Hallo
Gehe mit Stefan einig. Die Gewitter müssten sich präfrontal ja in den ebenfalls (föhnabgetrockneten) westlichen Voralpen- und Alpenregionen bilden und würden dann mit der südlichen Höhenströmung fadengrad gegen Norden ziehen. Die 3000 Meter Winde bleiben gegen Osten ja bis Mitternacht voll auf Süd. Wie soll sich so eine präfrontale Gewitterlinie von West nach Ost bewegen? Also a) Gewitterbildung in der Föhnluft: ziemlich unwahrscheinlich und b) Verlagerung gegen Osten: kaum wahrscheinlich. Bis dann die hochreichende KF mit Niederschlägen im Osten ankommt, hat's in den unteren Luftschichten schon lange abgekühlt.
Dieses Szenario (mit trockenen Verhältnissen in der NE-CH bis zu den Nachtstunden) wird eigentlich von den meisten Modellen signalisiert. Aber so ganz sicher bin ich natürlich auch nicht, vielleicht treffen ja auch die offiziellen Prognose zu. Warntechnisch gesehen, ist das Potential natürlich gross und dementsprechend ist es durchaus berechtigt das "heftige Szenario" zu prognostizieren. (Man denke an die vielen Seebenutzer und auch all die offiziellen und inoffiziellen Feste).
So oder so spannend, vor allem auch wie weit raus schafft es der Föhn und dann die Ablösung durch die seichte Kaltluft aus West (Böen!).
Am ehesten scheint mir gewittertechnisch der äusserste Westen (Léman-Jura) interessant, welcher am Nachmittag evtl. etwas präfrontales aus dem Rhonetal/Ain erwischt. COSMO rechnete dort eine schöne CAPE-Zunge rauf, ausgehend vom Golf du Lyon. Dazu passend aktuell präfrontale Auslöse in den Cevennen (dort gar nicht so schlechte Bedingung für ein V-shape System später) :
Gruss Andreas