ein oder zwei Einschläge in die Rigi. Schneegewitter in Warmfront - ein Novum!
Das Temperaturprofil in der Region sieht nicht gerade gewitterförderlich aus, Isothermie Nullgrad vom Boden bis 2 km Aber vielleicht ist höher oben die Luftschichtung instabil. Wäre evtl. eine etwas genauere Analyse wert.
Edit, andere Erklärung: Die starke Windscherung in den untersten 3 km (siehe Beitrag von Fabienne weiter unten) führt, vor allem im Gebirge, zu starker Turbulenz, trotz isothermer Schichtung. Dadurch können ähnliche Prozesse zur Ladungstrennung ausgelöst werden wie sonst nur in konvektiven Zellen. Spekulation...
Gruss Willi
Hallo zusammen,
finde den Blitz auch ein sehr spannendes Feature von dieser Warmfront. Die naheliegendste Erklärung wäre, dass oberhalb der Isothermie eine feucht-instabile Schichtung vorhanden war und zu 'elevated convection' führte. Wenn ich mir aber das Vertikalprofil der Payernesondierung von gestern ansehe, sieht das überhaupt nicht gewitterförderlich aus. Mir fiel jedoch ein, dass bei diesen Lagen feucht-symmetrische Instabilität (engl. moist-symmetric instability oder MSI) vorhanden sein kann. Typisch sind hohe horizontale Gradienten der saturierten äquivalent-potenziellen Temperatur sowie starke vertikale Windscherung. Das würde also gut zum gestrigen Tag passen. In diesem Zusammenhang kann es zur Entstehung sogenannter 'slantwise convection', also schräger Konvektion kommen. Die Vertikalbewegung soll dabei mehrere m/s betragen können und gewisse Forscher halten Blitzentladungen durch 'slantwise convection' für möglich. Allerdings ist vieles im Zusammenhang mit MSI noch nicht verstanden und unklar. Theoretisch liesse sich berechnen, ob gestern MSI vorhanden war, aber das ist doch ziemlich aufwändig, da bestehende Tools dafür m. W. nicht verfügbar sind. Ev. könnte man sich die Information aus einem WRF-Modell herausziehen. Bis dahin ist die Annahme, dass MSI ein Rolle spielen könnte, ebenfalls Spekulation. Wäre aber ein spannender Fall für eine kleine Studie.
Viele Grüsse,
Michael
Zuletzt geändert von Michael (Dietikon) am Fr 8. Jan 2016, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
Dass Thundersnow im Zuge von Warmfronten auftritt, ist offenbar gar nicht so unüblich (u.a. wegen feuchtlabiler Schichtung oberhalb der Grundschicht). Orographische Einflüsse (hier Rigi?) könnten zusätzlich begünstigend auf die vertikale Umlagerung und somit Ladungstrennung gewirkt haben.
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Federwolke hat geschrieben:PS: Ich nehme an, am Chuenisbärgli schiffts den Schnee aus Guttannen weg. Können ja in Bern und Thun Nachschub holen, müssen sich aber beeilen...
Yep... das Traurige daran ist, dass man das schon seit einer Woche in den Karten sehen konnte. Über Sinn und Unsinn solcher Übungen in einem Wetterforum diskutieren zu wollen, ginge aber wohl zu weit (es sei denn, jemand hat Interesse daran das im OT aufzunehmen). http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/weltc ... nisbaergli
Die FIS sollte sich halt auch mal Durchringen gewisse Austragungsorte wie Adelboden (häufiger Regen bis 2000m) Wengen (Guggiföhnsturm+häufig Regen) Kizbühl (Schneemangel da Ziel nur auf 700müm) oder Maribor(auch nur 500müm) trotz ihres Status zu Hinterfragen, und Schnee und Wettersichere Alternativen in Betracht zihen.
So viel mal ist jetzt auch nicht ein Rennen ausgefallen. Jedes mal wenn ein Rennen abgesagt wird, wird so getan als würden 50 % der Rennen dem Wetter zum Opfer fallen. Vielleicht sollte man die Rennen eher Ende Januar oder Anfangs Februar austragen, weil es dann im Schnitt kälter und Schneereicher ist als Anfangs Januar.