Ich halte mich kurze und zeige die üblichen Karten:
Ein kurzwelliger Höhentrog nähert sich am Samstag von Westen der Schweiz. Auf seiner Vorderseite entsteht ein kräftiges Hebungsgebiet, welches am Samstagnachmittag über der Schweiz liegt (siehe 300 hPa Niveau). Die Unsicherheit der Höhenströmung besteht im Abtropfvorgang Trog->Höhentief, welcher genau zum kritischen Zeitpunkt einsetzt.


Durch die dynamische Hebung und günstige Einstrahlung ("Hitzetief") entwickelt sich im Laufe des Tages eine Zone niedrigen Drucks über dem Osten der Schweiz. Ob sich dieser Nord-Süd-Gegensatz in Föhn äussert, scheint mir unklar. In den Voralpentälern hält der Talwind dem Föhn entgegen. Wahrscheinlich säuselt der Südwind nur auf den Gipfeln und Pässen.

Nun zu den Gewittern: Hebung ist genug vorhanden um kleinere Inversionen zu knacken. Im Westen zieht relativ früh Bewölkung der herannahenden Kaltfront auf. Deshalb wird die Einstrahlung vermutlich nicht reichen um auf vernünftige Labilitätswerte zu kommen. Bleibt also die östliche Hälfte der Alpennordseite. Dort halte ich einzelne kräftige Gewitter für wahrscheinlich. Die Zugrichtung ist Süd-Nord. Klassischer Geburtsort wäre also Napf/Entlebuch. Die vertikale Geschwindgkeitsscherung ist stark ausgeprägt. Die Umgebungsvariablen (nach jetzigem Stand) würden nach meiner Meinung Superzellen zulassen.


Kann gut sein, dass wir am Abend neidisch ennet des Bodensees den abziehenden Zellen nachschauen.
Gruess, Matt






