knight hat geschrieben:@ Michael
Erst wenn die Kaltfront da ist, wird sich die "dominante" Windrichtung durchsetzen.
Ganz ehrlich gesagt, hatte/habe ich mit dem sat24-Bild ein bisschen mühe... Wenn ich die Temperaturangaben miteinbeziehe, sah/sehe ich mich plötzlich mit zwei Kaltfronten konfrontiert, wobei die erste nördlich Teil von uns ein bisschen rückläufig war...
Kann mir jemand weiterhelfen?
Liebe Grüsse
Dominic
Hoi Dominic
Genau das habe ich heute morgen aus der Bodendruckkarte beim DWD und wetter3.de herausinterpretiert; und wollte es posten, nachdem ich bei Sat24 den Loop studierte, war mir aber nicht ganz sicher (und irgendwo auf meiner Festplatte lümmelt noch die 12z-Karte von heute 'rum).
D.h. ich sehe es absolut genau so wie Du: Zwei Fronten, wobei die nordwestlichere mit dem Irland-Tief okkludiert. Der Trog ist noch unschlüssig, weshalb aus Westen kein übliches Forcing der Front vorhanden ist, welche am östlichen Trogrand (d.h. eigentlich vorderseitig) entlangmeandriert. So überlässt der Trog dem süddeutschen Bodentief eine lenkende Aufgabe; und während im 12z-Lauf noch ein ausgedehnter Warmsektor innerhalb der Front markiert war, ist im 00z-Lauf davon nicht mehr viel übrig - möglicherweise durch den KL-Vorstoss trogbedingt.
Dies bedeutet, dass die Front von Osten her (u.a. durch die noch vorh. Südostströmung) blockiert wird, praktisch quasistationär vom Rhonetal quer über die Vogesen/Rheingraben nach Nordnordost liegen bleibt und durch die fehlende nördliche Okklusion
rückläufig ist.
Nach meiner Sicht ist es weder eine Gegenstromlage, noch eine Konvergenz, noch andere dynamisierende (übliche) Komponenten, welche zu den multizellulären Gewittern im Rheingraben führen. Ich vermute (vorsichtig ausgedrückt) frontvorderseitig, eine aus dem Rhonetal stammende, sehr trockene Luft als bodennahen, advehierten Einschub, welche auf die aus den Alpen herüberschwappende, feuchte Luftmasse trifft. Auf Sat24 ist diese Zone als beinahe wolkenfreies Band gut zu erkennen, so als handle es sich um eine Mini-Dryline.
Die Gewitter lösen deshalb auch eher kammseitig (z.B. im Schwarzwald) aus.
Beim DWD ist auf morgen 12z eine Anbindung der östlichen Front an die Okklusion des Tiefs bei Irland angezeigt; und erst mit dem ostwärts wandernden Bodentief (Süddeutschland) kommt auch der Trog in Gang.
Jedenfalls die Rückläufigkeit der KF, zumindest bis morgen, sehe ich ausser Zweifel. Ob meine Interpretation zutrifft, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen; klingt für mich jedenfalls am plausibelsten.
@ Badnerland
Hoi Benni. Ich denke es trocknet von Süden ab und die Gewitter triggern nach Norden; d.h. bei Karlsruhe könntest Du mehr Glück haben als in der Burgunder Pforte....
Grüsse
Cyrill
PS: morgen 12z (08.06.11)
