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FCST: Stürmische Woche 50 (Sturm JOACHIM 16.12.2011)

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Christian Schlieren
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von Christian Schlieren »

Hoi zäme

So langsahm geht es in die entscheidende Phase mit Joachim.

Joachim wurde um 6Z "geboren"

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GFS und EZ sind sich in der Zugbahn nun ziemlich einig, die soll nun deutlich südlicher als bisher berechnet (ca. Mitte von Deutschland EZ etwas weiter Nördlich) verlaufen wodurch die auswirkungen durch Joachim bei uns natürlich verstärkt werden :!:
In der Stärke sind sich die Modelle noch nicht einig GFS macht einen Kerndruck von 975hpa um 15Z EZ hingegen 966hpa :shock:

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Die Kaltfront kommt zwischen 15.00 und 18.00 rein und ist ziemlich gut ausgeprägt, die Windgeschwindichkeit auf 850hpa dürfte dan immernoch knap 100km/h betragen (mittelwind versteht sich)

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Was denkt ihr wie stark die Böen am morgen Während dem Hauptsturmfeld mit 35-40m/s auf 850hpa (ca. 125-145km/h) im Flachland sind? ich denke 100er böen liegen da ev. schon drin oder ist es zu stabil? So viel ich mich erinnere gabs bei Kyrill die stärksten Böen auch im Warmsektor!
Interessant ist sicher auch der Föhn mit einem Süd Nord gefälle von bis 16hpa (oft ja noch ein bischen mehr als gerechnet) Da der Föhn aber keine unterstützung durch den Jet hat wohl keine Extremen Böen 120km/h sind aber durchaus drinn.

Der Wetterwatch von SF Meteo ist auch nicht alltäglich.

Am Freitag Sturm und Orkan, danach winterlich
Wetterlage

Über dem mittleren Atlantik entwickelt sich ein Orkan der in der Nacht auf Freitag die Normandie und somit das europäische Festland erreicht. Das Orkantief (die exakte Zugbahn ist noch nicht ganz sicher) zieht unter Intensivierung über die Beneluxstaten und Deutschland nach Polen. Stellenweise sind Verwüstungen zu befürchten, aber auch in der Schweiz, zwischen dem Jura und dem Alpennordhang, könnten heftige Sturm- und Orkanböen Schäden anrichten.



Orkantief "Jochim" erreicht einen Kerndruck von 968 Hektopascal


Die neusten Berechnungen der Wettermodelle zeigen,
dass das Tiefdruckzentrum gegen Freitagnachmittag nahe Berlin liegen sollte. Im Zentrum des Tiefs wird ein Druck von 968 Hektopascal (hPa) vorhergesagt. Der bisher tiefste Luftdruck über Deutschland wurde 1989 gemessen, damals wurden 955 hPa gemessen. Aber auch der sich jetzt entwickelnde Orkan "Joachim" hat grosses Zerstörungspotential.



Föhnschub in den Alpen

In der Nacht auf Freitag baut sich, quer über die Alpen, ein rund hPa grosses Druckgefälle nach Norden hin auf. Der Druckanstieg beträgt tagsüber dann 18 hPa. Somit ist zunächst ein kurzer, aber sehr heftiger, Föhnschub zu erwarten. In den klassischen Föhnregionen sind Windgeschwindigkeit von 100 bis 120 km/h möglich. Die Umkehr zum Nordföhngradienten am Abend bedeutet, dass die Polarluft an der Rückseite des Orkantiefs sturmartig die Alpentäler einströmen könnte (Böenwalze).



Starke Niederschläge und Temperatursturz

In der Westschweiz sowie im Wallis und teils auch im Berner Oberland kommt zunächst am meisten Regen und Schnee vom Himmel. Insgesamt könnten hier bis Sonntag, oberhalb von 1400 bis 1600 Metern, 70 bis 130 Zentimeter Neuschnee fallen. Am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag sinkt in der heran strömenden Polarluft die Schneefallgrenze bis ins Flachland. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist verbreitet mit Schnee-und Eisglätte zu rechnen.



Auswirkungen Sturm

Heftige Sturm-und Orkanböen (100 bis 125 km/h) könnten in der Nacht auf Freitag und am Freitag Bäume entwurzeln oder auch andere grosse Gegenstände umstürzen, auch Dachziegel oder
schlecht verankerte Dächer könnte der Sturm
loslösen. Mit häufigen Verkehrsbehinderungen auf
Strasse und Schienen ist zu rechnen, aber auch
Störungen des Flugverkehrs sind zu erwarten. In höher gelegenen exponierten Lagen kann es zu grossflächigen Windbrüchen kommen (Orkanböen von 150 km/h oder mehr), der Aufenthalt in Wäldern könnte lebensbedrohend werden.



Niederschlag

Be sonders im Westen summieren sich Regen und Schnee bis Sonntagabend auf 70 bis 120 Millimeter. Im Chablais und im Berner Oberland ist mit der Sperre von höher gelegenen Verkehrswegen zu rechnen, die Lawinengefahr wird zudem rasch ansteigen.
Weitere Entwicklung
Im Norden bleibt es vorerst winterlich, die
Schneemengen werden ab Sonntag eher gering
ausfallen. Möglicherweise schneit es am Dienstag
aus einer Warmfront wieder intensiver. Im Süden sorgt Nordföhn für trockene Verhältnisse.



Team SF Meteo, SF METEO, 20.12.2011,
Weatherwatch aktiv seit: 15.12.2011, 06.30
Gültig bis , 15.00

http://meteo.sf.tv/sfmeteo/prognosen_ch ... rwatch.php

Gruss
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

urbi

Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von urbi »

Eine Bitte ! :)

Wie wäre es mit ein paar Karten zu möglichem Windverhalten in der Schweiz und den Alpentälern.

Starkwindgebiete, Leeeffekte, Fallwinde, Föhnwinde.

Süd und Nord. West und Ost.

Jura, Mittelland, Voralpen, Gebirge usw.

Lokale mögliche Starksturmgebiete.

Es wäre informativ.

Viele Grüsse
Urbi


cRk.
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von cRk. »

Hier die eruierten Windgeschwinigkeiten von GFS vom Freitag Morgen.

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Quelle: www.wetterzentrale.de

Dann kommts doch am Morgen am heftigsten oder was meint Ihr?

Grüsse

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Alfred
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von Alfred »

Hoi zäme

Ich bin sehr auf den Zeitpunkt gespannt, wenn es dann am Freitag Nachmittag
das ganze verzwirbelt.

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Gruss, Alfred

maaks
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von maaks »

Was für ein hin und her bei den Modellen. Das neueste GFS macht das Tief wieder stärker mit 977hPa über Belgien und später unter 965hPa an der polnischen Grenze. Im Vergleich zum Vorlauf rund 5hPa niedriger.

Sehenswert auch dieser Beitrag aus der WZ: http://www.wzforum.de/forum2/read.php?2 ... sg-2314887
Markus / Freiburg, D

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Federwolke
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von Federwolke »

cRk. hat geschrieben:Hier die eruierten Windgeschwinigkeiten von GFS vom Freitag Morgen.
Diese Karten taugen nicht bei Warmfrontregen, da mischt es die Böen nicht so runter wie vom Modell berechnet.

Der Wetterablauf nach aktueller Einschätzung detailliert im Wetterblog: http://www.meteoradar.ch/wetterblog/201 ... 6-12-2011/

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Alfred
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von Alfred »

Ich hätte da noch das ECMWF für Fr. 12Z mit 970 hPa:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... d_frei.png

Alfred


Stefan Hörmann
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von Stefan Hörmann »

Alfred hat geschrieben:Ich hätte da noch das ECMWF für Fr. 12Z mit 970 hPa:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... d_frei.png

Alfred
Bin gespannt ob wir da ankommen. Gemaß ECMWV moderater, kontinuierlicher 20er Druckfall bis morgen 12. In der Nowcast wird es nun sehr spannend, wenn der tatsächliche Druckfall ermittelt werden kann. 997 passt aktuell gut zum Modell von 0z von ECMWF.

Da bietet sich an: http://meteocentre.com/analyse/map.php? ... size=large

Und ab dem Abend: http://www.marinetraffic.com/ais/de/default.aspx, sofern sich noch Schiffe auf offener See befinden.
Zuletzt geändert von Stefan Hörmann am Do 15. Dez 2011, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Stefan, Ehingen/Donau, 545NN, Südrand Schwäbische Alb
http://www.gleitsegelwetter.de - Ein Dienst im Auftrag der Piloten

Mein größter Wetterwunsch zu Lebzeiten: Eine komplette Seegfrörne am Bodensee

deleted_account

Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von deleted_account »

Da freu ich mich schon drauf auch wenn leider nur Bedingt. Konnte nicht frei nehmen und werde ab 19uhr die Nacht bis Freitag 08.00Uhr in Brig verbringen. Danach gehts zurück via Martigny, Aigle, Villeneuve, Fribourg usw mit dem Anhängerzug nach Rotkreuz. Jedenfalls hab ich die Kamera dabei.

In Bulle, Chatel st. denis und ab visp liegt schon Schnee. Gemaess Kollege der jetzt in Brig ist (ich erst in monthey) gibts aktuell starkschneefall, was ich aber nur bedingt glauben kann.

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pasischuan
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Re: FCST: Stürmische Woche 50

Beitrag von pasischuan »

OT:
Ich weiss gehört nicht hier hin eigentlich aber ich möchte trotzdem ein Ratschlag von euch Experten, da ich mich noch zu wenig auskenne im Gebiet Sturm.

Morgend abend würden wir in eine Alphütte auf 1200m im Simmental gehen. Kein Strom und Wasser ein sehr altes Haus(eben eine Alphütte). die Hütte ist nur zu Fuss (ca 20-30min) über offenes Gelände zu erreichen. Ebenfalls ist Wald in der Nähe jedoch muss dieser zu Fuss nicht durchquert werden, sondern nur bei "herauffahren" mit dem Auto. Die Hütte liegt aber Exponiert an einem Hügel ohne Winddeckung. (http://g.co/maps/f9gba)

Wäre es aus eurer Sicht clever dies sein zu lassen? Ich denke nebst den eventuell umgestürzten Bäumen wird das Problem mit dem Wind und dem Schnee sein, welcher uns wahrscheinlich dort oben sitzen lässt bis jemand mit einem Schneepflug kommt.. denn der Skilift läuft nicht da ist niemand weit und breit.. Da sich ebenfalls Kinder unter den Gästen befinden mache ich mir gewisse Sorgen, schon nur wegen der Anreise morgen abend um 19 Uhr, Dunkel, viel Wind, offenes Gelände( nur ein Schotterweg) und Schnee..

Ich danke euch für eure Antwort und Hilfe

Gruss Pasi
Thun, Allmendingen (BE), 580 m.ü.M.

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