Vor dem warmen Wochenende https://www.sturmforum.ch/viewtopic.php?f=2&t=7470 steht uns noch eine durchaus interessante Warmfront-Passage ins Haus. Die Warmfront geht aus von einem Sturmtief über Schottland. Die Kaltfront des Tiefs bleibt aus unserer Sicht wetterunwirksam, da sie durch den aus Westen nach Mitteleuropa stossenden Höhenkeil blockiert wird:

Die Warmfront aber entwickelt vor allem an ihrem südlichen Ende eine interessante Dynamik. Normalerweise sind Warmfronten in der warmen Jahreshälfte ja eher "schlapp", das heisst sie bringen vor allem im Sommer in der Regel weder starke Niederschläge noch nennenswerte Gewitteraktivität. Es fehlt – aufgrund der Beschaffenheit der Warmfront – in der Regel an Hebung und Labilität für eine starke Wetteraktivität.
Im Fall der – soeben in den Oberrheingraben einlaufenden – Warmfront von heute würde ich hier aber gewisse Abstriche von der Regel machen. Die Front interagiert vor allem in Süddeutschland und im Bereich der Alpennordseite (hier v.a. im Osten) mit einer äusserst feuchten Luftmasse:


Das und vermutlich auch die Topografischen Effekte bei uns führen dazu, dass die Modelle teils relativ starke skalige Niederschläge berechnen. Je nach Modell werden zwischen 10 und 30 mm angegeben, was für eine vermeindlich "lahme" Warmfront doch nicht schlecht ist. Dass die Modelle das Potenzial offenbar richtig erfasst haben zeigt der aktuelle Blick auf das Radarbild. Das Niederschlagsband über dem Oberrheingraben ist doch beachtlich:

Die Frage ist nun: Was passiert, wenn die Front gegen die Alpennordseite läuft, resp. kann es hier nochmals zu einer Intensivierung der Niederschläge kommen?
GFS:

WRF:





