Hoi @ Willi
Wäre natürlich schön, wenn es so käme - ohne Frage. Doch ich sehe die Sache nicht so eindeutig; zumal z.B. Cosmo2 bis jetzt kaum reagiert und WRF zurückhaltend ist. Nur GFS gibt da ziemlich Gas....
Item:
An einem Tief südwestlich von Island hängt eine Okklusion, die nach Skandinavien reicht. Daran anschliessend überquert eine von zwei Warmsektoren unterbrochene Kaltfront langsam den europäischen Kontinent von West nach Ost. Sie ist leicht schleifend.
Meiner Meinung nach lässt sich jetzt schon, 15 Std. vor dem Termin (aktuell 23:00 MESZ bis morgen 12z), die Struktur und den Verlauf der Front erkennen (KF Westküste Frankreichs bis westlich von Südportugal).
Man sieht auf den nachfolgenden beiden Karten schön, wie wir auf die Vorderseite eines LW-Troges zu liegen kommen, wobei die Trogachse um 18z noch über Westfrankreich verläuft.
Ein in den Medien als Zwischenhoch bezeichneter Höhenrücken ist zwar schwach ausgebildet, scheint aber einen entscheidenden Einfluss zu haben (s. heute; Karte 05.08.11 ooz)
Solange dieser bis zum Termin nicht abgebaut ist (Drucktendenz fallend), sehe ich für Gewitter nur eingeschränkt Entfaltungsmöglichkeiten. Bei WRF ist 12z der schwache Rücken noch ersichtlich.
Sowohl WRF und GFS modellieren dessen Unterbrechung; und so zieht sich das schwache Hoch nach Osten zurück, nicht ohne aber über dem Alpenkamm um 18z eine "Nase" zurückzulassen.
Durch den antizyklonalen Einfluss haben wir in Norditalien SO- bis O-Wind und nördlich des Alpenkamms leichten Föhneinfluss mit steigender Drucktendenz:
Die 700er-Feuchte ist wohl kein Problem....
...und CAPE sind auch ordentlich gerechnet, wobei die CIN-Werte nicht flächendeckend gleich zu sein scheinen.
Ich poste nicht alle Karten; aber die TP's sind mit rd. 18° Grad Celsius auch gut usw.
Trotzdem: wenn man sich die obige ThetaE 850er Karte anschaut, ist eine markante Front nicht zu erkennen. Also so wetteraktiv scheint diese Front nicht zu sein; allenfalls auch (wie vor einigen Wochen), weil der Warmsektor niederschlagsärmer daher kommt. Mit orografischer Unterstützung reicht es dem Alpenkamm entlang und an den nordöstlichen Voralpen schon zu lokalen Gewittern, was auch in der dbz-Karte um 15z erkennbar ist:
Ich sehe sie aber eher am späteren Nachmittag; am Abend ist der "Pfuuus" draussen. Für die Region Genf / Südjura und Südostfrankreich sehe ich die Gewitterwahrscheinlichkeit besser, als z.B. für das gesamte CH-Mittelland. Im Tessin aber Abends die volle Kanne aus Südwest von Varese her. Da geht der Punk ab!!!
Fazit:
Bei teils wechselnder Bewölkung im Verlauf des Morgens vom Jura her Bewölkungszunahme. In der Zentral- und Ostschweiz kurze Aufhellung mit kurzfristigem Föhndurchbruch. Vereinzelte Niederschläge bei Basel und im Südjura, sonst trocken bis ca. 14 30 Uhr. In Alpennähe Zunahme der Quellbewölkung; einzelne Schauer und Gewitter. Um ca. 16 30 Uhr die ersten lokalen Gewitterlinien entlang der Voralpen von Luzern über Einsiedeln ins Appenzell / inkl. Bünderland.
Gg. 19 00 Uhr eine "die letzte beissen die Hunde"-Zelle in Richtung Rheintal / Allgäu - während in Ulm und um Ulm es m-ulm-ig werden könnte...
Update morgen, wenn die aktuellen Cosmo2-Läufe draussen sind - und natürlich Estofex...
Gruss Cyrill