
Das Schneetief vom 9. Februar 1999
Überhaupt. Warmfronten (aus Westen) bringen in unserer Gegend kaum nennenswerte Schneefälle. Vermutlich spielt der erwähnte "Napf-Föhn" eine entscheidende Rolle. Ist es jedoch relativ schwachwindig und kommt dieser aus Norden bzw. Nordosten profitieren wir vom "Napf-Stau". Im vorliegenden Fall begann es denn auch erst richtig zu schneien, als sich das Tief Richtung Oberitalien verabschiedete und sich hier eine nördliche bzw. nordöstliche Strömung bemerkbar machte. Insofern ist die gegenwärtige Grosswetterlage, mit einem Hoch im Westen und eine Tiefdruckkomplex im Osten ideal. Nach dem Schneefallgebiet von gestern beglückt uns zur Zeit ein Weiteres. Im Schweizer Alpenvorland bzw. in einem breiten Streifen zwischen Bodensee und Bern schneit es zur Zeit recht heftig. Auslöser ist etwas wärmere Luft in der Höhe, welche aus Norden! Richtung Alpen zieht. Eine spezielle, nicht alltägliche Situation.
Die "Schneebringer" in unserer Gegend (Luzerner Hinterland) sind Gegenstromlagen (bspw. 4./5. März 2006 oder 27./28. Oktober 2012), bei welcher in der Höhe SW-Wind und in Bodennähe nördliche Winde herrschen. Dabei gleitet in der Höhe mildere Luft auf die im Norden einfliessende kältere Luft auf und es resultieren ausserordentliche Niederschläge. Ist die Luft kalt genug können beträchtliche Neuschneemengen auftreten (meist über 20 cm innerhalb 24 bis 36 Stunden).

Beispiel einer Gegenstromlage: 4./5. März 2006
Die gegenwärtige Situation ist wirklich aussergewöhnlich. Denn eine Wetterlage, bei der es drei, vier Tage hintereinander schneit sind selbst auf 600 Meter Höhe nicht selbstverständlich...
Gruss HJH