
Schauen wir uns die Ausgangslage kurz an. Derzeit befindet sich der Alpenraum noch im Einflussbereich eines Höhentroges, dessen Achse in etwa von Skandinavien über den Alpenraum bis nach Nordafrika reicht.

Das damit einhergehende Temperaturniveau ist zwar nicht tiefwinterlich. Im Vergleich dazu, was uns in den kommenden 48-72 Stunden erwarten wird, darf man jedoch getrost von „kalt“ sprechen. Auf 850hpa-Niveau (ca. 1500 M.ü.M) sinken die Temperatur auf der Alpennordseite bis heute Abend auf -1 bis -2 Grad.

Diese Temperaturverhältnisse werden ab Morgen umgekrempelt. Die Weichen dazu werden - bereits jetzt - auf dem Atlantik gestellt. Dort balgen sich im Wesentlichen zwei markante Gebilde, die als Motoren für unser kommendes Wetter fungieren. Einerseits das Azorenhoch (in geografisch schönster Lage fast direkt über der namensgebenden Inselgruppe), andererseits ein Sturmtief südöstlich von Grönland:

In der Nacht auf Mittwoch läuft – ausgehend vom steuernden Sturmtief mit Kern nahe Island – eine markante Verwellung über die Britischen Inseln. Gekoppelt an diese Welle ist eine Warmfront. Der bis nach Mitteleuropa hineinreichende Höhenrücken wird nun sozusagen zur Rutschbahn für sehr warme Luftmassen. Die Warmlunftadvektion überläuft den Rücken und zielt in der Folge nach West- und Mitteleuropa hinein. Am Mittwochmittag greift die besagte Warmfront auf die Westschweiz über. Zunächst wird der Niederschlag oberhalb von ca. 1000 Meter noch in fester Form ankommen. Damit ist aber bald Schluss. Bis am Mittwochabend legt sich die erste Warmfront an die Alpen und verdrängt die kühleren Luftmassen. Die Temperaturen im 850hpa-Niveau machen einen ersten Sprung nach oben, die Schneefallgrenze steigt in dieser Phase gegen 1500 Meter.



Das wars aber noch lange nicht. Auf Donnerstag folgt nämlich in sehr kurzem Abstand bereits die nächste Warmfront. Bei der Begriffsdefinition stehe ich hier ehrlich gesagt aber etwas vorm Berg. Das klassische Muster bei Tiefdruckpassagen (Warmfront, dann Warmsektor, dann Kaltfront) ist hier zumindest aus meiner Sicht etwas konfus. Klar ist, dass die zum Kerntief gehörende Kaltfront über Nordeuropa verwellt und nicht vom Fleck kommt. Das führt dazu, dass wir im Warmsektor verbleiben, resp. noch stärker in ebendiesen geraten. Die West/Südwestströmung verstärkt sich. Die milde Atlantikluft lässt das Temperaturniveau auf 850hpa auf 5-7 Grad ansteigen.
Mit dem kräftigen West/Südwestwind, der für eine gute Durchmischung sorgt, dürften die Temperaturen im Flachland locker auf Werte über 10 Grad steigen. Die Luftmasse hätte im Flachland sogar Potenzial für noch höhere Temperaturen. Allerdings erreicht uns am Donnerstag wie gesagt bereits das nächste Schlechtwetterpaket und bringt erneut Wolken und Regen. Die Sonne wird also zumindest am Donnerstag nicht unterstützend wirken können. Möglich sind höhere Temperaturen allenfalls in den Westwindföhnregionen (bsp. Raum Luzern mit Pilatusföhn). Das wird sich aber noch zeigen.

Der Witz am Ganzen sind aber Nullgradgrenze und Schneefallgrenze. Erstere steigt bis Donnerstagmittag auf fast 3000 Meter (


Das Gute daran: Eigentlich kann es danach zu Weihnachten hin nur noch kälter werden...