


Achtung:
Sollte die Meldung stimmen
Diese Ladung wird in Richtung Südwest in das Landesinnere getragen.
Gemäss den Trajektorien im Beitrag oben.
Tokio - Schon wieder Alarm im AKW Fukushima:
Über Reaktor 3, dem am schwersten beschädigten Block der havarierten Anlage, steigt grauer Rauch auf. In den Brennelementen dieses Reaktors befindet sich hochgefährliches Plutonium
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,d ... 49,00.html
Aus dem Forum
zum Artikel:
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Ohne Druckentlastung wird das Containment versagen.
Mit "Druck im Reaktor steigt" könnten zwei verschiedene Sachverhalte gemeint sein:
1) Der Druck im Primärkreis steigt, dann wird irgenwann die Abblaseleitung des Nachspeisewassers versagen und alles ins Containment abgeblasen. Kernschmelze haben wir ja bereits.
2) Der Druck im Containment steigt; wenn dieser weiter steigt, dann wird ohne kontrollierte Druckentlastung das Containment versagen, entweder wird der Containmentdeckel angehoben oder an den Schleusen treten Leckagen auf und radioaktives Material wird unkontrolliert freigesetzt.
Technisch Interessierte finden technische Details zu den Vorgängen unter:
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Technische Details zu Störfällen
in den Reaktoren der Blöcke 1 bis 4 in Fukushima
http://www.tec-sim.de/images/stories/td-fuku.pdf
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http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,752149,00.html
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Rauch über Reaktorblock 3
http://www.sueddeutsche.de/wissen/japan ... -1.1074841
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Zum Rauch:
Zitat Tagesanzeiger.ch
Schwarzer Rauch stieg am Montagnachmittag plötzlich aus der Ruine des dritten Reaktors von Fukushima I auf. Zugleich wurde bekannt, dass die Betreibergesellschaft Tepco gar nicht weiss, ob die Notstromgeneratoren vom Tsunami zerstört wurden oder ob sie wegen einer Schlamperei der Betreiberfirma schon vorher kaputt waren.
Wegen der Rauchentwicklung mussten sich die etwa 400 Männer zurückziehen, die immer noch um die Stabilisierung der überhitzten Brennstäbe und havarierten Reaktoren kämpfen. Der Rauch wurde später grau und liess nach, die Retter konnten ihre Arbeit aber bis zum Abend nicht wieder aufnehmen.
Die Radioaktivität sei nicht angestiegen, versicherte Tepco-Sprecher Hidehiko Nishiyama. Dann sagte er, was er in den letzten Tagen immer wieder gesagt hatte: Tepco beobachte die Lage und studiere, was die Ursache sein könnte, sein Unternehmen habe die Feuerwehr benachrichtigt.
Ähnlich wie in Three Mile Island
Tepco weiss nicht, welche chemischen Prozesse in ihren Ruinen ablaufen. Irgendetwas brenne, vermutete Nishiyama. Eine Wasserstoffexplosion könne es nicht gewesen sein, man habe nichts gehört. Ein Kurzschluss komme auch nicht infrage: Das Starkstromkabel war zwar bereits gelegt, aber noch nicht angeschlossen.
Michio Ishikawa, der frühere Präsident des japanischen Instituts für Nukleartechnik, gab schon am Samstag zu, dass man nicht wisse, was in den Brennstabbecken und in den Reaktoren ablaufe. Er vermute, es seien ähnliche Prozesse wie bei der Havarie des Atommeilers Three Mile Island im US-Bundesstaat Pennsylvania 1979. Dort habe man einen Monat gebraucht, um die Lage zu stabilisieren. Passiere noch etwas Unerwartetes, könnte es in Fukushima aber auch länger dauern.
Starkstromkabel statt Meerwasser
Die Retter, die wegen des schwarzen Rauchs fliehen mussten, waren dabei, Starkstromkabel zu den Ruinen der Reaktorblöcke 3 und 4 zu legen, damit man die in offenen Wasserwannen dort gelagerten gebrauchten Brennstäbe wieder kühlen könne, statt sie von der Feuerwehr mit Meerwasser besprühen zu lassen. Die Stäbe im dritten Reaktor, aus dem der Rauch aufstieg, enthalten neben Uran- auch Plutoniumoxid. Dieser Stoff ist nicht nur radioaktiv, sondern auch hochgiftig.
Die Stromversorgung der Ruinen soll aber nicht nur die Kühlaggregate versorgen, wenn sie denn noch funktionieren; sie soll auch die Messinstrumente in den Anlagen reaktivieren, damit die Tepco-Leute besser verstehen, was in ihrem strahlenden Schrott vorgeht.
Allerdings war schon vor dem Erdbeben nicht klar, ob die Temperaturkontrollventile an den sechs Reaktoren überhaupt funktionierten. Am Montag wurde bekannt, dass Tepco sie seit elf Jahren nie sorgfältig kontrolliert hat. Das gab die Firma zehn Tage vor der Havarie gegenüber der japanischen Nuklearbehörde zu. Die Kühlpumpen und Dieselgeneratoren waren ebenfalls nicht kontrolliert worden. Um glaubwürdiger zu wirken, fälschte Tepco Reparaturprotokolle von Instrumenten, die nicht einmal überprüft worden waren. Die Nachrichtenagentur Jiji zitierte einen ungenannten Beamten der Nuklearbehörde: «Wir können nicht sagen, dass diese Versäumnisse nicht zur Kette der Ereignisse beigetragen haben, die zu dieser Krise führten.» Mit andern Worten: Tepco wusste nicht, ob die Dieselgeneratoren überhaupt funktionierten, die die Notkühlung hätten aufrechterhalten sollen. Vielleicht waren sie schon vor dem Tsunami kaputt.
Vertrauen längst verspielt
Tepco entschuldigte sich auch am Dienstag wieder – diesmal bei den Bauern. Nachdem radioaktive Isotope aus dem Meiler in Milch und Spinat festgestellt worden waren, wies Premier Naoto Kan die Präfektur Fukushima und die umliegenden Regionen an, jede Lieferung und jeden Konsum von Milch und Blattgemüse zu verbieten. Kabinettssekretär Yuko Edano sagte, Tepco müsse die Bauern dafür entschädigen. Weil Tepco längst alles Vertrauen verspielt hat, fügte Edano hinzu, wenn Tepco nicht zahle, erhielten die Bauern ihr Geld von der Regierung.
In den Hauptnachrichten des Fernsehens leitete Bauer Shinichi Muto die 700 Liter Milch seiner 40 Kühe von der Melkmaschine direkt in den Jauchegraben. «Das ist für mich, wie wenn ein Angestellter sein Gehalt in den Müll wirft», sagte er.
Auch Trinkwasser verseucht
Verseucht ist nun auch das Trinkwasser. In manchen Regionen, sogar in Tokio, wurden geringe, angeblich unbedenkliche Spuren von Jod-131 nachgewiesen, ein Isotop, das in der Natur nicht vorkommt. An zwei Orten wurden die Grenzwerte überschritten, die Japan erst kürzlich einführte. Dem Dorf Iitate etwa vierzig Kilometer nordwestlich des Meilers, also ausserhalb der Sperrzone in den Bergen von Fukushima gelegen, sagte die Regierung in Tokio, sein Trinkwasser sei verseucht. An die 4000 Einwohner wurde am Montag Wasser in Flaschen verteilt. «Dabei haben wir kaum mehr Benzin im Dorf», so der Bürgermeister von Iitate im Fernsehen.
(Tages-Anzeiger)
Erstellt: 21.03.2011, 23:24 Uhr
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die ... ier_id=885
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Gruss
Urbi