Cyrill hat geschrieben:Mich würde interessierend, was Du zur These der Delle im Bodendruckfeld (1013 hPa-Schlaufe) meinst und ob Du eine Erklärung für die tiefen Laps rates bei Basel hast, die ja bei Konvektion hoch sein sollten..... Oder ist dies etwa quasi bereits der Messstatus nach der Entwicklung der Zelle, bzw. der Konvektion.
Hebungsantriebe in den Karten zu suchen, ist stets tückisch. Man muss genau wissen, was Ursache und was Wirkung ist. Nimmt man dazu Analysekarten, muss man den Zustand
vor der Entstehung des Gewitters anschauen (also auf den Basler Fall gestern bezogen idealerweise vor 21:00 Uhr, also 18-19 UTC). Zudem: Auch wenn ich die VERA-Karten für gewisse Nachbetrachtungen ebenfalls sehr schätze, so muss doch für das Entstehen dieser Einzelzelle die Stationsdichte, die den Karten zugrunde liegt, angesprochen werden: Für die Region stehen einzig die Windmesswerte von Basel/Binningen, dem Flughafen, von Möhlin und Delémont zur Verfügung. Was aus den Juratälern (Birs, Ergolz) und aus dem Schwarzwald (Wiesental) für Windsysteme gerade in den Abendstunden auf Basel zuströmen, wird nicht erfasst.
Die Bodendruckkarten von ICON zeigen bei Tagesgangwetterlagen stets eine Tiefdruckrinne im Oberrheingraben, flankiert von höherem Luftdruck über den Vogesen und dem Schwarzwald. Reine Modell-Artefakte würde ich meinen, verursacht durch die Topographie. Will auf die Abendstunden bezogen heissen: Nicht das Tief im Tal saugt den Wind an, sondern die aus den umliegenden Mittelgebirgen abfliessenden Bergwinde aus den Tälern strömen zusammen (müsste theoretisch im Oberrheingraben einen Überdruck erzeugen), und erzwingen zusammen mit dem synoptischen Westwind aus der Burgunderpforte das Ausweichen der Luft nach oben, was gestern den Deckelbrecher erzeugt haben dürfte.