. In den voralpennahen Regionen des Ostens, zum Beispiel am Zürichsee oder im Zürcher Oberland, könnte das durchaus für Gewitter reichen, je nach dem wie stark die Zellen über dem Relief letztlich sein werden.
Der Alpenraum liegt im Vorfeld eines Langwellentroges über den Britischen Inseln. Dieser schaufelt sehr warme Luft zu uns, wobei sich die Strömung im Verlauf des Tages zusehends in südlicher Richtung aufstellt, also "steiler" wird. Über Westfrankreich bildet sich ein Bodentief aus:
Durch die Aufheizung wird moderat Cape aufgebaut, ein ausgeprägter Deckel ist nicht vorhanden und gegen Abend zeigen die Modelle auch einen (leichten) Feuchteeinschub aus Westen.
Allerdings - und das dünkt mich vor allem fürs Flachland problematisch - fehlt bei uns im Gegensatz zu Westdeutschland und Frankreich der dynamische Hebungsimpuls in Form eines Frontensystems. In der Höhe schwappt am Abend zwar ein Kurzwellentrögli herein, allerdings haut mich das jetzt nicht vom Sockel.
Kurzum: Als "Trigger" dient heute primär die Orografie. Im Tagesverlauf dürften sich über dem Relief rasch einmal die ersten Schauer- und Gewitterzellen bilden. Wie weit diese Zellen sich ins Flachland wagen werden, ist aber offen. Aus den genannten Gründen denke ich, dass sich die Gewitteraktivität eher auf die Voralpen beschränken wird. Die NS-Prognosen stützen das auch weitgehend. Hier Cosmo:
Völlig sicher bin ich aber nicht. In den voralpennahen Regionen des Ostens, zum Beispiel am Zürichsee oder im Zürcher Oberland, könnte das durchaus für Gewitter reichen, je nach dem wie stark die Zellen über dem Relief letztlich sein werden.
Zuletzt geändert von Willi am Mi 19. Jun 2019, 15:25, insgesamt 4-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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- Willi
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Danke Tinu für die Einschätzung. Für einmal poste ich ein paar weitere Kärtchen, alle für den Termin 18 UTC (20 Uhr Lokalzeit). Die Höhentrigger pot. Vorticityadvektion und Divergenz (300 hPa) sind gar nicht so schlecht (Kärtchen 1 und 2). Dementsprechend wird im GFS über der Schweiz auch deutliche Vertikalbewegung aufwärts angezeigt (Kärtchen 3). Das Feuchtereservoir auf 700 hPa scheint in der Tat in den Ost- und Südalpen (Wallis) am grössten (Kärtchen 4). Es würde mich nicht verwundern, wenn die Gewittertätigkeit bis in den Abend andauert, vielleicht sogar da und dort auch ins Flachland übergreift, am ehesten wohl im Osten.
Quelle aller Bilder: wetter3.de
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Gruss Willi
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Wie erwartet Geblabbel in den Bergen, lokal wohl auch Hagel (aktuell Westeingang Seelisbeerg-Tunnel)
Quelle: 3D-Radar
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Gruss Willi
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Was heute auffällt: Die stärksten Entwicklungen finden alle direkt unter diesem dichten Cirrenfeld statt, also dort, wo die Sonneneinstrahlung am geringsten ist. Davor und dahinter so gut wie nix. Ich kann nur mutmassen, dass dieses Cirrenfeld das Ergebnis einer kleinen Welle ist, das die Hebung darunter begünstigt. Man lernt nie aus...
Quelle: Sat24.com
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Zuletzt geändert von Federwolke am Di 18. Jun 2019, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Die Innerschwyzer Zelle ist nicht von schlechten Eltern, sieht auch optisch ansprechend aus:
Weg vom Relief verliert sie natürlich stark an Einfluss, aber hier am Zürichsee bringt sie derzeit immerhin noch Niederschlag.
Weg vom Relief verliert sie natürlich stark an Einfluss, aber hier am Zürichsee bringt sie derzeit immerhin noch Niederschlag.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Di 18. Jun 2019, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Diese Cirrenfelder sind oft ganz gut synchron mit der PVA. So gesehen, verstehe ich die Aufhellung im Westen schlecht. Oder doch, wenn man etwas in die magere Auflösung der Europakarten hineininterpretiert. Anbei die aktuellsten Karten 12 UTC und 18 UTC (Lauf 12 UTC). Um 12 UTC sind 2 Wellen angedeutet, um 18 UTC aber nur noch eine, mit dem Maximum über der Westschweiz, das würde dem 2. Wolkenband entsprechen, das jetzt bei Genf reinläuft. Ob diese 2. Welle noch was auszulösen vermag? Sieht soweit nicht danach aus.Ich kann nur mutmassen, dass dieses Cirrenfeld das Ergebnis einer kleinen Welle ist
Quelle: wetter3.de
Gruss Willi
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass eben viele Faktoren zusammenspielen und passen müssen. Vierdimensionales Denken ist gefragt. Ich hatte auf die sonnige Zone hinter dem Cirrenfeld spekuliert, aber das ist offenbar eine Absinkzone. Die Quellungen über den westlichen Alpen stossen irgendwo den Kopf an, höher geht's nicht. Die hohen Wolken weiter westlich sehe ich von hier aus, das sind Ac len, macht einen richtig föhnigen Eindruck.
Grüsslis
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Re: FCST/NCST, Gewitter 18.06.2019
Aus Westen aufkommende Bewölkung, starker Wind aus Süden (outflow?) und sinkender Luftdruck. Komm noch was?