Hoi zäme
Die Innerschweizer Zelle lebte schon lange, aber ich war bis 18 30 Uhr noch anderweitig beschäftigt, weshalb ich diese nie als Ziel in Betracht zog.
Eine zunächst etwas scheue, dann aber explosive Entwicklung im Alpsteingebiet hat mich dann schon "elektrisiert". Ein Riesen-Congestus; auf dem Radar noch kein Fleckchen zu sehen. Immer wieder schaute ich, auch nach dem kurzen Einkauf von Proviant für das Chasing auf das Radar..... und irgendwann war da unter dem Riesending ein wenig Niederschlag (blau-grün) zu erkennen. Ungläubiges Kopfschütteln... Doch im nächsten Bild des Radarloops rd. 5 Min. später war das Signal gelb und rosa mit vielen blinkenden roten Punkten (Blitzen) drin. Feldkirch wurde gerade bewässert, während im Säntisgebiet ein neuer Aufwindturm entstand.
Ab Turbenthal war die Strecke Wila-Bauma, oder Pfäffikon gessperrt. So musste ich zurück nach Wil (SG) mit der Option Wattwil / Ricken (was wenig Sinn machte), oder St. Margrethen / Rheintal (was genauso wenig Sinn machte). Die kräftige Zelle klappte so schnell zusammen, wie sie entstanden war, während ich in Gossau (SG) gegen Westen bereits mien nächstes "Opfer"

erspähte. Ein junger, knackiger Congestus im Abendlicht......(20 21 MESZ), ganz in goldenes Licht getaucht:
Auf dem Radar war noch nichts zu sehen, um ihn genau lokalisieren zu können, weshalb ich ihn zuerst kurz mit dem kleinen Pfupf im Aargau verwechselte. Ich spürte auch keine Eile und machte noch Fotos des im Osten aufgehenden Mondes, der sich durch die nebelartigen Wolkenfetzen des sich langsam auflösenden Ambosses der ehemaligen Rheintaler Gewitterzelle, immer deutlicher abzeichnete. Wie ein rötlicher Schleier, von der untergegangenen Sonne in der Höhe noch angestrahlt, legte sich die dünner werdende Wolke auf die Gipfell des Appenzellerlandes. Fern und nicht erfassbar, zuckten noch zwei CCs im Hintergrund. Dann war Schluss.
Währenddessen hat sich der "edle gülden Kranz" des oben erwähnten Congestus verzogen und machte dem Abendrot Platz, das die inzwischen fast Vollreife Gewitterzelle an der Deutsch-Schweizerischen Grenze in ein faszinierendes Licht tauchte, so als trüge sie ein Hut mit Federn.....
Diese triggerte ganz langsam in Richtung Eglisau. Ich fuhr ihr entgegen und als ich bei Attikon vorbei fuhr, sah ich in der Ferne zwei käftige CG's in den Boden einschlagen und ab und zu blitzte die Wolke auf. Ich kam in Eglisau an, stand noch im Trockenen, stellte die Kamera auf, sah den schön definierten NS-Bereich (auf dem Radar noch gelb). Dann blitzte es zwei Mal..... in den Wolken.... nichts fotogenes. Nur 1-2 km vor mir klappte die Zelle zusammen.... Corepunch... eigentlich schon, aber doch nicht so richtig....
Gruss Cyrill