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Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
- Peter,Walchwil ZG
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Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
Hallo,
der Bericht im Spiegel gilt auch für die Schweiz:
Von Volker Mrasek
Die Wärme im Herbst 2006 war neuen Berechnungen zufolge so extrem, dass sie statistisch gesehen nur alle 10.000 Jahre vorkommen dürfte. Im Zentrum der Hitze: Deutschland, die Benelux-Länder und die Schweiz. Forscher befürchten, dass bisher unbekannte Klima-Effekte verantwortlich waren.
Für Geert Jan van Oldenborgh ist das Maß voll. Die Wetterdaten der letzten Wochen und Monate im Blick, spricht der holländische Physiker nicht mehr länger von globaler, sondern ganz dezidiert von der "europäischen Erwärmung". Van Oldenborgh ist Mitarbeiter am Königlich-Niederländischen Meteorologischen Institut (KNMI) in De Bilt. Seine Hauptbeschäftigung im Moment sind Extremwert-Analysen. Und die zeigen jetzt: Nicht nur der gerade beendete meteorologische Winter in Mitteleuropa war ungewöhnlich warm. Schon seit September fallen die Temperaturen in Mitteleuropa völlig aus dem Rahmen - und damit fast schon ein halbes Jahr lang.
Wie extrem der Herbst war, dokumentiert vor allem eine Zahl des KNMI: In Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und der Schweiz herrschte von September bis Dezember eine Durchschnittstemperatur, wie sie nur alle 10.000 Jahre auftritt, verglichen mit den statistischen Normalwerten für das 20. Jahrhundert. Oder, anders ausgedrückt: Unter der Annahme, dass kein Klimawandel stattfindet, läge die Wahrscheinlichkeit eines solchen Herbstes bei 1:10.000.
Regional lag die Durchschnittstemperatur um bis zu fünf Grad Celsius über dem Mittel für diese Jahreszeit. Gleich reihenweise brach der Herbst 2006 bestehende Wärmerekorde, obwohl die Wetteraufzeichnungen zum Teil sehr weit zurückreichen - in den Niederlanden bis ins Jahr 1706, in England sogar bis 1659.
Auch im Winter Rekordwerte
Auch der Winter tanzte aus der Reihe und brachte Rekordwerte. In den Niederlanden war er laut van Oldenborghs Daten 3,3 Grad zu mild. Der Deutsche Wetterdienst meldete sogar einen Wärmeüberschuss von 4,1 Grad gegenüber dem langjährigen Wintermittel im Land. Dennoch waren die Temperaturabweichungen nicht mehr ganz so krass wie im Herbst. "Mit Hilfe der Extremwertstatistik lässt sich zeigen, dass eine Abweichung wie von Dezember bis Februar seltener als einmal in hundert Jahren auftritt", schließt van Oldenborgh aus seinen Untersuchungen.
Der KNMI-Experte sieht inzwischen einen Punkt erreicht, an dem man die herbst- und winterlichen Temperatureskapaden nicht mehr ohne die globale Erwärmung im Hintergrund erklären kann. Sie sorge dafür, dass sich die Mitteltemperatur allmählich in Richtung höherer Werte verschiebe. Das habe zur Folge, dass "die Wahrscheinlichkeit für extreme Überschreitungen der Mittelwerte stark steigt", so van Oldenborgh.
Forscher begründen Wetterextreme mit Klimawandel
Ähnlich äußern sich jetzt auch deutsche Forscher. Die Häufung von Wetterextremen sei für ihn "ein Indiz dafür, dass es sich nicht um eine natürliche Klimaveränderung handeln kann", sagt etwa Volker Wulfmeyer, geschäftsführender Direktor des Instituts für Physik und Meteorologie an der Universität Hohenheim.
Beim KNMI in De Bilt hat man zwei Hauptursachen für den milden Winter 2006/2007 ausgemacht: nicht nur die allgemeine Erwärmung, sondern auch, dass der Wind fast konstant aus Südwest blies, also vom Nordatlantik her. "Das sibirische Hoch bildet sich nicht mehr so kräftig aus", sagt die Hohenheimer Meteorologin Ingeborg Henning-Müller. Stattdessen seien nun Westwetterlagen, die feuchtwarme Luft vom Atlantik nach Deutschland bringen, immer häufiger anzutreffen.
Doch selbst dieser Trend dürfte stark von der globalen Erwärmung beeinflusst sein. Zahlreiche Klimamodelle prognostizierten für Mitteleuropa im Winter mehr Wind aus Südwesten und weniger aus dem kalten Osten, betont van Oldenborgh. Ein weiteres Indiz für das Wirken der globalen Erwärmung: Im Mittelmeerraum stellt sich seit etwa 30 Jahren ein ungewöhnlich hoher Luftdruck während der Wintermonate ein. Auch dieses Muster finde man in den Klimarechenmodellen, sagt der Niederländer. Die Erwärmung in Europa ist wegen der veränderten Luftzirkulation im Winter derzeit jedenfalls stärker als im globalen Mittel. Dadurch "nimmt zusätzlich die Sturmhäufigkeit zu", warnt der Hohenheimer Institutschef Wulfmeyer.
Herbst-Temperaturen geben Rätsel auf
Der abnorme Herbst aber bleibt den Forschern rätselhaft. KNMI-Mann van Oldenborgh hat sich bemüht, nur ja keinen Faktor auszulassen, der zur extremen Wärme in Deutschland und seinen Nachbarländern beigetragen haben könnte. Zum Beispiel der Eintrag warmer mediterraner Luft aus Süden oder die hohen Wassertemperaturen der Nordsee in den Monaten vorher.
Doch dem Physiker wollte es nicht gelingen, die Abweichungen von bis zu fünf Grad nach oben vollständig zu erklären. Seine Vermutung: Die globale Erwärmung könnte Europa über bisher unbekannte Rückkopplungen im Klimasystem einheizen. Ihre Entschlüsselung dürfte lohnenswert sein. "Wäre die Wärme-Anomalie statt im Herbst im Sommer aufgetreten", heißt es in einer Mitteilung der europäischen Wetterdienste, "hätte sie ähnliche Folgen gehabt wie der Katastrophen-Sommer 2003." Damals starben letzten Schätzungen zufolge bis zu 50.000 Europäer.
Quelle:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 96,00.html
der Bericht im Spiegel gilt auch für die Schweiz:
Von Volker Mrasek
Die Wärme im Herbst 2006 war neuen Berechnungen zufolge so extrem, dass sie statistisch gesehen nur alle 10.000 Jahre vorkommen dürfte. Im Zentrum der Hitze: Deutschland, die Benelux-Länder und die Schweiz. Forscher befürchten, dass bisher unbekannte Klima-Effekte verantwortlich waren.
Für Geert Jan van Oldenborgh ist das Maß voll. Die Wetterdaten der letzten Wochen und Monate im Blick, spricht der holländische Physiker nicht mehr länger von globaler, sondern ganz dezidiert von der "europäischen Erwärmung". Van Oldenborgh ist Mitarbeiter am Königlich-Niederländischen Meteorologischen Institut (KNMI) in De Bilt. Seine Hauptbeschäftigung im Moment sind Extremwert-Analysen. Und die zeigen jetzt: Nicht nur der gerade beendete meteorologische Winter in Mitteleuropa war ungewöhnlich warm. Schon seit September fallen die Temperaturen in Mitteleuropa völlig aus dem Rahmen - und damit fast schon ein halbes Jahr lang.
Wie extrem der Herbst war, dokumentiert vor allem eine Zahl des KNMI: In Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und der Schweiz herrschte von September bis Dezember eine Durchschnittstemperatur, wie sie nur alle 10.000 Jahre auftritt, verglichen mit den statistischen Normalwerten für das 20. Jahrhundert. Oder, anders ausgedrückt: Unter der Annahme, dass kein Klimawandel stattfindet, läge die Wahrscheinlichkeit eines solchen Herbstes bei 1:10.000.
Regional lag die Durchschnittstemperatur um bis zu fünf Grad Celsius über dem Mittel für diese Jahreszeit. Gleich reihenweise brach der Herbst 2006 bestehende Wärmerekorde, obwohl die Wetteraufzeichnungen zum Teil sehr weit zurückreichen - in den Niederlanden bis ins Jahr 1706, in England sogar bis 1659.
Auch im Winter Rekordwerte
Auch der Winter tanzte aus der Reihe und brachte Rekordwerte. In den Niederlanden war er laut van Oldenborghs Daten 3,3 Grad zu mild. Der Deutsche Wetterdienst meldete sogar einen Wärmeüberschuss von 4,1 Grad gegenüber dem langjährigen Wintermittel im Land. Dennoch waren die Temperaturabweichungen nicht mehr ganz so krass wie im Herbst. "Mit Hilfe der Extremwertstatistik lässt sich zeigen, dass eine Abweichung wie von Dezember bis Februar seltener als einmal in hundert Jahren auftritt", schließt van Oldenborgh aus seinen Untersuchungen.
Der KNMI-Experte sieht inzwischen einen Punkt erreicht, an dem man die herbst- und winterlichen Temperatureskapaden nicht mehr ohne die globale Erwärmung im Hintergrund erklären kann. Sie sorge dafür, dass sich die Mitteltemperatur allmählich in Richtung höherer Werte verschiebe. Das habe zur Folge, dass "die Wahrscheinlichkeit für extreme Überschreitungen der Mittelwerte stark steigt", so van Oldenborgh.
Forscher begründen Wetterextreme mit Klimawandel
Ähnlich äußern sich jetzt auch deutsche Forscher. Die Häufung von Wetterextremen sei für ihn "ein Indiz dafür, dass es sich nicht um eine natürliche Klimaveränderung handeln kann", sagt etwa Volker Wulfmeyer, geschäftsführender Direktor des Instituts für Physik und Meteorologie an der Universität Hohenheim.
Beim KNMI in De Bilt hat man zwei Hauptursachen für den milden Winter 2006/2007 ausgemacht: nicht nur die allgemeine Erwärmung, sondern auch, dass der Wind fast konstant aus Südwest blies, also vom Nordatlantik her. "Das sibirische Hoch bildet sich nicht mehr so kräftig aus", sagt die Hohenheimer Meteorologin Ingeborg Henning-Müller. Stattdessen seien nun Westwetterlagen, die feuchtwarme Luft vom Atlantik nach Deutschland bringen, immer häufiger anzutreffen.
Doch selbst dieser Trend dürfte stark von der globalen Erwärmung beeinflusst sein. Zahlreiche Klimamodelle prognostizierten für Mitteleuropa im Winter mehr Wind aus Südwesten und weniger aus dem kalten Osten, betont van Oldenborgh. Ein weiteres Indiz für das Wirken der globalen Erwärmung: Im Mittelmeerraum stellt sich seit etwa 30 Jahren ein ungewöhnlich hoher Luftdruck während der Wintermonate ein. Auch dieses Muster finde man in den Klimarechenmodellen, sagt der Niederländer. Die Erwärmung in Europa ist wegen der veränderten Luftzirkulation im Winter derzeit jedenfalls stärker als im globalen Mittel. Dadurch "nimmt zusätzlich die Sturmhäufigkeit zu", warnt der Hohenheimer Institutschef Wulfmeyer.
Herbst-Temperaturen geben Rätsel auf
Der abnorme Herbst aber bleibt den Forschern rätselhaft. KNMI-Mann van Oldenborgh hat sich bemüht, nur ja keinen Faktor auszulassen, der zur extremen Wärme in Deutschland und seinen Nachbarländern beigetragen haben könnte. Zum Beispiel der Eintrag warmer mediterraner Luft aus Süden oder die hohen Wassertemperaturen der Nordsee in den Monaten vorher.
Doch dem Physiker wollte es nicht gelingen, die Abweichungen von bis zu fünf Grad nach oben vollständig zu erklären. Seine Vermutung: Die globale Erwärmung könnte Europa über bisher unbekannte Rückkopplungen im Klimasystem einheizen. Ihre Entschlüsselung dürfte lohnenswert sein. "Wäre die Wärme-Anomalie statt im Herbst im Sommer aufgetreten", heißt es in einer Mitteilung der europäischen Wetterdienste, "hätte sie ähnliche Folgen gehabt wie der Katastrophen-Sommer 2003." Damals starben letzten Schätzungen zufolge bis zu 50.000 Europäer.
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Grüsse Peter
- Willi
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Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
Naja, und wie passt das zusammen, alles vergessen????
http://www.sturmforum.ch/showthread.php ... =Golfstrom
Gruss vom (leicht verwirrten)
Willi
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Willi
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
Das frag ich mir auch.Naja, und wie passt das zusammen, alles vergessen????
Fakt ist,dass wir uns seit September 2006 in einer seit Jahrhunderten noch nie da gewesen Warmphase befinden.
Ich denke,wie mehr wir über den Klimawandel und vorallem über seine Auswirkungen wissen wollen,wie mehr wissen wir,was wir nicht wissen.
Die verschiedenen Artikel aktuell und in Vergangenheit zeigen schön,dass das Thema ist viel komplexer ist,was wir uns(Wissenschaft)vorstellen können.
Ich denke,die Menschheit muss über diese Thematik noch viel lernen.
Grüsse Peter
- Dwalin (Muttenz)
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Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
Preziese!Ich denke,wie mehr wir über den Klimawandel und vorallem über seine Auswirkungen wissen wollen,wie mehr wissen wir,was wir nicht wissen.
Gruss
Allradantrieb bedeutet, daß Dein Auto dort stecken bleibt,
wo der Abschleppwagen nicht hinkommt.
Die Windstärke steigt direkt proportional zu den Kosten Deiner neuen Frisur
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- Alfred
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Sali zäme
Ich bin ja gespannt, wie der Widerhall ist, wenn die Sinuskurve im
nächsten Winter - kann auch der übernächste sein, die Natur ist
nicht so hektisch - sich weiter östwärts bewegt.
Grüess, Alfred
[hr]
Ich bin ja gespannt, wie der Widerhall ist, wenn die Sinuskurve im
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Grüess, Alfred
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- Willi
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Ja genau, unser Wissen übers Klima ist bestimmt sehr unvollständig, wenn nicht nahe Null. Nur, manchmal kriege ich schon den Eindruck, dass die Artikel nicht unbedingt dann am besten rauskommen, wenn sich gestresste Journalisten und profiliersüchtige Wissenschaftler zusammenfinden. Wenn ich das lese:
Gruss Willi
dann heisst das für mich "nicht alle Klimamodelle", und die Aussage ist dann eigentlich wertlos weil widersprüchlich. Wo, zum Beispiel, ist die Klimastatistik der wärmebringenden SW-Wetterlagen geblieben? Und wo sind die Kassandrarufe geblieben, die vor einem Jahr das Versiegen des Golfstromes voraussagten? Wie passt das zusammen? Da würde ich von den Wissenschaftlern Antworten erwarten, sonst scheint mir das Ganze schlecht durchdacht, und zu stark einfach davon abhängig was gerade Mode ist.Zahlreiche Klimamodelle prognostizierten für Mitteleuropa im Winter mehr Wind aus Südwesten und weniger aus dem kalten Osten
Gruss Willi
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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- Peter,Walchwil ZG
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Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
Ich denke, das Problem ist, dass uns (Allgemeinheit) für jedes Wetter-Klimaphänomen sofort einen Grund vorhanden sein soll. Durch den öffentlichen Druck entstehen dann solche zum Teil widersprüchliche Aussagen von Journalisten (Wissenschaftlern).
Vielleicht ein Problem unserer schnelllebigen Gesellschaft?
Vielleicht ein Problem unserer schnelllebigen Gesellschaft?
Grüsse Peter
Deutschlands heißer 10.000-Jahres-Herbst
Ein letztes Aufbäumen vor dem definitiven Versiegen des Golfstroms?
Wäre möglich, oder nicht? Fände ich irgendwie noch logisch, fragt aber nicht wieso, ist nur ein Gefühl..
Gruess usem warme Luzern
Wäre möglich, oder nicht? Fände ich irgendwie noch logisch, fragt aber nicht wieso, ist nur ein Gefühl..
Gruess usem warme Luzern