Die Lage ist extrem trickreich. Wer den genauen Wetterablauf morgen für seinen Standort in der Nordwestschweiz oder im zentralen Mittelland genau vorhersagt, kann sich Synoptiker des Jahres nennen
Grundsätzliches hatte ich ja schon mal im Blog geschrieben:
http://www.meteoradar.ch/wetterblog/201 ... 2-01-2015/
Nach Einsicht der aktuellsten Modelläufe und des Nowcastings ergeben sich folgende Ergänzungen:
- Die nächtliche Auskühlung funktioniert momentan besser als erwartet, die Temperaturen sinken verbreitet in den Frostbereich, auch im Westen
- Die sich dadurch ergebende Stabilisierung der unteren Luftschichten verhindert in den Morgenstunden noch das Durchgreifen des Windes
- Die Luftmasse vor der Warmfront ist nicht nur kalt, sondern auch trocken (tiefe Taupunkte, aktuell -2 bis -4 Grad), die Luft muss also zuerst mal vom Niederschlag angefeuchtet werden, was zusätzliche Energie kostet und die Erwärmung bremst. Die vom GFS angezeigten Theta-E-Werte am Vormittag dürften daher zu hoch angesetzt sein.
- Der Warmsektor wird wahrscheinlich etwas breiter als noch in den Morgenläufen erwartet in der Schweiz eintreffen, dadurch Niederschlagspause am frühen Nachmittag und Durchgreifen des Windes in die Niederungen --> Erwärmung, aber da in die trockene Phase fallend kaum Regen
- Mit Eintreffen der Höhenkaltluft am Nachmittag weitere Labilisierung, was der Kaltfront am späten Nachmittag und frühen Abend mehr Pfeffer verleiht --> Schauer mit stürmischen Böen bis in die Niederungen, aber bei rasch sinkender Schneefallgrenze. Mit etwas Glück ist hier und da auch mal ein Blitz dabei.