anbei noch ein paar Bilder von dem zweiten, angesichts der Ausgangslage und der Erwartungen, recht spektakulären Gewitter.
Nachdem die erste Gewitterlinie am frühen Nachmittag wenig nördlich der Stadt in den Schwarzwald zog, klarte es rasch auf. Über den Vogesen waren schon bald neue Quellungen zu sehen, doch diese waren eher unausgeprägt. Deshalb ging ich auch davon aus, dass die konvektiven Ereignisse an diesem Tag abgeschlossen wären. Doch als ich kurz draussen war, fiel mir rasch auf, dass es immer noch unangenehm schwül und warm war. Und so dauerte es nicht lange, dass sich entlang einer ausgeprägten Konvergenz, die bei südlichen Bodenwinden von Nordwesten in den Rheingraben drückte, neue Schauer und bald auch Gewitter ausgelöst wurden.
Mein Interesse wurde bei diesem Bild so richtig geweckt:

Mitten im Rheingraben gab es nun zwei "dominante", teils miteinander verbundene Zellen mit gut definierten Aufwind- und Abwindbereichen. Optisch interessant waren die außerordentlich dunkle Basis und der Niederschlagskern, der von der Sonne angestrahlt wurde.

In einem hohen Tempo zog diese Zelle unter rascher Verstärkung in Richtung Freiburg. Nur wenig später sah es so aus:


Nach wie vor waren Aufwind und zugehörige Basis gut definiert, teils gar sehr gut strukturiert. Der Südwind war recht kräftig, die Zelle zog aber aus westlich/nordwestlicher Richtung heran. Insofern rotierte es recht ordentlich unter der Basis und sehr tiefer Fraktus war immer wieder zu sehen. Teils war dieser sogar fast verdächtig schlauchförmig, wobei ich bei diesem Exemplar keine Rotation gesehen habe:

So sah das ganze als Panorama aus: Man beachte insgesamt betrachtet die rasche Veränderung der Zelle. Das alles spielte sich in 15 Minuten ab.

Recht anschaulich, dachte ich mir

Schliesslich stand der Durchzug unmittelbar bevor. Alles war in Bewegung, unerwartet massive Dynamik. Echt spannend:

Eine sehr tiefe Absenkung unmittelbar vor mir:

Und nun sollte es sich nur noch um ein oder zwei Minuten handeln, ehe es ungemütlich werden sollte:

Mit stürmischen Böen bis zu gecshätzt 80 km/h peitsche das Gewitter den Regen umher - quasi White Out. Ein wenig kleiner Hagel war auch dabei:

Zehn Minuten später war alles vorbei und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Durch Staueffekte gab es jedoch leider keine schöne Sicht auf die Rückseite der Zelle, die inzwischen mit zwei bis drei Kernen linienartig strukturiert war.
Wie dem aus sei. Auf jeden Fall war der gestrige Tag nicht unerwartet gewittrig, doch bestimmt spektakulärer und abwechslungsreicher als erwartet.
Beste Grüsse, Thies


