Hallo zäme
Wie verschiedentlich gepostet wurde, hat es in den letzten Tagen sehr unterschiedliche Neuschneemengen gegeben. Die Luzerner haben sich beispielsweise über mickrige cm-Zahlen beklagt, während weiter östlich sich die Dächer anfangen zu biegen.
Das sieht man auch in den Regensummenkarten. Hier zwei Beispiele (letzte 24h, resp. letzte 7 Tage)
Eigentlich schon erstaunlich, gilt doch Luzern gemeinhin als der "Schüttstein der Schweiz". Müssen sie diesen Titel weitergeben? Hat jemand eine Erklärung(?)
Gruss Willi
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Schneeloch Luzern
- Michi (Neuenkirch)
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Schneeloch Luzern
wahrscheinlich liegt zu viel Salz hier in der Luft und das hat der Schnee gar nicht gerne... [:]
(ich hab nun das Laubgebläse in einen Salzbläser umfunktioniert und lasse den periodisch vorsorglich hier laufen, schön aufwärts gerichtet...somit muss ich nicht mehr pflügen :-O; andere lassen ja auch Hagelraketen rauf )
Gruss
(ich hab nun das Laubgebläse in einen Salzbläser umfunktioniert und lasse den periodisch vorsorglich hier laufen, schön aufwärts gerichtet...somit muss ich nicht mehr pflügen :-O; andere lassen ja auch Hagelraketen rauf )
Gruss
Michi - Neuenkirch LU, genau 341° und 14 km nördlich vom Pilatus
- Alfred
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Schneeloch Luzern
Sali zäme
Ist Luzern generell der Schüttstein der Schweiz, ich frage mich, hat Luzern nur in den nicht Wintermonaten viel Niederschlag, wenn die Luftströmung mehr von Westen oder Südwesten kommt, im Gegensatz zum Winter, wenn der Niederschlag als Schnee herunterkommen sollte, sind doch eher nördlichere Richtungen angesagt. Dann fällt doch das Gebiet um den Napf ausser betracht.
Von dort her kommen doch auch die meisten Gewitterzüge. Hat man nicht auch im Napfgebiet früher darum die Versuche mit den Hagelraketen gemacht?
Wenn es so wäre, meinte ich dass der ganze Raum Entlebuch bis zur Rigi, sich wie ein Luftkissen verhält, wo feuchte Nordwinde weniger Zugang findet und sich ja auch keine Staulagen, wie z.B. im Bündnerland bilden.
Das die Überlegungen von einem absoluten Nichtfachmann.
Gruss Alfred
[hr]
Ist Luzern generell der Schüttstein der Schweiz, ich frage mich, hat Luzern nur in den nicht Wintermonaten viel Niederschlag, wenn die Luftströmung mehr von Westen oder Südwesten kommt, im Gegensatz zum Winter, wenn der Niederschlag als Schnee herunterkommen sollte, sind doch eher nördlichere Richtungen angesagt. Dann fällt doch das Gebiet um den Napf ausser betracht.
Von dort her kommen doch auch die meisten Gewitterzüge. Hat man nicht auch im Napfgebiet früher darum die Versuche mit den Hagelraketen gemacht?
Wenn es so wäre, meinte ich dass der ganze Raum Entlebuch bis zur Rigi, sich wie ein Luftkissen verhält, wo feuchte Nordwinde weniger Zugang findet und sich ja auch keine Staulagen, wie z.B. im Bündnerland bilden.
Das die Überlegungen von einem absoluten Nichtfachmann.
Gruss Alfred
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Schneeloch Luzern
Hallo,
als ich noch in Luzern wohnte, konnte ich beobachten, dass es
sehr wohl viel schneien kann bei W,NW,N,NE Strömungen, doch
die Windgeschwindigkeiten dürfen nicht zu hoch sein. Je stärker
nämlich der Wind ist, so meine Beobachtungen in Luzern, desto weiter
verlagert sich der Luftmassenstau in Richtung Alpen, also zum Beispiel
nach Engelberg oder gar Andermatt. Auch weiter im Osten bekommt zB. bei
starken NW-Winden Arosa mehr vom Stau ab als St.Gallen. Ich konnte sogar
beobachten, dass bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten (vor allem in
der Höhe) trotz nordwestlicher Anströmung (und damit Stau) im Bereich
der Voralpen, speziell im Raum Vierwaldstättersee, manchmal reglerechte
Absinkprozesse und damit einhergehend Wolkenauflösung wirken.
Über den Grund dieses Phänomens kann ich nur spekulieren, würde ihn
aber bei der Bildung von Bändern oder Klumpen von Anomalien der
niedertroposphärischen potentiellen Vorticity an Gebirgen suchen.
Die Interaktion von einer starken Höhenströmung mit einem Gebirge
ist etwas sehr komplexes, vor allem dann, wenn die Höhenströmung
nicht genau senkrecht auf das Gebirge trifft, sondern schräg dazu.
Was im senkrechten Fall passiert, steht in zahlreichen Büchern, doch
was im schrägen Fall passiert, ist weniger gut dokumentiert. Es gibt
einige gute Analysen der Genua-Zyklogenese, die nicht einfach nur
auf blosses Überströmen eines Gebirges, sondern zusätzlich eben
auf das etwas schräg dazu gerichtete basiert.
Jedenfalls ist es so, dass die oben beschriebenen Absinkprozesse
an den Voralpen von mir nur dann beobachtet wurden, wenn der starke
Wind von links schräg über die Alpen strömt (Blickrichtung Nord).
Bei starker Bise scheint sich das Absinken an den Voralpen eher
ins Gegenteil zu verwandeln. Die Wolken werden äusserst dick und
es regnet oder schneit länger und intensiver als im Mittelland
und am Alpennordhang.
Fazit: Stau OK für Luzern, aber bitte nicht zu starker Höhenwind
oder aber dann wenigstens eine östliche Komponente.
Und zum Schüttstein: Da sind vor allem die Sommermonate schuld,
siehe Klima-Altlas der Schweiz, monatliche Niederschlagskarten!
Bei starkwindigen, advektiven Prozessen kann der Luzerner den
Schirm meist zu Hause lassen (nicht nur wegen dem Wind!)
Gruss
Markus
als ich noch in Luzern wohnte, konnte ich beobachten, dass es
sehr wohl viel schneien kann bei W,NW,N,NE Strömungen, doch
die Windgeschwindigkeiten dürfen nicht zu hoch sein. Je stärker
nämlich der Wind ist, so meine Beobachtungen in Luzern, desto weiter
verlagert sich der Luftmassenstau in Richtung Alpen, also zum Beispiel
nach Engelberg oder gar Andermatt. Auch weiter im Osten bekommt zB. bei
starken NW-Winden Arosa mehr vom Stau ab als St.Gallen. Ich konnte sogar
beobachten, dass bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten (vor allem in
der Höhe) trotz nordwestlicher Anströmung (und damit Stau) im Bereich
der Voralpen, speziell im Raum Vierwaldstättersee, manchmal reglerechte
Absinkprozesse und damit einhergehend Wolkenauflösung wirken.
Über den Grund dieses Phänomens kann ich nur spekulieren, würde ihn
aber bei der Bildung von Bändern oder Klumpen von Anomalien der
niedertroposphärischen potentiellen Vorticity an Gebirgen suchen.
Die Interaktion von einer starken Höhenströmung mit einem Gebirge
ist etwas sehr komplexes, vor allem dann, wenn die Höhenströmung
nicht genau senkrecht auf das Gebirge trifft, sondern schräg dazu.
Was im senkrechten Fall passiert, steht in zahlreichen Büchern, doch
was im schrägen Fall passiert, ist weniger gut dokumentiert. Es gibt
einige gute Analysen der Genua-Zyklogenese, die nicht einfach nur
auf blosses Überströmen eines Gebirges, sondern zusätzlich eben
auf das etwas schräg dazu gerichtete basiert.
Jedenfalls ist es so, dass die oben beschriebenen Absinkprozesse
an den Voralpen von mir nur dann beobachtet wurden, wenn der starke
Wind von links schräg über die Alpen strömt (Blickrichtung Nord).
Bei starker Bise scheint sich das Absinken an den Voralpen eher
ins Gegenteil zu verwandeln. Die Wolken werden äusserst dick und
es regnet oder schneit länger und intensiver als im Mittelland
und am Alpennordhang.
Fazit: Stau OK für Luzern, aber bitte nicht zu starker Höhenwind
oder aber dann wenigstens eine östliche Komponente.
Und zum Schüttstein: Da sind vor allem die Sommermonate schuld,
siehe Klima-Altlas der Schweiz, monatliche Niederschlagskarten!
Bei starkwindigen, advektiven Prozessen kann der Luzerner den
Schirm meist zu Hause lassen (nicht nur wegen dem Wind!)
Gruss
Markus