
Kernschmelze in Reaktor 2
Japans Regierung greift AKW-Betreiber an
AKW Fukushima: Teilweise Kernschmelze in Reaktor 2
Im Unglücks-AKW Fukushima ist es nach Einschätzung der japanischen Regierung zeitweise zu einer Kernschmelze gekommen. Nun muss sich der Betreiber Tepco scharfe Kritik für den Umgang mit der Katastrophe gefallen lassen - die noch Jahre andauern könnte.
Tokio - In
Reaktor 2 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima I hat es nach Einschätzung der japanischen Regierung eine teilweise Kernschmelze gegeben. Radioaktives Material sei mit dem zur Kühlung eingesetzten Wasser in Berührung gekommen - das sei vermutlich der Grund für das verstrahlte Wasser, das in dem Reaktor entdeckt wurde, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Montag. Die erhöhte Strahlung sei offenbar auf den Block begrenzt. Die Regierung gehe davon aus, dass die Kernschmelze lediglich vorübergehend sei, so Edano.
Neue Messwerte legen nahe, dass hoch radioaktives Jod 131 auch viel weiter nördlich ins
Meer gelangt ist als zunächst angenommen. Die Kontamination erstreckt sich demnach etwa 1,6 Kilometer weiter nach Norden als zuvor. An der Küste vor den AKW-Blöcken 5 und 6 seien Werte von Jod 131 gemessen worden, die 1150 Mal höher als normal liegen, sagte Hidehiko Nishiyama von der Atomsicherheitsbehörde Nisa am Montag. Zuvor waren die Messungen nur südlich des Kraftwerks, vor den Reaktoren 1 bis 4, vorgenommen worden. Meerwasserproben hatten dort am Sonntag Werte radioaktiven Jods ergeben, die 1850 Mal über dem Normalwert lagen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753482,00.html
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In Reaktor 2 hat nach Einschätzung der japanischen Regierung vorübergehend eine Kernschmelze eingesetzt. Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Montag. Die im dortigen
Turbinengebäude im Wasser entdeckte hochgradige Radioaktivität sei auf die teilweise Kernschmerze zurückzuführen, sagte der Sprecher. Dort waren
mehr als 1000 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Der Betreiber der Anlage, Tepco, hatte zunächst gemeldet, die Strahlung sei millionenfach erhöht, später korrigierte er seine Angaben und sprach noch von einer 100.000-fach höheren Konzentration als normal.
Weißer Rauch steigt aus dem Reaktorgebäude 2 des japanischen Krisen-AKW Fukushima auf. Der Betreiber Tepco räumt ein, dass die Versuche, die Katastrophe einzudämmen, noch Jahre dauern könnten.
Der Regierungssprecher übte scharfe Kritik an dem Umgang des Betreibers Tepco mit den Messwerten. Das sei "inakzeptabel", sagte Edano. Unterdessen setzten Arbeiter in der Atomruine ihre Bemühungen fort, hochradioaktives Wasser aus den Gebäuden der Anlage zu beseitigen. Das ist notwendig, damit nicht noch mehr Arbeiter verstrahlten werden. Dieses Risiko behindert die Versuche, die Reaktoren abzukühlen.
Fukushima-1 —Regierung spricht von Kernschmelze im Krisen-AKW
sueddeutsche.de
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Greenpeace misst in Iitate erhöte Strahlenwerte
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine Ausweitung der Evakuierungszone rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima gefordert.
Nach Angaben von Greenpeace herrscht in dem Ort Iitate 40 Kilometer nordwestlich des Kraftwerks
eine Strahlenbelastung von bis zu zehn Microsievert pro Stunde. Eine solcher Wert mache eine Evakuierung notwendig.
Vor allem für Kinder und Schwangere sei es nicht sicher, weil sie bereits innerhalb weniger Tage der jährlich erlaubten Strahlenbelastung ausgesetzt seien, teilte Greenpeace-Strahlenexperte Jan van de Putte mit. Um das Kraftwerk gilt derzeit eine 20 Kilometer weite Evakuierungszone. Die Regierung legte Bewohnern im Umkreis zwischen 20 und 30 Kilometern Entfernung nahe, freiwillig die Gegend zu verlassen. (sda)
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html
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Ueberblicksbeitrag: Die Atomkatastrophe in Japan, was sie fuer Japan, uns und die Welt bedeutet .../ STAND: 2011-03-27, 16:00
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=208864
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Eine Studie der Universität Kobe hat den Verlauf der Nuklearkatastrophe vorhergesagt. Die Kraftwerkbetreiberin Tepco wollte damals nichts davon wissen.
Von Christoph Neidhart, Tokio.
Die Warner, die nicht gehört wurden
Tages Anzeiger
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Reaktor 4
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Wir haben den 28. März
Hier eine Meldung vom 23. März der Süddeutschen Zeitung.
Atomkatastrophe in Japan —Hinweise auf Austritt von Plutonium Video
Die Betreiberfirma hat Hinweise, dass Plutonium und Uran aus dem havarierten AKW Fukushima ausgetreten sind. Zuvor mussten die Helfer ihre Arbeiten abbrechen, weil schwarzer Rauch aus Block 3 austrat. Und in Tokio darf Babys kein Leitungswasser mehr gegeben werden - die Strahlungswerte überschreiten die Grenzwerte.
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Jetzt eine neue anscheinend neu hoch aktuelle Meldung:
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Atomkatastrophe in Japan —Plutoniumspuren in Fukushima entdeckt
Auf dem Gelände des Kernkraftwerks Fukushima ist Plutonium im Boden gefunden worden. Zuvor hatte Japans Regierung erstmals eine partielle Kernschmelze zugegeben. Verseuchtes Wasser ist durch ein Leck ausgetreten und droht ins Grundwasser zu fließen. Von C. Neidhart und P.-A. Krüger
Süddeutsche Zeitung
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Hochgiftiges Plutonium im Boden um Fukushima entdeckt
Heute haben Experten Spuren des gefährlichen Schwermetalls rund um das AKW nachgewiesen. Es hat eine Halbwertszeit von tausenden von Jahren und kann Leukämie auslösen.
Tages Anzeiger
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AKW-Betreiber findet Plutonium im Boden
Tokio - Neue schlechte Nachrichten aus dem Kernkraftwerk in Fukushima: An mehreren Stellen in dem Unglücks-AKW wurden Spuren von Plutonium im Boden gefunden. Das berichten die Nachrichtenagenturen Reuters und Kyodo unter Berufung auf den Kraftwerksbetreiber Tepco.
Eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit besteht laut den Tepco-Angaben allerdings nicht.
Spiegel Online
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Plutonium 239 / 241 (Radioaktiv )
Eingeatmet oder In der Nahrungskette aufgenommen:
Zitate: Forum Spiegel Online
Die über 50% ige Wahrscheinlichkeit Krebs auszulösen ist im Bereich von wenigen Nanogramm pro kg Körpergewicht.
1 Gramm = 1000 Milligramm,
1 Milligramm = 1000 Mikrogramm,
1 Mikrogramm = 1000 Nanogramm,
1 Nanogramm = 1000 Pikogramm
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"Bereits die Inhalation von 40 Nanogramm 239Pu reicht aus, um den Grenzwert der Jahres-Aktivitätszufuhr für Inhalation bei Arbeitern zu erreichen"
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Neue Wörter:
Wie einige schon richtig angemerkt haben, ist es egal welcher Reaktor, da durch Neutroneneinfang von U238 das Pu239 entsteht.
Übrigends werden etwa 40% der Leistung durch zuvor erbrütetes Plutonium erzuegt. Das U238 (abgereichertes Uran) ist also keinesfalls nutzlos neben dem 235er.
Die Überschrift klingt damit aber wie schon jemand erwähnte reisserischer
Das muss man aber nicht aufs Pu beschränken. Generell sind die meisten fetten Actinoide ziemliche Alphastrahler die wollen ja auch kleiner werden. Also auch das Neptunium, Americium, Curium, Protactinium welches ebenfalls durch Brut + Zerfall entsteht sind gefährlich wenn im Körper.
Dummerweise kommen die allerdings vermischt mit den ganzen Spaltprodukten. Diese wiederrum wollen ihren Neutronenüberschuss loswerden und nutzen die schwache Wechselwirkung für den ß-Zerfall. Gamma zähle ich gar nicht auf, der ist bei Kernreaktionen allgegenwärtig.
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Ev. Berichtigung erwünscht.
Hoch belastetes Material mit Kühlwasser in Berührung gekommen
Zitat:
Tokio (Reuters) - Neue Hiobsbotschaften vom schwerbeschädigten Atomkraftwerk Fukushima haben Ängste vor einem Super-GAU in Japan geschürt. Die Regierung in Tokio berichtete am Montag von einer teilweisen Kernschmelze in einem der sechs Reaktoren. Die Betreibergesellschaft Tepco räumte später zudem den Fund von Plutoniumspuren an mehreren Bodenstellen ein. Dies hätte die Auswertung von Proben ergeben, die bereits vorige Woche genommen worden seien. Der wegen seiner Informationspolitik ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Stromriese erklärte, die Plutoniumspuren seien nicht gesundheitsschädlich. Die Internationale Atomenergieagentur IAEA nannte die Lage in Japan unverändert ernst, die Krise sei noch nicht überwunden. Besorgniserregend sei die Verstrahlung von Wasser und Lebensmitteln in Japan.
Tepco erklärte am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit), trotz der Funde würden die Reparaturarbeiten im Atomkraftwerk fortgesetzt. Plutonium ist ein hochgiftiges und extrem krebserregendes Schwermetall. Seine Halbwertszeit beträgt 24.000 Jahre. Das Element kommt in der Natur nicht vor und wird in Kernreaktoren erzeugt. Plutonium wird auch zur Herstellung von Atomwaffen benötigt.
Das teilweise Schmelzen von Brennstäben habe die hohe Strahlenbelastung im Wasser eines der Kraftwerksreaktoren verursacht, teilte die Regierung mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami mit. Deshalb sei zudem hoch belastetes Material mit Kühlwasser in Berührung gekommen, sagte ein Regierungssprecher in Tokio. Am Montag wurde in der Umgebung des AKW erneut eine hohe Strahlung gemessen.
Die Kernschmelze im Reaktor 2 habe wahrscheinlich schon kurz nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem Tsunami am 11. März eingesetzt, erklärte die Regierung. Noch trete die radioaktive Strahlung hauptsächlich im Inneren des Reaktors auf. Jetzt müsse sichergestellt werden, dass das verseuchte Wasser nicht in den Boden und das Meer entweiche. Diesen Fall wollte Kraftwerksbetreiber Tepco nicht ausschließen, nachdem erneut überhöhte Strahlung in der Umgebung des AKW festgestellt worden war.
Bei Wasser in Gräben am Reaktorblock 2 sei am Sonntag eine Strahlenbelastung von 1000 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Die natürliche Strahlenbelastung liegt zwischen einem und zehn Millisievert pro Jahr.
Zwischen der Regierung und Tepco gibt es mittlerweile Streit wegen der Korrektur von Strahlungswerten durch den Konzern. Sie seien zu hoch gewesen, erklärte das Unternehmen. Ein solcher Fehler sei "absolut unverzeihlich", weil auf der Grundlage der Messergebnisse Sicherheitsentscheidungen getroffen würden, kritisierte der Regierungssprecher. Am Wochenende mussten die Arbeiten wegen zu hoher Strahlenbelastung zweitweise ganz eingestellt werden.
http://de.reuters.com/article/worldNews ... 6220110328
Dazu eine Rechnung
Zitat:
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Doch 10-millionenfach?
Interessant an diesem Bericht, der sich eigentlich mit den Plutoniumfunden befasst
http://de.reuters.com/article/worldNews ... 6220110328
ist, dass endlich einmal gemessene (und nicht mehr dementierte) Werte der natürlichen Strahlenbelastung gegenüber gestellt werden:
gemessen: 1.000 mSv/Stunde
natürliche Strahlenbelastung: 1 bis 10 mSv/Jahr
jetzt würde ein Viertklässler rechnen (das packt der sogar ohne Taschenrechner): 1.000 x 24 x 365 = 8.760.000 (mSv/Jahr)
und jetzt muss dieser Wert nur noch durch den natürlichen Jahreswert dividiert werden und da erhält man, wer hätte das gedacht, 876.000 und 8.760.000 also war das mit dem millonen- bis zehnmillionenfach doch die richtige Grössenordnung. Was gibt es da überhaupt noch zu dementieren?
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Oder von mir weiter oben schon dargestellt:
1 Sv = 1000 mSv (Millisievert)
1 mSv = 1000μSv (Mikrosievert)
1 μSv = 1000 nSv (Nanosievert)
Beispiel Zürich: Der natürliche Schwankungsbereich der Station Zürich / Fluntern ZH liegt zwischen 90 nSv/h und 200 nSv/h.
Normalwert : 100 Nanosievert = 0.1 Mikrosievert pro Stunde
1 Sievert = 1000 Millsievert = 1 Mio. Mikrosievert * 10 = 10.000.000 mal höher als Normal in Zürich pro Stunde
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Was ist normal?
Das 100.000- fache sei richtig hieß es später. Das Hunderttausendfache des ... und das ist die eigentliche Frage: des was eigentlich? Tepco trifft in diesem Fall nämlich keine Schuld an der Verwirrung. Es war ein schlichter, geradezu banaler Kommunikationsfehler. Beide Zahlenangaben stimmen.
Es kommt nur auf die Frage an: Was ist normal?
Den absoluten Strahlungswert des kontaminierten Wassers gab Tepco - vorher wie nachher - mit 1000 Millisievert pro Stunde an. Diesen Wert kann man eben mit verschiedenen "Normalwerten" vergleichen. Setzt man ihn in Beziehung mit der Strahlung von natürlichem Wasser, so kommt man tatsächlich auf einen Faktor von mehreren Millionen. Natürliches Wasser strahlt eben kaum.
Vergleicht man den Strahlungswert des verseuchten Wassers von Fukushima jedoch mit Kühlwasser, das normalerweise durch einen funktionierenden Reaktor fließt, so kommt man auf einen Faktor von (nur) 100.000. Denn Kühlwasser in einem Reaktor ist schon im Normalzustand stärker radioaktiv als Wasser aus dem Hahn.
Beide Zahlen stimmen also. Es kommt nur darauf an, mit was man den absoluten Wert vergleicht. Man kann nicht wissen, wie viele Äpfel Hans besitzt, auch wenn bekannt ist, dass er siebenmal so viele wie Peter hat.
Aber zehn Millionen, das klingt einfach stark.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/atomk ... -1.1078566
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Gruss
Urbi