Ergänzungen:
Wetter-Online spricht von mindestens 11 Tornados, bzw. von einem Tornado-Outbreak in Norditalien, was vermutlich auf die vielen Beobachtungen zurückzuführen ist:
http://www.wetteronline.de/wetter-video ... &sort=date
Ein Amateurfilmer hat die Bildung eines Tornados bei Masate festgehalten:
http://www.youreporter.it/video_Tromba_d_Aria_a_Masate
Bei Trezzo Sull' Adda zeigte sich ein nicht vollständig auskondensierter Trichter. Der Bodenkontakt war aber vorhanden: deshalb ein Tornado:
http://www.youreporter.it/video_Tromba_d_aria_a_Trezzo
Die oben gepostete Aufnahme vor dem Bürofenster stammt vom selben Ort.
Hier noch eine weitere Aufnahme:
http://www.youreporter.it/video_Tromba_ ... lio_2013_2
Ein Video stammt von Grezzago:
http://www.youreporternews.it/2013/trom ... o-tornado/
"Disastro" in Grezzago; vieles nur noch Schrott:
http://www.youreporternews.it/2013/trom ... -disastro/
In der unteren Karte habe ich einmal ein möglicher Tornado-Track eingezeichnet (orange Linie) - knapp 20 km.:
Der ehemalig in den Modellen prognostizierte Tail-End-Bereich der Kaltfront an der südfranzösischen Küste, der für eine sich ständig regenerierende V-Shape-Auslöse und die Bildung eines MCS verantwortlich war, wandelte sich und okkludierte an einem in keinem Modell berechneten Genua-Tief. Ich hatte mich auch gewundert, weshalb dieses bei solchen Lagen auftretende Lee-, bzw. Vb-Tief in den Vorläufen nicht in Erscheinung trat. "Federwolke" (Fabienne) hat diesen Prozess in einer Grafik schön dargestellt:
http://www.sturmforum.ch/viewtopic.php?p=164547#p164547
Dieses Tief dann bei WRF-ARW im letzten Lauf vor dem Tornadoereignis gut zu erkennen, inkl. der markanten Austrogung der 5760-er Höhenlinie. Über die leicht gekrümmte Trogachse fliesst Kaltluft über die Alpen in den Piemont; eine der wesentlichen Zutaten zur Tornadobildung in Norditalien:
Wenig später verlagert sich die Front nach Osten. Der Warmfrontabschnitt verwandelt sich in die Kaltfront zurück (Fabienne um 14 22 Uhr: "Bereits im Gange"):
http://www.sturmforum.ch/viewtopic.php?p=164553#p164553
Das Tief wandert unter Abschwächung nach Osten, während ein massiver Höhenkeil (Bodenhoch) aus Westen über den Alpenkamm vorstösst (ungewöhnlich steiler Druckgradient zum Tief in Österreich). Insgesamt ideale Bedingungen, die man am besten anhand des 600 hPa-Windes und des 10m-Windes (2m-Temp.-Karte > absinkende Kaltluft südlich der Alpen) erkennen kann (vt 15z):
Massive Abkühlung rückseitig der nach Osten vorrückenden Bodenfront, hier in den SFC-Theta-E gut zu erkennen, wobei das Bodenwindfeld idealerweise im Ostsektor Feuchteadvektion aus Südwesten und Südosten anzeigt:
In Kombination mit dem dynamischen Forcing des nach Osten durchschwenkenden Tröglis......
.......und der vom Mittag, bzw. von der einheizenden Sonne her zur Genüge potentiell vorhandenen konvektiven Energie (gg. 3'000 J/kg ML-50)......
...ist die Entwicklung von Gewitterzellen eine logische Konsequenz.
Stand 15 00 Uhr MESZ (rotes Feld markiert die Stelle des oben erwähnten Tornadoereignisses). Noch nicht durchgehend strukturierte Gewitterlinie:
Stand 16 30 Uhr MESZ (rotes Feld > dito.). Hochreichende Zelle bis rd. 12 km:
Stand 16 50 Uhr MESZ (rotes Feld > dito.). Bow-Echo:
Da in den Videos leider keine Zeitangaben aufzufinden sind, wann der Tornado jeweils gesichtet wurde, stütze ich mich auf Angaben zu Fotos im Grossraum Bergamo (Funnel) von einem Stormchaser (16 50 Uhr MESZ):
http://www.ecodibergamo.it/galleries/Fo ... _galleries
Rd. eine Stunde später (um 17 47 Uhr MESZ) hat Estofex in einem Update die Warnstufe auf Lvl. 3 erhöht, wies aber bereits im regulären Bulletin auf die Möglichkeit von Tornados in Norditalien (Lvl. 2) einige Stunden vorher hin:

Quelle: estofex.org
Gruss Cyrill