Die Meinungen über den Sommer 2012 gingen ja lange Zeit auseinander. Der August zeigte sich dann auch noch einigermassen versöhnlich und rettete den Gesamteindruck. Nun wird bereits wieder vom drittwärmsten Sommer seit Messbeginn geschwafelt und mancher Bürger fragt sich wohl, ob er für dumm verkauft wird. Hier zwei etwas tiefer gehende Analysen von alternativen Anbietern abseits des Medien-Mainstreams
Auszug aus dem Klimabulletin vom Sommer 2012 von MeteoSchweiz:
Ein Spitzensommer vor allem im Tessin
Im Wallis, in Graubünden und im Tessin wie auch auf den Gipfelstationen der Alpen wurden meist um 2 bis 3
Grad wärmere Temperaturen gemessen als im 30jährigen Durchschnitt von 1961-90, der als Normperiode gilt.
Damit war der Sommer 2012 in diesen Regionen der zweit- oder drittwärmste in den Datenreihen mit Beginn im
Jahr 1864. Der Rekordsommer 2003 übertraf allerdings die mittleren Temperaturen des jetzigen Sommers um 2
Grad und mehr. Auf der Alpennordseite figuriert der Sommer 2012 auch unter den 5 bis 10 wärmsten seit Beginn
der Datenreihen vor 148 Jahren. Der grosse Wärmeüberschuss wurde von den Monaten Juni und August
produziert, während der Juli nur wenig vom Normwert abwich.
Mit den 55mm in den letzten 3 Tagen hat der August in Basel niederschlagsmässig nochmals einen fulminaten Schlussspurt hingelegt. Statt bei 71% liegen wir im August jetzt bei 133% des Monatssolls (61-90).
Somit sind nun alle Sommermonate im Vergleich zur Periode 1961-1990 in Basel deutlich zu nass ausgefallen:
Juni 154%
Juli 162%
August 133%
Total bisher 378mm (normal 253mm -> 149%)
Obwohl es deutlich mehr Sommertage und Hitzetage als üblich gab, regnete es auch an überdurschnittlich vielen Tagen.
Hitzetage Juni-Aug. 2012 / (vs. Periode 1961-90):
Juni 3 (1)
Juli 3 (3.3)
August 6 (2.1)
Total 12 (6.4)
Sommertage:
Juni 10 (8)
Juli 14 (13.6)
August 23 (11.6)
Total 47 (33.2)
Viele Sommertage (10) wurden jedoch nur knapp erreicht (Tmax zwischen 25°C und 26°C).