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Schon wieder Erdbeben?
Schon wieder Erdbeben?
@ Dominik
Bedenke, dass die Skala dekadisch logarithmisch aufgebaut ist, also zwei direkt aufeinanderfolgende Stufen sich um den Faktor 10 unterscheiden.
Bedenke, dass die Skala dekadisch logarithmisch aufgebaut ist, also zwei direkt aufeinanderfolgende Stufen sich um den Faktor 10 unterscheiden.
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Matthias_BL
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Schon wieder Erdbeben?
(Bild vom Erdbeben am Donnerstag den 17. Dezember 1998 mit Epizentrum in Basel)
Der Oberrheingraben, an dessen südlichem Ende die Stadt Basel liegt, ist ein Teilstück einer europaweiten Dehnungsstruktur, die sich aus dem westlichen Mittelmeer über den Rhônegraben und den Oberrheingraben bis nach Norddeutschland und in die Nordsee erstreckt. Entlang der Dehnungsstruktur ist die kontinentale Kruste ausgedünnt und die Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel steigt von den normalerweise rund 30 km bis auf rund 25 km unter der Erdoberfläche an. Tiefreichenden Störungszonen ermöglichten bis in die jüngere Vergangenheit den Aufstieg von Gesteinsschmelzen aus dem Erdmantel, was zu einem lebhaften Vulkanismus führte. (Text und Bild von Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie)
grüsse
Matthias
- An.Di.
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Schon wieder Erdbeben?
@ Dominik, hallo,
wie Du bestimmt bereits gemerkt hast gibt es da unterschiedliche Angaben über Stärke. Manche berichten von Stärke 4,2 bis 4,7. Habe auf einer Erdbebenseite schon gelesen, dass das Beben eine Stärke von 4,9 hatte. Tendentiell wird das Beben rund 0,5 Stärken stärker angegeben. Das Beben vom 22.06.04 wurde mit nur 3,4 bis 3,8 angegeben (im Schnitt). Deshalb würde ich nicht sagen, dass das Beben der heutigen nacht um 0,1 schwächer gewesen sein soll. Ich selbst habe es als deutlich heftiger empfunden als das vor knapp einer Woche. Aber wie gesagt, da gibt es unterschiedliche offizielle Angaben.
wie Du bestimmt bereits gemerkt hast gibt es da unterschiedliche Angaben über Stärke. Manche berichten von Stärke 4,2 bis 4,7. Habe auf einer Erdbebenseite schon gelesen, dass das Beben eine Stärke von 4,9 hatte. Tendentiell wird das Beben rund 0,5 Stärken stärker angegeben. Das Beben vom 22.06.04 wurde mit nur 3,4 bis 3,8 angegeben (im Schnitt). Deshalb würde ich nicht sagen, dass das Beben der heutigen nacht um 0,1 schwächer gewesen sein soll. Ich selbst habe es als deutlich heftiger empfunden als das vor knapp einer Woche. Aber wie gesagt, da gibt es unterschiedliche offizielle Angaben.
Grüsse aus Laufenburg
An.Di.
An.Di.
Schon wieder Erdbeben?
Zu bemerken sind die folgenden beiden Dinge:
1. Wie schon erwähnt, ist die Richterksala dekadisch logarithmisch aufgebaut (Unterschiede zweier nachfolgender Stufen: Faktor 10)
2. Man muss unbedingt beachten, welche Magnitude angegeben wurde (man unterscheidet Nahbebenmagnitude Ml oder auch Lokalmagnitude genannt, Oberflächenwellenmagnitude Ms, Raumwellenmagnitude Mb,...). Je nach Situation macht es mehr Sinn, die Lokalmagnitude anzugeben. Manchmal gibt man aber auch Magnituden an, bei welchen die geometrische Dämpfung besonders beachtet wird (bei grossen Entfernungen z.B.)
Bei einem guten Seismogramm sollte immer der Magnitudentyp angegeben werden.
Gruss
1. Wie schon erwähnt, ist die Richterksala dekadisch logarithmisch aufgebaut (Unterschiede zweier nachfolgender Stufen: Faktor 10)
2. Man muss unbedingt beachten, welche Magnitude angegeben wurde (man unterscheidet Nahbebenmagnitude Ml oder auch Lokalmagnitude genannt, Oberflächenwellenmagnitude Ms, Raumwellenmagnitude Mb,...). Je nach Situation macht es mehr Sinn, die Lokalmagnitude anzugeben. Manchmal gibt man aber auch Magnituden an, bei welchen die geometrische Dämpfung besonders beachtet wird (bei grossen Entfernungen z.B.)
Bei einem guten Seismogramm sollte immer der Magnitudentyp angegeben werden.
Gruss
- Dominik (Glattbrugg)
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@ An.Di. Laufenburg
da gebe ich dir absolut recht. Ich habe das letzte Beben gar nicht bemerkt obwohl ich im gegensatz zum heutigen wach war. Das liegt sicher auch an der leicht grösseren entfernung zum centrum, jedenfalls bei mir.
@cyba
doch, das was du schreibst hört sich total genial und gut an, aber kannst du das ganze bitte noch so von dir geben dass es alle hier verstehen ?!?
;-)auch ich.
da gebe ich dir absolut recht. Ich habe das letzte Beben gar nicht bemerkt obwohl ich im gegensatz zum heutigen wach war. Das liegt sicher auch an der leicht grösseren entfernung zum centrum, jedenfalls bei mir.
@cyba
doch, das was du schreibst hört sich total genial und gut an, aber kannst du das ganze bitte noch so von dir geben dass es alle hier verstehen ?!?
;-)auch ich.
Gruss Dominik
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MURPHY HAT IMMER RECHT!
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Schon wieder Erdbeben?
Hallo Dominik, sorry, vielleicht ist dies verständlicher (?):
Die beiden wichtigsten Magnituden sind: Ml (Lokalmagnitude) und Ms (Oberflächenwellenmagnitude). Die Lokalmagnitude ist nur anwendbar auf Nahbeben mit Epizentralentfernungen 1000Km (Epizentrum= Punkt über dem Hypozentrum, direkt an der Erdoberfläche; Hypozentrum= Entstehungs-"Punkt" des Erdbebens--> Epi über, Hypo unter). Das Problem ist, dass ein Beben mit zunehmender Entfernung Energie verliert, und dass man bei grossen Entfernungen die Ursprungsenergie auf das Hypozentrum zurückrechnen muss...das versteht man unter geometrischer Dämpfung.
Die Lokalmagnitude berechnet sich aus: Ml=Log (A/Ao). Log ist der dekadische Logarithmus, wir berechnen also einen Exponenten zur Basis 10. A ist die maximale Amplitude, Ao irgendeine Reduktionsformel (aber das ist im Moment egal), wichtig ist das Verhältnis A/Ao, das ist nämlich eine Zahl.
Wir gehen von folgendem aus: Zwei Magnituden: Magnitude A=1 und Magnitude B=2, beides Lokalmagnituden. Nun setzten wir in unsere Formel ein:
1=Log(A1/Ao) und 2=Log(A2/Ao). Jetzt logarithmieren wir den ganzen Salat (ales mit der Basis 10 schreiben) und erhalten: 10=(A1/Ao) und 100=(A2/Ao). Das Beben mit der Magnitude 2 ist also um den Faktor 10 stärker als das Beben mit der Stärke 1(sieht man an der Maximalamplitude--> Verhältnis betrachten). Dieses Spielchen kann man mit beliebigen direkt aufeinandefolgenden Magnituden betreiben, es ist immer der Faktor 10, um welchen sich 2 aufeinanderfolgende Magnituden unterscheiden (dekadischer Logarithmus= 10er Logarithmus).
Wenn wir jetzt die freigesetzte seismische Energie berechnen wollen, so tun wir dies mit der Formel Log E=1.5Ms + 4.8. Dies ist eine empirische Formel. Die Magnitude ist die Oberflächenwellenmagnitude. Jetzt setzten wir mal die Oberflächenwellenmagnituden Ms1=4 und Ms2=5 ein, wir erhalten
LogE1=10.8, also 6.3*10exp10 Joule und LogE2=12.3, also 1.99*10exp12 Joule. Es gilt jetzt: E2/30 =E1. Eine Magnitudenstufe entspricht also der Verdreissigfachung der freigesetzten seismischen Energie. (Das kann man für beliebige Magnituden (n+1)/n, das Verhältnis bleibt immer 30).
Fazit: Eine Stufe der Magnitude entspricht einer 10-fachen Verstärkung oder Abschwächung (je nach Richtung). Eine Stufe der Magnitude entspricht einer 30-fachen Verstärkung oder Abschwächung (je nach Richtung) der freigesetzten seismischen Energie
Was will ich damit sagen?
1.Ein kleiner Schritt auf der Richterskala kann grosse Auswirkungen haben.
2.Man muss immer wissen, um welche Magnitude es sich handelt.
Ich hoffe, das war ein wenig verständlicher. Die ganze Sache sieht komplizierter aus, als sie eigentlich ist
.
mf Gruss
P.S.: hoffe, habe keinen Rechnungsfehler gemacht
- Editiert von cyba am 01.07.2004, 23:22 -
Die beiden wichtigsten Magnituden sind: Ml (Lokalmagnitude) und Ms (Oberflächenwellenmagnitude). Die Lokalmagnitude ist nur anwendbar auf Nahbeben mit Epizentralentfernungen 1000Km (Epizentrum= Punkt über dem Hypozentrum, direkt an der Erdoberfläche; Hypozentrum= Entstehungs-"Punkt" des Erdbebens--> Epi über, Hypo unter). Das Problem ist, dass ein Beben mit zunehmender Entfernung Energie verliert, und dass man bei grossen Entfernungen die Ursprungsenergie auf das Hypozentrum zurückrechnen muss...das versteht man unter geometrischer Dämpfung.
Die Lokalmagnitude berechnet sich aus: Ml=Log (A/Ao). Log ist der dekadische Logarithmus, wir berechnen also einen Exponenten zur Basis 10. A ist die maximale Amplitude, Ao irgendeine Reduktionsformel (aber das ist im Moment egal), wichtig ist das Verhältnis A/Ao, das ist nämlich eine Zahl.
Wir gehen von folgendem aus: Zwei Magnituden: Magnitude A=1 und Magnitude B=2, beides Lokalmagnituden. Nun setzten wir in unsere Formel ein:
1=Log(A1/Ao) und 2=Log(A2/Ao). Jetzt logarithmieren wir den ganzen Salat (ales mit der Basis 10 schreiben) und erhalten: 10=(A1/Ao) und 100=(A2/Ao). Das Beben mit der Magnitude 2 ist also um den Faktor 10 stärker als das Beben mit der Stärke 1(sieht man an der Maximalamplitude--> Verhältnis betrachten). Dieses Spielchen kann man mit beliebigen direkt aufeinandefolgenden Magnituden betreiben, es ist immer der Faktor 10, um welchen sich 2 aufeinanderfolgende Magnituden unterscheiden (dekadischer Logarithmus= 10er Logarithmus).
Wenn wir jetzt die freigesetzte seismische Energie berechnen wollen, so tun wir dies mit der Formel Log E=1.5Ms + 4.8. Dies ist eine empirische Formel. Die Magnitude ist die Oberflächenwellenmagnitude. Jetzt setzten wir mal die Oberflächenwellenmagnituden Ms1=4 und Ms2=5 ein, wir erhalten
LogE1=10.8, also 6.3*10exp10 Joule und LogE2=12.3, also 1.99*10exp12 Joule. Es gilt jetzt: E2/30 =E1. Eine Magnitudenstufe entspricht also der Verdreissigfachung der freigesetzten seismischen Energie. (Das kann man für beliebige Magnituden (n+1)/n, das Verhältnis bleibt immer 30).
Fazit: Eine Stufe der Magnitude entspricht einer 10-fachen Verstärkung oder Abschwächung (je nach Richtung). Eine Stufe der Magnitude entspricht einer 30-fachen Verstärkung oder Abschwächung (je nach Richtung) der freigesetzten seismischen Energie
Was will ich damit sagen?
1.Ein kleiner Schritt auf der Richterskala kann grosse Auswirkungen haben.
2.Man muss immer wissen, um welche Magnitude es sich handelt.
Ich hoffe, das war ein wenig verständlicher. Die ganze Sache sieht komplizierter aus, als sie eigentlich ist
mf Gruss
P.S.: hoffe, habe keinen Rechnungsfehler gemacht
- Editiert von cyba am 01.07.2004, 23:22 -
- Dominik (Glattbrugg)
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@ cyba
Hut ab, vielen dan für die super Erklährung. Hast du echt toll gemacht. Jetzt schnalle sogar ich das. Es ist mit deiner Erklährung jetzt eigentlich ganz einfach nachvollziehbar.
Du bist ab heute mein pers. Prof. Dr. Beben :D
mit dank und gruss Dominik
Hut ab, vielen dan für die super Erklährung. Hast du echt toll gemacht. Jetzt schnalle sogar ich das. Es ist mit deiner Erklährung jetzt eigentlich ganz einfach nachvollziehbar.
Du bist ab heute mein pers. Prof. Dr. Beben :D
mit dank und gruss Dominik
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ist das Forum kabutt? habe seit fast 4h keinen neuen eintrag mehr gesehen!
Gruss Dominik
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Schon wieder Erdbeben?
Hallöchen
Vieleicht hat zu viel Geologie die Meteorologen vertrieben?
Nee Quatsch, ist ja nix los in der Atmosphäre, also gönnen wir uns einen gemütlichen Abend an der frischen Luft 8-)
No e schööne
Vieleicht hat zu viel Geologie die Meteorologen vertrieben?
Nee Quatsch, ist ja nix los in der Atmosphäre, also gönnen wir uns einen gemütlichen Abend an der frischen Luft 8-)
No e schööne
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Schon wieder Erdbeben?
Stimmt eigentlich schon: Erdbeben sind nicht gerade Thema dieses Forums ... man bedenke aber, dass man die Atmosphäre und den Erdkörper in der Geophysik vereint hat 
