Im Prinzip war ich mit Umzug beschäftigt, hatte also keine Zeit für ein Forecast, oder sonstige Chasingvorbereitungen. Als ich aber nach dem Abendessen bei einer Kollegin den rasant wachsenden TCu in der NO-Schweiz sah, der im Zeitraffertempo einen Amboss entwickelte, konnte mich nichts mehr halten....
Wir führen mit einem Auto voll Möbel und Kisten los und ich wählte von drei möglichen Targets den Spotterplatz bei First (First klingt immer gut....

). Check auf dem DoRa; fast ortsfeste Zelle am Albis.... und dann war ich doch erstaunt, dass ich weit weg noch einen CG erwischte:
Oder eben auch nicht.... Es ist die Spur eine landenden Flugzeugs in Richtung Kloten Piste 28.....
Wir sahen weit weg die pulsierende, immense Lightshow. Die Blitzrate veränderte sich ständig. Auch waren manchmal mehr CCs dabei, dann wieder mehr CGs. Optisch gesehen blieb die breite Gewitterlinie im Säuliamt stehen und tobte sich im Luv der Albiskette aus und ich dachte: "Willi der Glückspilz!". Aber ich war mir sicher, dass sie lange überleben wird und wir uns bei First, etwas südlich der Kyburg (siehe Karte unten), optimal positioniert hatten. Dann nahm sie über dem Zürichsee plötzlich etwas Fahrt auf und der frostige Ostwind (Bise, oder etwa doch schon Inflow?) drehte abrupt auf SW (Outflow), bodennah, während im Mondschein deutlich die Zugrichtung der Wolken von NO nach SW zu erkennen war. Dann plötzlich schraubte sich eine riesige Funnelcloud wenige hundert Meter vor uns aus der glatten Wolkenuntergrenze. Definitiv kein Fraktus, deutliche Rotation sichtbar und ich hielt mit der Kamera einfach mal drauf, in der Hektik vergass ich aber die Belichtungszeit zu reduzieren, um den Vortex und die konische Trichterform schärfer abgegrenzt auf die Kamera zu bekommen. Zudem hatte ich nicht mein eigenes Equipement dabei, musste mich mit der Pentax meiner Kollegin anfreunden (Bilder im seperaten Post).
Dann schwappte die Gewitterlinie in Richtung Uster, baute gegen Osten hin an, wobei dieser Teil plötzlich den Kurs änderte und genau auf uns zu kam, während die mittlere Sequenz praktisch auf Nordkurs war und zu meiner Enttäuschung unseren Spotterplatz übersprang. Immerhin streifte uns dann die andere Sequenz und wir konnten einige schöne CG's und auf der Zellenrückseite einige CCs beobachten:
Doch wie hier von Spottern mehrmals schon erwähnt wurde: viele Blitze waren im Niederschlag eingelagert und man sah ihre Kanäle nur schwach oder gar nicht. Purple rain... wie Prince es besang:
Gruss Cyrill
Nachtrag: hier noch die Radarloops vom DoRa (donnerradar metradar.ch)
Loop ab 21 25 Uhr
Sichtdistanz 23,3 km
https://brunok.ch/de/distanzrechner/large
Geduldsprobe!!! Nach 1 Std. 50 Min. Wartezeit beim Spotterplatz First, gab die Zelle endlich nordöstlich des Zürichsees Gas (Loop ab 23 15 Uhr):
Wieder knapp eine satte Stunde später hatten wir endlich freie Sicht auf die Rückseite der Zelle und konnten einige Fotos machen (Loop ab 00 10 Uhr)
