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Föhnwolken / Safiental
- MarcHerpers
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Föhnwolken / Safiental
Abend!. Am vergangenem Sonntag konnten wir im Safiental diese Herrliche Föhn-Strukturen beobachten. Interessant war dass die Strukturen zuerst fast Durchsichtig erschienen. Mir wunderts weshalb die Strukturen während dem gesamten Morgen / Nachmittag immer am gleichen Ort "hängen" blieben. Gruss Marc


Hör endlich auf zu werden, fang endlich an zu sein, Wetter hin oder her 
- Tinu (Männedorf)
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Re: Föhnwolken / Safiental
@Marc
Spektakuläres Bild. Dass diese Lenticularis stationär bleiben ist übrigens nichts aussergewöhnliches, sondern im Gegenteil charakteristisch. Diese Wolke ist eng mit der Orographie verbunden, über der sie bei einer entsprechenden Föhnströmung entsteht.
Spektakuläres Bild. Dass diese Lenticularis stationär bleiben ist übrigens nichts aussergewöhnliches, sondern im Gegenteil charakteristisch. Diese Wolke ist eng mit der Orographie verbunden, über der sie bei einer entsprechenden Föhnströmung entsteht.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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- MarcHerpers
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Re: Föhnwolken / Safiental
Danke Tinu, gr marc
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Hör endlich auf zu werden, fang endlich an zu sein, Wetter hin oder her 
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Matt (Thalwil)
Re: Föhnwolken / Safiental
Erlaube mir noch ein paar Bilder von der Föhnlage hinzuzufügen. Bin heute auf die Rigi Hochflue gekraxelt und hatte einen ausgezeichneten Überblick des Geschehens:
Eine klare Ansage:

Der Aufstieg wird gegen Schluss immer steiler. Da der Bergweg durch den beinahe aperen Wald führt, stellt der rutschfreudige Schnee keine Gefahr dar.

Die letzten 25 Höhenmeter werden per Leiter überbrückt. Die Perspektive täuscht: unten ist die Leiter vertikal, oben leicht geneigt.

Blick Richtung Rigi Scheidegg und Kulm. Unten Arth-Goldau und rechts der Rossberg mit dem Bergsturzgebiet. Die Hochnebelgrenze blieb ortsfest. Vom Zugersee strömte die kalte Nebelluft von Norden herein und vermischt sich über dem Schwyzer Talbecken turbulent mit dem Föhn.

Blick Richtung Uri. In der Mitte das Reusstal. Auf dem Urnersee reicht der Föhn nur einige Kilometer weit nach Norden (siehe Seeoberfläche)


Himmelsleiter...

Blick nach unten auf den See Richtung Seelisberg und Beckenried. Hinter dem Seelisberg konnte sich Kaltluft mit Nebel halten, quasi im Totwasser der Föhnströmung (siehe auch Video).


Off-Topic: Alpenbraunelle

Und hier noch Zusammenschnitt der Föhn-Kaltluftdynamik als Zeitraffer (50 fach). Im zweiten Teil sieht man wie das Nebelmeer gegen den Nordhang des Pilatus "brandet".
http://myweather.ch/video/zeitraffer_hochflue_klein.mp4
Gruess, Matt
Eine klare Ansage:

Der Aufstieg wird gegen Schluss immer steiler. Da der Bergweg durch den beinahe aperen Wald führt, stellt der rutschfreudige Schnee keine Gefahr dar.

Die letzten 25 Höhenmeter werden per Leiter überbrückt. Die Perspektive täuscht: unten ist die Leiter vertikal, oben leicht geneigt.

Blick Richtung Rigi Scheidegg und Kulm. Unten Arth-Goldau und rechts der Rossberg mit dem Bergsturzgebiet. Die Hochnebelgrenze blieb ortsfest. Vom Zugersee strömte die kalte Nebelluft von Norden herein und vermischt sich über dem Schwyzer Talbecken turbulent mit dem Föhn.

Blick Richtung Uri. In der Mitte das Reusstal. Auf dem Urnersee reicht der Föhn nur einige Kilometer weit nach Norden (siehe Seeoberfläche)


Himmelsleiter...

Blick nach unten auf den See Richtung Seelisberg und Beckenried. Hinter dem Seelisberg konnte sich Kaltluft mit Nebel halten, quasi im Totwasser der Föhnströmung (siehe auch Video).


Off-Topic: Alpenbraunelle
Und hier noch Zusammenschnitt der Föhn-Kaltluftdynamik als Zeitraffer (50 fach). Im zweiten Teil sieht man wie das Nebelmeer gegen den Nordhang des Pilatus "brandet".
http://myweather.ch/video/zeitraffer_hochflue_klein.mp4
Gruess, Matt
Zuletzt geändert von Matt (Thalwil) am Di 11. Nov 2014, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Severestorms
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Re: Föhnwolken / Safiental
Tolles Video Matt, vielen Dank!
Gruss,
Chris
Gruss,
Chris
Zuletzt geändert von Severestorms am Mi 12. Nov 2014, 09:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Föhnwolken / Safiental
@Matt
Wundervolle Impressionen. Ich muss auch wieder mal da raufkraxeln.
Wundervolle Impressionen. Ich muss auch wieder mal da raufkraxeln.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Mi 12. Nov 2014, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Föhn-fasziniert
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Matt (Thalwil)
Re: Föhnwolken / Safiental
Wenn ich gewusst hätte, was die Zeitraffer hergeben, hätte ich noch etwas länger gefilmt. Habe mit der Kompaktkamera im Videomodus aufgenommen und konnte die Zeitrafferaufnahmen erst zu Hause mit dem Videoberarbeitungsprogramm erstllen und anschauen.
@Marc
Tolles Foto. Nach meiner Meinung zeigt das Foto von der Rheinschlucht Richtung Flims (Norden). Diese Wolke wurde mehrfach fotografiert und lag über dem Glarnerland.

Quelle: http://lance-modis.eosdis.nasa.gov/imag ... a.367.250m
Aufnahmezeitraum war am 09.11.2014 zwischen ca. 10 und 12Z (je nach Bildausschnitt).
Hier noch zur Theorie:
Lenticularis bilden sich in den Wellenbergen (positiver Ausschlag) der Leewellen des Gebirges. Wie bereits von Tinu erklärt bleiben die Leewellen praktisch stationär, ähnlich wie die stehende Welle im Fluss nach einer Schwelle oder sonst einem Hindernis. Weil die Alpen relativ breit sind und mehrere Ost-West-Ketten aufweisen kommt es zu einer Überlagerung von Leewellen unterschiedlicher Herkunft. Die genannte Wolke ist zwar nicht im Lee der Alpen, mindestens aber im Lee der Berge südlich der Surselva. Diese Kette und der markante Einschnitt der Surselva dürften auch für die Entstehung dieser Lenticularis verantwortlich sein.

Quelle: WMO 1978
Gruess, Matt
@Marc
Tolles Foto. Nach meiner Meinung zeigt das Foto von der Rheinschlucht Richtung Flims (Norden). Diese Wolke wurde mehrfach fotografiert und lag über dem Glarnerland.
Quelle: http://lance-modis.eosdis.nasa.gov/imag ... a.367.250m
Aufnahmezeitraum war am 09.11.2014 zwischen ca. 10 und 12Z (je nach Bildausschnitt).
Hier noch zur Theorie:
Lenticularis bilden sich in den Wellenbergen (positiver Ausschlag) der Leewellen des Gebirges. Wie bereits von Tinu erklärt bleiben die Leewellen praktisch stationär, ähnlich wie die stehende Welle im Fluss nach einer Schwelle oder sonst einem Hindernis. Weil die Alpen relativ breit sind und mehrere Ost-West-Ketten aufweisen kommt es zu einer Überlagerung von Leewellen unterschiedlicher Herkunft. Die genannte Wolke ist zwar nicht im Lee der Alpen, mindestens aber im Lee der Berge südlich der Surselva. Diese Kette und der markante Einschnitt der Surselva dürften auch für die Entstehung dieser Lenticularis verantwortlich sein.
Quelle: WMO 1978
Gruess, Matt
