Im Mittel für die Schweiz ist die Nettostrahlungsbilanz mit -19 W/m2 nur im Januar negativ, in den übrigen betrachteten Monaten April, Juli und Oktober dagegen positiv.
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Altweibersommer
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Re: Altweibersommer
Da steht aber:
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Re: Altweibersommer
Hallo
Aus dem Artikel geht meiner Meinung nach nicht ganz klar hervor, ob der Januar nur mit April, Juli und Oktober oder mit allen Monaten verglichen eine negative Bilanz aufweist. Vielleicht gibt es noch andere Quellen, die das belegen?
Gruss, Uwe
Aus dem Artikel geht meiner Meinung nach nicht ganz klar hervor, ob der Januar nur mit April, Juli und Oktober oder mit allen Monaten verglichen eine negative Bilanz aufweist. Vielleicht gibt es noch andere Quellen, die das belegen?
Gruss, Uwe
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Re: Altweibersommer
Zitat:
Ich habe dies hier mit gemeint:
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Gruss
Urbi
Sali ThomasThomas Jordi (ZH) hat geschrieben:@Urbi: dieser Beitrag im WZ-Forum, der nimmt wohl einfach die Tag und Nacht Gleiche als Entscheidungskriterium?
Ich habe dies hier mit gemeint:
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http://www.wzforum.de/forum2/read.php?6 ... sg-1417811Zitat:
.Im Gegensatz zum 1. Monatsdrittel verliert der Kontinent im Verlauf der 2 Monatshälfte durch die zunehmend negative Strahlungsbilanz nämlich rasch seine im Sommer gespeicherte Wärme., dadurch können sich jetzt, und dies ist die positive Seite der Medaille, häufiger beständige Hochdruckgebiete über Mitteleuropa etablieren.
Verläuft jetzt die Westdrift zudem noch in relativ hohen geographischen Breiten, kann die mitgeführte Warmluft die kontinentale Hochdruckzone stützen und so ein Bollwerk gegen die ersten anbrandenden Herbststürme errichten.
Da andererseits die Sonneneinstrahlung noch kräftig genug ist, können die unteren Luftschichten ausreichend erwärmt werden, was die Ausbildung von anhaltendem Nebel oder Hochnebel verhindert. Diese optimalen astronomsichen und klimatologischen Voraussetzungen für das empfindliche Gleichgewicht zwischen Abkühlung im hohen Norden mit Ausbildung erster Sturmzyklonen, hohem Luftdruck über dem Kontinent, hochreichendem Warmlufttransport aus dem Subtropen bei zwar abnehmendem aber noch ausreichendem Strahlungsangebot, scheint also am besten im letzten Septemberdrittel und während der 1. Oktoberwoche erfüllt zu sein.
Im Idealfall liegt dann, wie bereits erwähnt, ein kräftiges und auch in der mittleren Troposphäre gut ausgeprägtes und warmes Hochdruckgebie (Langwellenrücken) über Mittel- und Osteuropa. An seiner Westflanke fließt stabil geschichtete Warmluft teils subtropischen Ursprungs nordostwärts, schwach ausgeprägte Fronten streifen mit Wolkenfeldern gelegentlich die Küsten von Nord- und Ostsee. Die Tageshöchsttemperaturen werden erst am Nachmittag erreicht und können im letzten Septemberdrittel mit 22°C bis 27°C um 5 bis 8 k (gelegentlich sogar darüber) über dem Normalwert liegen.
Entsprechend dem Ursprungsgebiet der Luftmassen sind die Taupunkte relativ hoch, was bei geringer Luftbewegung ein leichtes Schwüleempfinden verursachen kann. Herbstlicher Frühnebel stellt sich jedoch erfahrungsgemäß nicht vor Monatsende ein und sollte sich in den Vormittagsstunden rasch wieder auflösen. Danach sorgt leichter Dunst für reduzierte Fernsicht bei gedämpfter Beleuchtung
Doch wehe, wenn sich zum immer weiter abnehmendem Angebot an diabatischer Wärmezufuhr während der 2. Monatshälfte ein besonders mißlungenes Produkt der ewigen "Baustelle" Atmosphäre gesellt:
Das Subtropenhoch hat sich vielleicht ungewöhnlich früh und ungewöhnlich weit nach Süden zurückgezogen, so daß die den Kontinent erfassenden Wettersysteme den Bewohnern nördlich der Alpen mit klammen Fingern späte Sommerfreuden verderben. Nun also bleibt der erhoffte Abschied vom Spätsommer aus. In den Baumgipfeln röhrt der erste Herbststurm , unter feuchtkalten Regenschleiern verblaßt die Herbstzeitlose, verstummt das Lied der Grille und durch das sensible Gemüt der frustrierten Menschen ziehen nachtschwarze Gedanken. Und wenn uns zu allem Übel bei Tengelmann schon der ersten Nikolaus verschämt entgegenlächelt, dämmert uns die Erkenntnis: Wir gehen schrecklichen Zeiten entgegen.
Gruß Sigward
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Gruss
Urbi
Zuletzt geändert von urbi am Fr 23. Sep 2011, 09:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Altweibersommer
Ist soweit (für den Ursprung unserer Diskussion) irrelevant, weil der Kaltluftsee im Mittelland ja nicht direkt vor Ort entsteht, sondern vom Ausfliessen aus den Alpen gespiesen wird.Im Mittel für die Schweiz ist die Nettostrahlungsbilanz mit -19 W/m2 nur im Januar negativ
Ich denke es wird zu sehr auf dem von mir aufgebrachten Begriff Strahlungbilanz herumgeritten, der vielleicht in der Hektik etwas unvorsichtig gewählt war. Tatsache ist doch, dass sich im Mittelland in dem von uns diskutierten Zeitraum bereits anfangen Nebellagen zu bilden. Darauf wollte ich im Zusammenhang mit den Daten von Zürich hinaus. Nicht mehr und nicht weniger. Was jetzt daraus im Thread geworden ist, ist aber dennoch nicht uninteressant, man lernt ja gerne dazu

Grüsslis
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Re: Altweibersommer
Habe zu dieser Frage gerade einen spannenden Artikel gefunden: http://meteo.sf.tv/sfmeteo/wwn.php?id=201109231042Rheintaler hat geschrieben:
Definition Singularität: „Als Witterungsregelfall oder Singularität wird eine an bestimmten Kalendertagen mehr oder weniger regelmässig auftretende Abweichung vom mittleren jährlichen Gang der meteorologischen Elemente bezeichnet“ Quelle: http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... sommer.pdf
Definition Altweibersommer: „Spätsommerliche Schönwetterperiode, die mit grosser Häufigkeit Ende September, aber auch oft bis Ende November, besonders im östlichen Mitteleuropa auftritt“ Quelle: Meteoschweiz (Lexikon)
Die Frage drängt sich auf: Kann eine Wetterlage, die regelmässig in einem Zeitraum von sechzig Tagen (oder dreissig Tagen gemäss Federwolke: Mitte September bis Mitte Oktober) auftritt, noch der Definition einer Singularität genügen?
Einige Ausschnitte:
"Wann ist Altweibersommer? Im Gegensatz zum Termin der Eisheiligen (12. bis 15. Mai) oder der Hundstage (23. Juli bis 23. August) gibt es für den Begriff des Altweibersommers keinen fixen Temin. Je nach Definition beginnt der Altweibersommer Mitte September, am 20. September oder gar erst am 25. September. Gemäss den meisten Publikationen endet der Altweibersommer mit dem Ende der ersten Oktoberdekade oder Mitte Oktober."
"Eigentliche Singularität erst im Oktober. Tritt zu einem bestimmten Termin ein typisches Wetter auf, so spricht man in der Meteorologie von einer Singularität. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie hat die Schönwettertage von 1901 bis 2007 im September und Oktober untersucht und herausgefunden, dass statistisch die grösste Häufung von Schönwettertagen zwischen dem 12. und 17. Oktober auftritt, also zu einem Zeitpunkt, wo man schon eher von „goldenem Oktober“ spricht."
Fazit aus meiner Optik: Beim Altweibersommer von einer Singularität zu sprechen, ist falsch.
Gruss
Roman
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Re: Altweibersommer
Apropos Altweibersommer: der neueste Hauptlauf von EZMWF bringt einen zünftigen Kaltluftropfen ab Mitte nächster Woche, bleibt aber eher noch Ausreisser. Der sieht dann so aus, wäre aber nur ein kurzes Intermezzo:
Freitag, 30 Sept., 12z:

Quelle: meteoswiss
Freitag, 30 Sept., 12z:

Quelle: meteoswiss
Zuletzt geändert von Michi, Uster, 455 m am Fr 23. Sep 2011, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Altweibersommer
Rheintaler hat geschrieben:Fazit aus meiner Optik: Beim Altweibersommer von einer Singularität zu sprechen, ist falsch.
.....Rheintaler hat geschrieben:"Eigentliche Singularität erst im Oktober. Tritt zu einem bestimmten Termin ein typisches Wetter auf, so spricht man in der Meteorologie von einer Singularität. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie hat die Schönwettertage von 1901 bis 2007 im September und Oktober untersucht und herausgefunden, dass statistisch die grösste Häufung von Schönwettertagen zwischen dem 12. und 17. Oktober auftritt, also zu einem Zeitpunkt, wo man schon eher von „goldenem Oktober“ spricht."
....Fortsetzung:
Die Untersuchung basiert allerdings auf den Daten der Station Davos, entsprechend werden die zahlreichen Hochnebellagen im Mittelland nicht berücksichtigt. Ebenso fliessen die Temperaturen nicht in diese Statistik mit ein. Im Verständnis der meisten Bürger drückt sich der Altweiber-“sommer“ aber auch über die Temperatur aus.
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Zitat:
http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... sommer.pdf
Markant vor allem in der Höhe
Falls der Altweibersommer tatsächlich mehr oder weniger regelmässig im Herbst für eine Phase mit
schönem Wetter sorgt, so muss dies sinngemäss vor allem in der Häufigkeit von schönem Wetter an
bestimmten Tagen bemerkbar sein. Als Schönwettertag definiert MeteoSchweiz, wenn die relative
Sonnenscheindauer 80 Prozent oder mehr erreicht. Das heisst, die Sonne darf von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang nur zu einem Fünftel der Zeit von Wolken verdeckt werden.
Im Flachland kann die Sonne im Herbst auch bei Schönwetterlagen durch Nebel oder Hochnebel
verdeckt sein. So richtig zur Geltung kommt der Altweibersommer also in Berglagen über dem
Nebelmeer. Als ideale Messstation zur klimatologischen Erfassung des Altweibersommers bietet sich
Davos an. Die Aufzeichnungen der täglichen Sonnenstunden reichen hier mehr als ein Jahrhundert
zurück. Die nachfolgende Datenanalyse umfasst die Periode 1901-2007.
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Dann sind halt die Daten verschieden.
Je nachdem, wo die "Nebelfreie Schönwetterperiode" mit erlebbar und messbar war.
Das spricht aber meiner Meinung nicht dagegen, dass jeweils ein Hoch die Wetterlage bestimmt.
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Ich bin kein Meteorologe
Gruss
Urbi
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Re: Altweibersommer
Faszinierend wie man sich in einem Sturmforum gleich seitenweise der Erbsenzählerei über eine solch langweilige Wetterlage widmen kann. Meine persönliche Meinung dazu:
Hauptsache die langweilige Wetterlage (ob jetzt Singularität zur richtigen oder falschen Dekade ist mir schnurzpiep) wird sich bald wieder legen.
(Ich weiss natürlich auch, dass sich ein guter Meteorologe an jedem auch noch so unspannenden Wetterphänomen erfreuen und motivieren sollte, aber Sinn und Zweck des Sturmforums ergibt sich ja ziemlich deutlich schon nur aus dem Titel, daher erlaube ich mir jetzt an dieser Stelle diese höchst individuellen und unqualifizierten Aussagen
)
Und noch ein Prost auf Sigward's Super Analysen (s. WZ-Zitat oben); die sind im deutschsprachigen Raum wohl ziemlich einmalig, ich kenne sonst niemanden der teils hochkomplexe Zusammenhänge so kompetent, einfach, stimmig und spannend zusammenfassen kann
Gruss Andreas
Hauptsache die langweilige Wetterlage (ob jetzt Singularität zur richtigen oder falschen Dekade ist mir schnurzpiep) wird sich bald wieder legen.

(Ich weiss natürlich auch, dass sich ein guter Meteorologe an jedem auch noch so unspannenden Wetterphänomen erfreuen und motivieren sollte, aber Sinn und Zweck des Sturmforums ergibt sich ja ziemlich deutlich schon nur aus dem Titel, daher erlaube ich mir jetzt an dieser Stelle diese höchst individuellen und unqualifizierten Aussagen

Und noch ein Prost auf Sigward's Super Analysen (s. WZ-Zitat oben); die sind im deutschsprachigen Raum wohl ziemlich einmalig, ich kenne sonst niemanden der teils hochkomplexe Zusammenhänge so kompetent, einfach, stimmig und spannend zusammenfassen kann

Gruss Andreas
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Re: Altweibersommer
Ich schliesse mich dieser individuellen und unqualifizierten Aussage an; und zwar vollständig.Andreas -Winterthur- hat geschrieben:Faszinierend wie man sich in einem Sturmforum gleich seitenweise der Erbsenzählerei über eine solch langweilige Wetterlage widmen kann. Meine persönliche Meinung dazu:
Hauptsache die langweilige Wetterlage (ob jetzt Singularität zur richtigen oder falschen Dekade ist mir schnurzpiep) wird sich bald wieder legen.![]()
(Ich weiss natürlich auch, dass sich ein guter Meteorologe an jedem auch noch so unspannenden Wetterphänomen erfreuen und motivieren sollte, aber Sinn und Zweck des Sturmforums ergibt sich ja ziemlich deutlich schon nur aus dem Titel, daher erlaube ich mir jetzt an dieser Stelle diese höchst individuellen und unqualifizierten Aussagen)
Gruss Andreas

Off Topic
Achja:
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Fr 23. Sep 2011, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
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Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
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