Wieder zurück von meinen Kurzferien auf dem Hasliberg habe ich mich über die interessanten Beiträge im Forum gefreut. Herzlichen Dank allen, da war ja einiges los
Auch ich kann mich über mangelnde stimmungsvolle Eindrücke nicht beklagen. Hier ein Rückblick über
das Wettergeschehen im östlichsten Streifen des Berner Oberlandes in der vergangenen Woche.
Zuerst einmal das Panorama, das sich mir am Montagmorgen vom Balkon "meines" Chalets zwischen Hasliberg Hohfluh und Wasserwendi bot:

Noch eines vorweg: Wer auf meinen Bildern kleine schwarze Flecken entdeckt, der hat nicht einen Fehler auf meiner Linse gefunden,
sondern ein herumschwirrendes Exemplar dieser Gattung hier, die zu Tausenden unterwegs waren (Berner Flugjahr):

Den Blickfang geradeaus nach Südwesten bietet eindeutig die Wetterhorn-Gruppe mit seinen pyramidenförmigen Berggipfeln.
Dieser Berg (3701 m.ü.M.) ist denn auch - wie der Name schon sagt - bei verschiedenen Wetterlagen und Tageszeiten ein wahres Chamäleon.
Hier nur ein paar wenige Beispiele:



Hier die gesamte Wetterhorn-Gruppe (v.l.n.r: Rosenhorn, Wellhorn, Mittelhorn, Wetterhorn):
Mittwoch, 9. Juni 2004, 05:41 Uhr
Montag, 7. Juni 2004, 09:37 Uhr
Mittwoch, 9. Juni 2004, 21:10 Uhr, nach einem Gewitter
Sonntag, 6. Juni 2004, 21.08 Uhr
Nach dem beinahe wolkenlosen Montag mit nur wenigen sehr kleinen Cumuli über den Voralpen wurde im Meteo für den Dienstag ein völlig wolkenloser Himmel versprochen
Doch was erblicke ich da hinter dem Wetterhorn mitten am Nachmittag?
Mönch und Eiger (mal vertauscht) und dahinter Cb-verdächtige Ambossbewölkung:
Es war ganz schön heiss auf 2000 Metern, kein Wunder, sucht sich das Schmelzwasser den Weg ins Tal:
Zu einem Gewitter hat es nicht gereicht, die Cb\'s sind verhungert und haben gegen Abend eine Decke über das Wetterhorn gelegt:
Gegen Sonnenuntergang hin aber immer wieder neue Quellungen im westlichen Berner Oberland:
Erst am Mittwochabend dann erste schwache Gewitter auch in der Region Brienz-Haslital. Das Radarbild zeigt zwei Zellen
(merci an Dominik aus Glattbrugg):

Hier die Rückseite der starken Zelle im Osten um 20:27 Uhr, die allerdings erst in der Zentralschweiz so richtig loslegte:
Die zweite, nachfolgende Zelle sorgte noch für ein paar Wolkenblitze und schwache Regenschauer über dem Brienzersee (20:42 Uhr):
Kurz danach war der Spuk vorbei und gegen Westen zeigte sich ein erneut wolkenloser Himmel,
was die Gewitterwolke über mir in goldenen Farben erscheinen liess (20.57 Uhr):
Am Donnerstag hat sich das oben gezeigte Szenario etwa 1:1 wiederholt, mit dem kleinen Unterschied, dass alles 2 Stunden früher ablief als am Vortag.
Am Freitag sollte eine Kaltfront für starke Gewitter sorgen. Doch nicht mal hier am Alpennordhang war dieser Wettersturz spektakulär:
Am Vormittag zunehmend Cs und As-Felder, am Mittag zog es zu und nach 14:00 Uhr fing es nach einem kurzen Windstoss einfach an zu regnen.
Das alles war nicht mal eine Foto wert...
Einen besonderen Reiz hat aber jeweils das Nebelgewaber hinter der Front, hier eine Aufnahme vom Samstag Vormittag:
Ich hoffe, die Bilder haben euch gefallen und ich konnte einen kleinen Einblick geben über eine aussergewöhnlich stabile Sommerwoche in den Alpen.
So klare Bilder ohne Dunst sind keine Selbstverständlichkeit, zumal der Boden von den unglaublichen Regenmengen
von über 200 l/m2 in der Pfingstwoche sehr feucht war.
Wer noch Lust hat auf Bilder von Flora und Fauna, kann diese hier angucken:
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/ ... ead=530476
Erholte Grüsse (wieder aus Bern)
- Editiert von Fabienne, Bern-Brunnhof am 13.06.2004, 02:26 -
