Nach Hochdruck-bestimmtem Auffahrtsdonnerstag (kalte Nacht, tagsüber mit Bise Tagesgang) nähert sich bereits in der Nacht
vom Donnerstag 17. auf Freitag 18. Mai niedertroposphärische Warmluft aus SW, gesteuert von einem Tief, das vom Atlantik
westlich Portugal NEwärts Richtung Bretagne zieht. GFS simuliert im letzten 00 UTC run vom Mittwoch 16. Mai ein starkes
Hebungssignal auf 500 hPa in der zweiten Nachthälfte über der Nord-CH --> nächtliche/morgendliche SHRA mit einem oder
zwei Rumpler nicht ausgeschlossen, Stichwort Morgenkonvektion ...

Wohlwissend dass solche nächtlichen Dinge sowieso anders laufen, als vorgesehen konzentrieren wir uns zunächst auf den Freitag selber
Warmsektor-Position, Höhenströmung schwach-mässig SW indifferent, Jetstreaks auf Distanz, über den Alpen aufkommende Föhntendenz.
Large-scale forcing lässt in der zweiten Tageshälfte eher nach, dafür breitet sich niedertroposphärisch feucht-wärmere Luft bei uns aus, die
PrecipitableWater Werte gehen auf 25mm+ hoch, Labilität vermutlich mässig, Auslöse dürfte wohl ziemlich ungehemmt passieren - typisch
wüchsige Mai-Schauer mit dem einen oder anderen kurzlebigen Gewitter dazu, die Luftmasse vielleicht schon als "tüppig" zu charakterisieren.



Auf Grund der Randwerte wohl keine ausserordentlichen Entwicklungen bzgl. Dynamik, Wind oder Niederschlagsmengen (letzteres
allenfalls lokal ...). Ich schätze die Situation nach kurzer Analyse bei Kaffee und Gipfeli vor allem deshalb spannend ein, weil vielleicht
nächtliche Entwicklungen sich in den Tag hineinziehen, den Tagesgang daher beeinflussen/verändern, bei gleichzeitig nachlassendem
synoptischem forcing - ein spannendes Spielchen mit vielen verschiedenen Faktoren, die es gegeneinander abzuwägen gilt, um die
optimale Prognose zu erstellen.


Man darf gespannt sein, wie die erste Tageshälfte abläuft, nach und nach kommen jetzt die ersten meso-NWP Rechnungen
für diese Phase, die typischerweise immer die schwierigste ist. Die Diskussion sei eröffnet.






