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Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Alles zu (Un)wetter, übriges Europa und weltweit
davido
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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von davido »

Und noch immer gibt es keine ermutigende Nachrichten aus Japan. Den Reaktor bekommt TEPCO offenbar weiterhin nicht unter Kontrolle. Die Strahlung steigt wieder im Grundwasser und auch der allgemeinen Umgebung. Hier ein Video von Greenpeace auf der Seite der Süddeutschen Zeitung, dass die aktuelle brenzlige Lage ganz gut vor Augen führt.

Und hier will man uns immer noch glauben machen, dass der Reaktorunfall in Fukushima nicht wirklich gesundheitsgefährdend für die Umwelt sei. Vielleicht hat es noch keine Kernschmelze gegeben, aber das kann ja noch kommen. Oder aber sie haben uns noch nichts davon erzählt.

Eine Riesensauerei finde ich, dass der Betreiber die betroffenen Familien mit nur umgerechetn 8 300 Euro pro Haushalt entschädigen will (Artikel auf Spiegel Online). Verraten und für dumm verkauft, nennt man so etwas. :fluchen: Dafür reicht das Geld dann nicht, oder wie? Nach dem Tsunamir (wofür TEPCO ja jetzt nichts kann) und der Reaktorkatastrophe sind so viele Leben zerstört. Die Leute habe ihre Lebensgrundlage, ihre Heimat verloren. Was sollen die denn machen? Es war nicht ihre Schuld. Und jetzt will man sich ihnen gegenüber auch noch knauserig zeigen. :neinei:

Andreas (Langnau)
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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Andreas (Langnau) »

davido hat geschrieben:Die Leute habe ihre Lebensgrundlage, ihre Heimat verloren. Was sollen die denn machen? Es war nicht ihre Schuld. Und jetzt will man sich ihnen gegenüber auch noch knauserig zeigen. :neinei:
Das wäre bei uns genau gleich. Du stehst dann vor der Wahl: Entweder fliehen und alles verlieren oder bleiben und dabei verstrahlt werden. Aber du kannst sicher sein, dass deine Lebensgrundlage sowieso verloren wäre. Die Währung würde wertlos, ebenso wie alle Aktien, alles Rentenkapital und allfällige Immobilien. Wohin würdest du aber fliehen wollen, wer würde uns aufnehmen?

Ein grösserer nuklearer Unfall wäre der Bankrott des Landes und der Bewohner. Das gilt nicht nur für die Schweiz. Die Japaner hatten insofern Glück, dass der Unfall an einer Küste passiert ist und relativ günstige Windverhältnisse herrschten. Aber das Ende dieser Geschichte ist noch lange nicht geschrieben...
Andreas Strahm, Langnau i.E., 670 m.ü.M.


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Alfred
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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Alfred »

Sali mitenand

Keine gute Zeit, um Dampf abzulassen!

36 Stunden Vorwärtstrajektorien (die Puff-Keule müsst ihr selber ausdenken), 30 bis 250 Meter Höhe
über AKW-Gelände; Init: 15.4.2011 Valid: 16.06Z bis 18. 12Z. Höhenverlauf, Farbcode, siehe Legende
in der Grafik (AGL).

Bild

Gruss, Alfred

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »


+ Trajektorien
Animation:
Ab 16. 04 18:00 UTC
bis
Mittwoch 18:00 UTC

Start 6 stündlich

700KB


+ Ständig aktuelle Wettervorhersagen und Ausbreitungsrechnungen
vorhersagezentrale.de

Bild_
16.04--ab 12:00UTC


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Teilzitat:

Weitere Panne bei Kühlung der Brennstäbe

Die japanische Atomsicherheitsbehörde räumte am Donnerstag eine weitere Panne bei der Kühlung der Brennstäbe ein. Versehentlich sei Wasser in ein Überlaufbecken eines Abklingbeckens geflossen, weswegen die Instrumente angezeigt hätten, dass das Hauptbecken voll sei.Daraufhin sei die Zufuhr frischen Wassers eingestellt worden. Am Mittwoch sei sie jedoch wieder aufgenommen worden. Die Temperatur und die Strahlungswerte in dem Becken seien während der Pause gestiegen, man gehe aber davon aus, dass die Brennstäbe die gesamte Zeit über mit Wasser bedeckt gewesen seien.

__

Im Katastrophenkraftwerk von Fukushima haben die starken Nachbeben dieser Woche die Betreiber dazu veranlasst, mehr Vorbereitungen für weitere Beben und Tsunamis zu treffen. Der japanische Fernsehsender NHK berichtete, dass Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung sorgen sollen, in 30 Meter hoch gelegenes Gelände gebracht wurden, damit ihnen Tsunamis nichts anhaben können. Nach dem Beben vom vergangenen Montag war im Kernkraftwerk Fukushima der Strom für die Pumpen für 50 Minuten ausgefallen.

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html


_____________________________________


Teilzitat:

Nach Einschätzung von Experten haben sich nur kleine Mengen des geschmolzenen Brennstoffs am Boden der Druckkessel angesammelt. Demnach hat das radioaktive Material in den Reaktoren 1 bis 3 die Form kleiner Körner angenommen, von mehreren Millimetern bis zu einem Zentimeter groß. Der Effekt sei vergleichbar mit dem bei gekochtem Getreide, welches in kaltem Wasser abgeschreckt werde. Aus Sicht der Experten berge die flach am Boden liegende Menge aber keine akute Gefahr für das Reaktorgehäuse. Eine unkontrollierbare Kettenreaktion sei so gut wie ausgeschlossen.

An den Reaktoren selbst versuchen Tepco-Arbeiter weiter, durch Stickstoffzugaben erneute Wasserstoffexplosionen in Reaktor 1 zu verhindern. Nach Angaben der Atomaufsichtsbehörde soll in Kürze auch in die beiden anderen havarierten Reaktoren Stickstoff eingefüllt werden. Zudem installierten die Arbeiter am Freitag weitere Stahlplatten nahe der Meerwasserzufuhr des Reaktors 2, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Tepco wolle zudem Sandsäcke mit dem Mineral Zeolith, das radioaktives Material absorbiert, nahe der Anlage ins Meer werfen, um die radioaktive Verseuchung des Meeres zu verringern.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 14,00.html

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Teilzitat:

Die vielleicht einzig konkrete Antwort findet sich auf die Frage, was es kostet, Tschernobyl halbwegs sicher zu machen: mindestens 1,6 Milliarden Euro - wovon 740 Millionen allerdings erst noch aufgetrieben werden müssen. Eine der Lehren aus Tschernobyl ist diese:
Sollte einer der Katastrophenreaktoren in Fukushima durchschmelzen oder hochgehen wie damals in Tschernobyl, werden die Folgen atemberaubend teuer, unvorstellbar kompliziert und traumatisch auf Jahrzehnte hinaus sein.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/eur ... y/27587807
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html


______________________________________

Versorgungsengpass: Atomunfall setzt Uranschürfer zu

]Die Katastrophe von Japan stellt die Kernkraft infrage. Die Finanzierung neuer Uranprojekte dürfte schwerer werden - und langfristig zu Versorgungsengpässen führen.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 38750.html
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Frage...an @alle
Aus dem WZ-FORUM
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Gruss
Urbi
Zuletzt geändert von Urbi am So 17. Apr 2011, 07:39, insgesamt 7-mal geändert.

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Alfred
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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Alfred »

Sali zäme

36 Stunden Vorwärtstrajektorien (die Puff-Keule müsst ihr selber ausdenken), 30 bis 250 Meter Höhe
über AKW-Gelände; Init: 17.4.2011 12Z; Valid: 18.00Z bis 22. 00Z. Höhenverlauf: Farbcode, siehe Le-
gende in der Grafik (AGL).

Bild

Gruss, Alfred

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

entschuldige mich erneut zutiefst
.
entschuldigte sich


Zitat:

«Packbot» liefert erste Messwerte


Aktualisiert um 08:50 Uhr
Im AKW Fukushima kämpfen die Rettungsarbeiter weiter gegen das radioaktiv verseuchte Wasser. Neue Messresultate des seit kurzem im Einsatz stehenden Roboters «Packbot» verheissen nichts Gutes.


In der Atomruine Fukushima versuchen die Arbeiter weiter mit Hochdruck, die Massen an verseuchtem Wasser loszuwerden. Sie hoffen, schon bald Wasser aus einem Schacht des Reaktors Nummer 2 in eine Müllbeseitigungsanlage abpumpen zu können.

Sorge bereite hochgradig verseuchtes Wasser, das sich in einem Tunnelschacht angesammelt hat, berichtete heute die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Es sei innerhalb eines Tages um drei Zentimeter gestiegen.

Roboter messen Radioaktivität

Roboter – einer davon heisst «Packbot» – haben in zwei Reaktorblöcken des japanischen Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi hohe Radioaktivität gemessen. Das teilt ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde, Hidehiko Nishiyama, mit. Die Messergebnisse in den Reaktoren eins und drei machten aber den Einsatz menschlicher Arbeitskräfte nicht unmöglich. Die Arbeiter dürften allerdings nur in kurzen Zeitintervallen eingesetzt werden. Die Strahlung werde nicht den Zeitplan gefährden, innerhalb von neun Monaten das havarierte Kraftwerk unter Kontrolle zu bringen.

Der AKW-Betreiber hatte am Vortag erklärt, dass die Reaktoren frühestens in etwa sechs Monaten stabilisiert werden könnten. Rund drei Monate werde es allein dauern, die Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken zu stabilisieren.

Die beschädigten Reaktorgebäude sollen dann in sechs bis neun Monaten abgedeckt werden. Die Regierung wies Tepco an, den Fahrplan schnell und zuverlässig umzusetzen.

Schlechte Noten für Regierung

Mehr als zwei Drittel der japanischen Bürger sind Umfragen zufolge mit dem Krisenmanagement ihrer Regierung nach der Erdbeben- und Atomkatastrophe unzufrieden. Die Umfragen wurden am Montag von den grossen Zeitungen «Manichi», «Nihon Keizai» und «Asahi» veröffentlicht.

Eine Mehrheit zeigte sich darin bereit, für den Wiederaufbau der am 11. März von Erdbeben und Tsunami verwüsteten Regionen höhere Steuern zu zahlen. Ministerpräsident Naoto Kan entschuldigte sich am Montag im Parlament «zutiefst für das, was geschehen ist». Die Regierung versuche alles in ihrer Macht Stehende, die beispiellose Katastrophe in den Griff zu bekommen.

Die Betreibergesellschaft des havarierten Atomkraftwerks Fukushima, Tepco, entschuldigte sich ebenfalls: «Ich entschuldige mich erneut zutiefst dafür, so viel Leid für die Anwohner des Atomkraftwerks, Menschen in Fukushima und der Öffentlichkeit verursacht zu haben», sagte Tepco-Präsident Masataka Shimizu.

(mrs/sda)
Erstellt: 18.04.2011, 08:20 Uhr
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html


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Teilzitat:


17. April 2011 2011-04-17 10:57:56

Der Betreiber des Kernkraftwerkskomplexes Fukushima, Tepco, hofft, die Krise am Kraftwerk innerhalb von sechs bis neun Monaten beenden zu können. Der Tepco-Vorstandsvorsitzende Katsumata erläuterte am Sonntag in Tokio, wie das Unternehmen weiter vorgehen will. Unterdessen stieg der Spiegel hochradioaktiven Wassers in einem Schacht in einem der Reaktoren an. Wenn es nicht gelingt, das Wasser abzupumpen, droht der Schacht überzulaufen. Dann könnte das Wasser ins Meer gelangen.

Nach dem Krisenplan von Tepco soll innerhalb der nächsten drei Monate versucht werden, die Menge der austretenden Radioaktivität zu verringern. In den dann folgenden drei Monaten sollen alle Lecks abgedichtet werden. Die Kühlung der Reaktoren und der Abklingbecken solle in etwa drei Monaten stabil sein. Die beschädigten Gebäude der Reaktoren 1, 3 und 4 sollen mit Hilfe besonderer Abdeckungen gesichert werden. Außerdem hat Tepco einen Plan ausgearbeitet, der die Zukunft der Menschen regeln soll, die wegen des Atomunfalls ihre Wohnungen verlassen mussten.

Industrieminister Kaeda forderte das Unternehmen auf, seine Pläne schnell und reibungslos in die Tat umzusetzen. Die japanische Atomaufsichtsbehörde hatte vor kurzem die Schwere des Unfalls von 5 auf 7 heraufgesetzt. Damit steht der Unfall in Fukushima auf einer Stufe mit dem von Tschernobyl.

Tepco teilte weiter mit, die dringendste kurzfristig zu lösende Aufgabe bleibe, Wasserstoff-Explosionen zu verhindern und hochradioaktives Wasser aus dem Reaktor 2 und seinen Schächten zu entfernen. Tepco hofft, dass bis zum Ende dieser Woche das Wasser in einen Tank gepumpt werden kann, damit die Reparaturarbeiten am Reaktor fortgesetzt werden können. Es ist wahrscheinlich, dass radioaktives Wasser auch in das Grundwasser gelangt.

Am Mittwoch waren die Werte der Radioaktivität im Grundwasser unter dem Kernkraftwerk auf das Achtunddreißigfache der Vorwoche gestiegen. Tepco will jetzt das Grundwasser dreimal die Woche untersuchen. Zuvor war das nur einmal pro Woche geschehen. Amerikanische Roboter sollen im Kraftwerk Messungen vornehmen und fotografieren. Regierungssprecher Edano besuchte am Wochenende erstmals nach der Katastrophe die Präfektur Fukushima und sicherte all denen, die durch die Atomkrise ihre Bleibe verloren haben die Unterstützung der Regierung zu.

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html

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urbi
Zuletzt geändert von Urbi am Mo 18. Apr 2011, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

Bild
Mitarbeiter von Tepco und der Regierung in Japan

Zitat:

Greenpeace wirft Japan und Tepco Versagen vor

Die Umweltschützer von Greenpeace haben Strahlungswerte aus der Katastrophenregion um das AKW Fukushima publiziert. Sie kritisieren das Krisenmanagement scharf – und warnen vor schwer wiegenden Langzeitfolgen.

Die Gegend ist nach Messungen der Umweltorganisation Greenpeace stark radioaktiv belastet. Die Umweltschützer werfen der Regierung vor, die Menschen nicht ausreichend zu schützen:
Zwar veröffentlichten die Behörden die Strahlen-Messwerte, aber den Menschen werde weder erklärt, was diese bedeuten, noch wie sie sich gegen die Radioaktivität schützen könnten, sagte Thomas Breuer, Leiter des Atom- und Energiebereichs bei Greenpeace Deutschland, am Montag in Hamburg nach seiner Rückkehr aus Japan.


Im Gegenteil: Es werde wie 1986 auch in Tschernobyl die Tragweite des Atom-Unfalls heruntergespielt. So gehe das Leben in Städten wie Fukushima oder Koriyama normal weiter.

«Das sowjetische Regime hat schneller gehandelt»

«Wir hatten erwartet, dass beispielsweise Spielplätze und Kindergärten abgesperrt werden», sagte Breuer. Stattdessen sei im sandigen Boden eines öffentlichen Spielplatzes der höchste Wert überhaupt gemessen worden. Die Strahlenbelastung sei auch weit ausserhalb der 20-Kilometer- Sperrzone teils bedenklich. Zumindest die am stärksten verseuchten Orte müssten evakuiert werden. «Das sowjetische Regime hat nach Tschernobyl in Evakuierungsfragen schneller gehandelt als die japanische Regierung», rügte Breuer.

Japans Regierung erwägt zwar, die Evakuierungszone partiell auszuweiten. Bislang wurden die Menschen in der Zone zwischen 20 und 30 Kilometern aber nur aufgerufen, diese freiwillig zu verlassen. In der Stadt Fukushima, 60 Kilometer vom AKW entfernt, habe Greenpeace im Schnitt Strahlenwerte gemessen, die bedeuteten, dass ein Mensch in 14 Tagen die zulässige Jahresdosis abbekomme. In den am stärksten verstrahlten Orten wie dem Dorf Itate werde die Jahresdosis gar in rund zwei Tagen erreicht.

Verstrahlung bei Gemüse nachgemessen

Greenpeace untersuchte nach eigenen Angaben auch Gemüse- und Bodenproben. In Feldgemüse seien Werte von 8000 bis 150'000 Becquerel pro Kilogramm festgestellt worden – der Grenzwert etwa für Jod-131 liege bei 2000 Becquerel pro Kilogramm. Welche Stoffe im Gemüse waren, sei mit der mitgenommenen Technik nicht zu messen gewesen.

Experten der Umweltschützer fanden schon mehrfach kontaminierte Lebensmittel, auch in Supermärkten. Es brauche ein flächendeckendes Kontrollsystem für Nahrungsmittel, sagte Breuer. Anders als rund um Tschernobyl werde die Strahlung von Fahrzeugen nicht gemessen, obwohl mitten durch das Gebiet eine stark befahrene Fernroute führe. Die Bauern wiederum erhielten weder Informationen, was sie mit ihren Feldfrüchten machen noch wie sie mit dem kontaminierten Land umgehen sollten.

Im AKW Fukushima 1 waren nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März mehrere Reaktoren ausser Kontrolle geraten. Es kam zu Explosionen und Bränden; es trat massiv Radioaktivität aus. Inzwischen stufen die Behörden das Unglück auf der höchsten Stufe der Ines-Störfallskala ein - gleichauf mit Tschernobyl.

Weltweit höhere Strahlung zu erwarten?

Laut dem AKW-Betreiber Tepco wird es noch etwa neun Monate dauern, bis die Lage sich stabilisiert. Greenpeace-Experte Christoph von Lieven sagte dazu, dieser Plan beruhe auf unbekannten Grundlagen. «Was Tepco hier sagt, ist einfach unseriös», sagte er, «wir sind uns nicht sicher, ob wir damit nicht noch Jahre zu tun haben. Und das ist ein weltweites Problem. Wir werden weltweit eine erhöhte Strahlenbelastung haben.»

(raa/sda)
Erstellt: 18.04.2011, 19:25 Uhr
Aktualisiert um 20:18 Uhr

http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html

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Zuletzt geändert von Urbi am Di 19. Apr 2011, 03:55, insgesamt 2-mal geändert.


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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Alfred »

Sali zäme

Mit der Demokratie funktioniert das nicht, und das, je länger desto weniger!

Gruss, Alfred

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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Alfred »

Sali zäme

36 Stunden Vorwärtstrajektorien , 30 bis 250 Meter Höhe über AKW-Gelände.
Init: 18.4.2011 12Z; Valid: 19.00Z bis 21. 12Z. Höhenverlauf: Farbcode, siehe
Legende in der Grafik (AGL).


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Gruss, Alfred

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

Teilzitate:

Das Ziel ist eine Abdichtung aller Lecks und das Abkühlen der Stäbe auf unter 100 Grad Celsius. Danach soll das Areal möglicherweise abgedeckt werden, um ein weiteres Entweichen von radioaktiver Strahlung zu verhindern.

Doch zunächst arbeiten die Tepco-Männer weiterhin mit Hochdruck daran, die Kühlung der teils beschädigten Brennstäbe mit Millionen Litern von Wasser in Gang zu halten. Diese Maßnahme zeige zumindest eine gewisse Wirkung, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Dienstag. Wenn man die Kühlung aufrechterhalte, sei eine vollständige Kernschmelze unwahrscheinlich.

Diese Lösung wird allerdings immer mehr zum Problem: Die enormen Massen radioaktiv belasteten Wassers behindern Versuche, die vom Tsunami vor fast sechs Wochen zerstörten Kühlsysteme zu reparieren. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, Ministerpräsident Naoto Kan wolle sich möglicherweise am Donnerstag ein Bild von der Lage in Fukushima machen.

Am Dienstag begannen die Arbeiter damit, das hochgradig mit radioaktiven Partikeln kontaminierte Wasser aus dem Turbinengebäude von Reaktor 2 zu pumpen. Tepco will so in den nächsten Wochen 10.000 Tonnen Wasser in eine Auffanganlage pumpen - aus dem Turbinengebäude von Reaktor 2 und einem damit verbundenen unterirdischen Tunnelschacht, der nahe am Meer liegt.

Doch zunächst arbeiten die Tepco-Männer weiterhin mit Hochdruck daran, die Kühlung der teils beschädigten Brennstäbe mit Millionen Litern von Wasser in Gang zu halten. Diese Maßnahme zeige zumindest eine gewisse Wirkung, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Dienstag. Wenn man die Kühlung aufrechterhalte, sei eine vollständige Kernschmelze unwahrscheinlich.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 47,00.html


Seit Beginn der Katastrophe haben die Einsatzkräfte Tausende von Tonnen Meer- und Süßwasser zur Kühlung der beschädigten Reaktoren eingesetzt. Tepco will innerhalb von drei Monaten durch das Schließen von Lecks das Austreten von Radioaktivität aus der Atomanlage im Nordosten des Landes verringern. Innerhalb von sechs bis neun Monaten soll die Temperatur in den Reaktoren und in den Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe so weit gesenkt werden, dass der Austritt auf ein "sehr geringes Maß" zurückgefahren werden kann.

Die Atomaufsichtsbehörde hatte zuvor bestätigt, dass Brennstäbe in den Reaktoren 1, 2 und 3 teilweise geschmolzen sind. Nach Angaben des Atombetreibers Tepco besteht zudem die Möglichkeit, dass gebrauchte Brennstäbe in Reaktor 2 beschädigt sind.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 61,00.html


Auch Atomexperten bezweifeln, dass die Lage in sechs bis neun Monaten stabilisiert ist. Niemand könne eine Garantie dafür abgeben; dafür gebe es zu viele Risiken, sagen sie.

Ministerpräsident Naoto Kan erklärte am Montag, die Regierung sei entschlossen, mit dem Atomkonzern eng zusammenzuarbeiten, um die Krise zu bewältigen. Doch auch das kann niemanden zufriedenstellen. "Ich werde selbst dann noch drei Monate warten mit der Rückkehr, wenn sie die Lage für sicher erklärt haben", sagt der 53-jährige Kanno.

Aber genau das ist die Frage, die sich so viele Menschen in der Region immer wieder stellen: "Wann kann ich endlich nach Hause?"

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,757766,00.html

Fotostrecke: 20 Bilder


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Urbi

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