Normalerweise nehme ich den Blick am Abend nicht zur Hand. Ich versuche aus subjektiven Gründen diese Medienerzeugnisse nicht durch passiven Konsum zu unterstützen. Ich bin mir bewusst, dass ich mit dem Aufhänger dieses Beitrages nun aber eine Plattform biete für dieses Medienprodukt. Was für eine Ironie! Aber so bin ich oft, wie viele Menschen, ambivalent und konsequent inkonsequent
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Heute konnte ich es also nicht lassen: Ich habe tatsächlich wieder einmal eine Ausgabe zur Hand genommen.
"Meteo katapultiert vor dem Wetter" ist der Titel. Da war meine Neugierde zu gross. Als Absolvent eines Kommunikations- und Journalismusstudiums interessierte mich die Art und Weise, wie dieses Medienprodukt über eines meiner Lieblings-Themen berichtet.
Hier die Quelle:
https://reader.ringier.ch/ZH/20161103/1
Ich möchte hier in diesem Kontext nicht die Berichterstattung analysieren im besagten Medienprodukt. Durch die grosse Thematisierung in einem sehr auflagestarken Medienerzeugnis wird aber bestimmt breite Aufmerksamkeit konstruiert. Natürlich bleibt diese Thematisierung in dieser Form äusserst komplexitätsreduziert und oberflächlich, hier im Sturmforum wird die Diskussion aus einer ganz anderen Perspektive geführt. Nur: Bisher bleibt die Diskussion hier bescheiden. In Nachbar-Threads wurde die kommende Lage bereits angesprochen. Und deshalb mein Anreiz, diesen Beitrag zu schreiben und die Konstruktion einer anderen Perspektive auf die Thematik zu lancieren bzw. diejenigen, welche Ahnung haben, und dazu zähle ich mich nicht, zu provozieren, ihre Perspektive einzubringen.
Folgend der aktuelle Stand einiger Schweizer Wetterdienste bezüglich Prognose für Montag mit Fokus auf Schnee/Regen. Die Unsicherheiten kommen auch hier zum Ausdruck (die jeweilige Quelle ist unter den Zitaten angegeben, verfällt):
"Schnee wahrscheinlich bis in tiefe Lagen."
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home.html?tab=report
"Auch nächste Woche hält das unbeständige und frühwinterlich kalte Wetter weiter an."
http://www.meteocentrale.ch/de/europa/w ... z/map/108/
"Am Montag und Dienstag stellenweise Schneeregenschauer oder Schneeschauer bis ins Flachland. Dazwischen trocken und kurze sonnige Phasen. Kälter: nur noch 3 bis 5 Grad."
http://www.srf.ch/meteo/wetterbericht
Auf Meteonews wird in der Lauftext-Prognose der hier relevante Zeitraum nicht erwähnt. Auf der Karte mit den Wettersymbolen werden im Mittelland verbreitet "Schneeregenschauer" angezeigt.
http://meteonews.ch/de/
Kurzer Blick auf die Karten:
Gemäss GFS-Ensembles scheint der Kälteeinbruch sicher, Nds aber eher bescheiden, sieht noch unsicher aus. Je nach Verlagerung und Bildung und Form von Randtiefs/Tief südlich der Alpen/Kerntief kann es auch lokal wohl noch erhebliche, schwer zu prognostizierende Unterschiede geben. Da bin ich als Laie überfordert. 850hPa-Temp von Montag bis Mittwoch nördlich der Alpen über der Schweiz meist so -4°C bis -6°C, pseudpot. Temp meist 15-18 °C, Mittwoch gemäss aktuellem GFS-Hauptlauf auch bis 12°C runter mit leichten Nds-Signalen. ECMWF habe ich mir nur die Karten von http://www.wetter24.de/profi/ecmwf/ angeschaut (kaum Auswahl). 850hPa-Temp ähnlich wie bei GFS bis Mittwoch, vor allem ab Mitte nächste Woche andere Entwicklung wie GFS, länger kalt. Eben halt je nach dem wie sich dann das Kerntief und allfällige Randtiefs verhalten werden...
Die Ensembles von GFS aus der Wetterzentrale:
Quelle: http://old.wetterzentrale.de/topkarten/fsavnmgeur.html
Meine subjektive Einschätzung und extra vorsichtig formuliert: Für weite Teile des Mittellands, vor allem für die leicht erhöhten Lagen ab 400-500m, stehen die Chancen(!) gut, die nächste Woche das erste Mal diese Saison Schneeflochen zu sichten. Die jeweilige Niederschlagsintensität und -verteilung und die Höhe des Wohnorts kann lokal für subjektiv höchst unterschiedliche Wahrnehmungen der Wetterlage sorgen (Das ist ja auch eine der der grossen Herausforderungen der Meterologinnen und Meteorologen: Die höchstkomplexen Wetterlagen mit ihren unterschiedlichen lokalen Wettererscheinungen, welche die Rezipienten am gleichen Standort noch zusätzlich ganz unterschiedlich subjektiv wahrnehmen können, möglichst komplexitätsreduziert, vereinfacht und vereinheitlicht dieser Vielfalt an Rezipienten zu übermitteln. Die kühlen Temperaturen haben wohl eher Chancen, intersubjektiv einheitlicher wahrgenommen zu werden
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Und wer jetzt denkt: "Das ist doch Crap, was der geschrieben hat" oder "wo ist das spannende Kartenmaterial und die dazugehörigen Analysen?" oder Korrekturen/Einwände hat oder auch etwas professioneller an die Thematik herangehen kann: Los!!
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Ich freue mich auf spannende Beiträge von euch.
Liebs Grüessli
Lukas