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Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
- Federwolke
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Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Der Sommer macht erst mal da weiter, wo der Frühling aufgehört hat: Mit Bise, Bise, Bise... zumindest mal für das erste Monatsdrittel. Ab dem 11. deutet sich eine kühlere und unbeständigere Phase an, aber richtig interessant wird, was danach folgt, denn das könnte wieder der Türöffner für die nächste persistente Wetterlage sein.
https://www.orniwetter.info/monatsprognose-juni-2023/
Visualisiert werden soll das mit den Extra-Goodies für alle, die dem Sturmforum trotz verlockenden Verblödungs-Angeboten die Treue halten
Für den Frühsommer typisch nichtssagender Barosumpf am Boden, weshalb besser auf das Geopotenzial geschaut wird. Und da erscheint wieder der im letzten Sommer so präsente Buckel vom Mittelmeer in Richtung Alpen, während Austrogungen in Richtung Azoren/Kanaren und östliches Mittelmeer erscheinen.
Interessant auch als Ergänzung zu den 850-Temperaturabweichungen jene am Boden
Wenn man bedenkt, dass das erste Monatsdrittel mit der Bisenlage nur gemässigte Wärme bringt und zur Monatsmitte eine kühlere Phase folgt, dann muss die zweite Hälfte ordentlich aufdrehen. Was wiederum durch das Azorentief mit Vorderseite in unsere Richtung gestützt wird. Der im Beitrag erwähnte 18z-Lauf von gestern macht da sogar ein astreines Hoch Mitteleuropa bis Süd antizyklonal draus mit einer Endabweichung von bis zu +4 Grad. Das alles steht in leichtem Widerspruch zur 6Wochen-Prognose von EZ vom Montag, ich bin also gespannt, was uns dieses Modell heute Abend im neuen Lauf liefern wird. Konsistent war es ja zuletzt nicht wirklich: Die Umstellung des Regimes von zuvor penetrant gerechnetem Block zu ATR erst zu erkennen, wenn diese schon fast vollzogen ist, gehört zu den schönsten Fettnäpfchen dieses Modells seit ich es verwende. Der Block wurde aber in der zweiten Junihälfte immer gerechnet, angesichts der nun vorliegenden Karten würde das aber nicht mehr GWT Ost, sondern Süd bedeuten. Vielleicht wird das Azorentief aber ja so dominant, dass plötzlich eine grüne Mauer erscheint, das wär dann wirklich spannend. Lassen wir uns überraschen...
Noch die gerechneten absoluten Niederschläge, in den Alpen braucht man sich bezüglich Trockenheit keine Sorgen zu machen, im Flachland hingegen schon:
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Interessant auch als Ergänzung zu den 850-Temperaturabweichungen jene am Boden
Wenn man bedenkt, dass das erste Monatsdrittel mit der Bisenlage nur gemässigte Wärme bringt und zur Monatsmitte eine kühlere Phase folgt, dann muss die zweite Hälfte ordentlich aufdrehen. Was wiederum durch das Azorentief mit Vorderseite in unsere Richtung gestützt wird. Der im Beitrag erwähnte 18z-Lauf von gestern macht da sogar ein astreines Hoch Mitteleuropa bis Süd antizyklonal draus mit einer Endabweichung von bis zu +4 Grad. Das alles steht in leichtem Widerspruch zur 6Wochen-Prognose von EZ vom Montag, ich bin also gespannt, was uns dieses Modell heute Abend im neuen Lauf liefern wird. Konsistent war es ja zuletzt nicht wirklich: Die Umstellung des Regimes von zuvor penetrant gerechnetem Block zu ATR erst zu erkennen, wenn diese schon fast vollzogen ist, gehört zu den schönsten Fettnäpfchen dieses Modells seit ich es verwende. Der Block wurde aber in der zweiten Junihälfte immer gerechnet, angesichts der nun vorliegenden Karten würde das aber nicht mehr GWT Ost, sondern Süd bedeuten. Vielleicht wird das Azorentief aber ja so dominant, dass plötzlich eine grüne Mauer erscheint, das wär dann wirklich spannend. Lassen wir uns überraschen...
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Grüsslis
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Hallo Fabienne
Betreffend den Niederschlägen, was meinst die Auswirkungen für den Voralpen? Mal mehr, mal weniger?
Vermutlich nicht zu trocken aber auch nicht zu nass….
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- Federwolke
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Oder beides eng nebeneinander, wie das bei zufälligen Gewittertreffern im Sommer üblich ist. Über eine grössere Fläche gesehen "normale Niederschlagsmengen", das lässt sich auf regionaler bis lokaler Ebene in einer Monatsprognose nicht auflösen.stefano (Ennetmoos) hat geschrieben: ↑Do 1. Jun 2023, 14:18 Vermutlich nicht zu trocken aber auch nicht zu nass….
Grüsslis
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Wie immer eine wunderbare Arbeit Fabienne, Danke!
Was ich mich frage: Kann es sein, dass die Modelle den "Alpenraum" bei der Niederschlagsprognose falsch einschätzen? Wenn ich mir die Tendenz der letzten Tage ansehe, dann kommt mir der GFS-Topografie-Bias in den Sinn. Heisst: Die Modelle zählen das Mittelland einfach zu den Voralpen dazu und simulieren entsprechende NS-Mengen. Angesichts der Situation in den letzten Tagen mit dem GB-Blocking würde es mich jedenfalls nicht überraschen, wenn sich das so weiterziehen würde. Heisst: Eine relativ scharfe Trennlinie beim Niederschlag entlang der (tatsächlichen) Voralpenlinie.
Was ich mich frage: Kann es sein, dass die Modelle den "Alpenraum" bei der Niederschlagsprognose falsch einschätzen? Wenn ich mir die Tendenz der letzten Tage ansehe, dann kommt mir der GFS-Topografie-Bias in den Sinn. Heisst: Die Modelle zählen das Mittelland einfach zu den Voralpen dazu und simulieren entsprechende NS-Mengen. Angesichts der Situation in den letzten Tagen mit dem GB-Blocking würde es mich jedenfalls nicht überraschen, wenn sich das so weiterziehen würde. Heisst: Eine relativ scharfe Trennlinie beim Niederschlag entlang der (tatsächlichen) Voralpenlinie.
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Das ist durchaus so, GFS kennt (fast) kein Mittelland. Dazu darf gerne wieder mal diese Grafik gezeigt werden:
Quelle und weitere Modellorographien: http://www.karstenhaustein.com/Janek/ma ... hsurf.html
Wir sind zum Glück für die kürzere Mittelfrist (etwa 5 Tage) mittlerweile nicht mehr auf die Globalmodelle angewiesen, jeder grössere europäische Wetterdienst kann da mit besser aufgelösten Modellen dienen (ICON-EU, Arpege, UKMO...). Überhaupt benutze ich GFS nur noch zum Vergleich der Ensembles mit anderen Globalmodellen für die erweiterte Mittelfrist, ansonsten ist dieses Modell einfach nur grottenschlecht und völlig aus der Zeit gefallen. Dies mein Fazit nach der letzten grossen "Verbesserung" des Modells im letzten Herbst.
Man muss allerdings auch aufpassen in den nächsten Tagen, denn unscheinbare Tröglis und Kaltlufttröpfli können wie heute die Atmosphäre labilisieren und plötzlich erscheinen die kurzen Regengüsse nicht wie erwartet über dem Jura, sondern mitten im tiefsten Mittelland, wahrscheinlich ausgelöst durch Konvergenz der heute nur schwachen Bise mit dem Outflow aus den Voralpen-Gewittern. Auch diese vermeintlich langweilige Wetterlage birgt also ihre Tücken...
Quelle und weitere Modellorographien: http://www.karstenhaustein.com/Janek/ma ... hsurf.html
Wir sind zum Glück für die kürzere Mittelfrist (etwa 5 Tage) mittlerweile nicht mehr auf die Globalmodelle angewiesen, jeder grössere europäische Wetterdienst kann da mit besser aufgelösten Modellen dienen (ICON-EU, Arpege, UKMO...). Überhaupt benutze ich GFS nur noch zum Vergleich der Ensembles mit anderen Globalmodellen für die erweiterte Mittelfrist, ansonsten ist dieses Modell einfach nur grottenschlecht und völlig aus der Zeit gefallen. Dies mein Fazit nach der letzten grossen "Verbesserung" des Modells im letzten Herbst.
Man muss allerdings auch aufpassen in den nächsten Tagen, denn unscheinbare Tröglis und Kaltlufttröpfli können wie heute die Atmosphäre labilisieren und plötzlich erscheinen die kurzen Regengüsse nicht wie erwartet über dem Jura, sondern mitten im tiefsten Mittelland, wahrscheinlich ausgelöst durch Konvergenz der heute nur schwachen Bise mit dem Outflow aus den Voralpen-Gewittern. Auch diese vermeintlich langweilige Wetterlage birgt also ihre Tücken...
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Eine grüne Mauer kann man das noch nicht nennen, aber Zuckungen in diese Richtung tauchen tatsächlich auf:Federwolke hat geschrieben: ↑Do 1. Jun 2023, 11:52 Der Block wurde aber in der zweiten Junihälfte immer gerechnet, angesichts der nun vorliegenden Karten würde das aber nicht mehr GWT Ost, sondern Süd bedeuten. Vielleicht wird das Azorentief aber ja so dominant, dass plötzlich eine grüne Mauer erscheint, das wär dann wirklich spannend. Lassen wir uns überraschen...
Die nächsten Tage noch ATR mit Hoch Britische Inseln (GWT Nord) wie gehabt. Nächste Woche mögliche Ausdehnung des Hochs wieder nach Skandinavien hinein, daher kann sich das Modell nicht für ATR oder Block entscheiden, das Ensemble-Mittel bleibt auf unbestimmt, der GWT wäre dann wieder Ost (graue schraffierte Felder am Boden der Grafik). Dann ab dem 11. wie in der Monatsprognose erwähnt erneute Umstellung auf ATR = GWT Nord, mögliche Abkühlung durch Trog oder Kaltlufttropfen. Der Rest des Monats im Detail unsicher, die Regimes haben alle etwa gleiche Anteile, weil die exakte Position der grossen Druckgebilde noch nicht feststeht und irgendwo zwischen den Lehrbuch-Regimes herumwabern, aber der Trend geht wieder Richtung Block. Die erhoffte Umstellung im Siebenschläfer-Zeitraum auf Sommer-Normalität (NAO+) scheint nach aktuellem Stand nicht zustande zu kommen.
Die neue Version des EZ-Modells greift tatsächlich den Trend vom CFS und somit die Grundlage für meine Monatsprognose auf (ab Monatsmitte eher feucht-warm).
Temperaturabweichung:
Niederschlagsabweichung:
Und da ist der Grund für diese vermutete Umstellung zu finden, das Azorentief rückt näher und der Wind dreht auf südliche Richtungen:
Fazit: Die Modelle und mein Bauchgefühl wären sich im Grundsatz einig, jetzt muss es nur noch so kommen
Grüsslis
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Ja, das ist schon krass. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war GFS erste Wahl für so ziemlich alles bei Wetterfans und Hobbymeteorologen. Mittlerweile schaue ich es praktisch gar nicht mehr an.Federwolke hat geschrieben: ↑Do 1. Jun 2023, 22:23 Wir sind zum Glück für die kürzere Mittelfrist (etwa 5 Tage) mittlerweile nicht mehr auf die Globalmodelle angewiesen, jeder grössere europäische Wetterdienst kann da mit besser aufgelösten Modellen dienen (ICON-EU, Arpege, UKMO...). Überhaupt benutze ich GFS nur noch zum Vergleich der Ensembles mit anderen Globalmodellen für die erweiterte Mittelfrist, ansonsten ist dieses Modell einfach nur grottenschlecht und völlig aus der Zeit gefallen. Dies mein Fazit nach der letzten grossen "Verbesserung" des Modells im letzten Herbst.
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- Willi
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Da ist wohl weiterhin eine gehörige Portion Geduld angesagt. Ob die zaghaften Signale in einer Woche etwas wert sind, wird sich zeigen. Solche Signale in der 7-Tagesprognose gab es immer wieder, alles für die Katz.So lange die trockene Bise in der Deutschschweiz den Kampf gewinnt, wird's mit den Überraschungen dort schwierig:
ps gestern gab es bei mir 0.8 mm Regen. Gewaltig, immerhin 1x weniger giessen. Heute Mittag 0.25 mm, generiert von mir durch einen Schubser an den Kübel. Das mache ich noch öfter, virtueller Regen ist besser als gar keiner.
Quelle: meteoblue.com (Vorhersage für meinen Wohnort)
Gruss Willi
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Schon erstaunlich, wie genau dieser Modelllauf vom 1. Juni war (und auch CFS am Tag zuvor, auf dem ja meine Monatsprognose fusst). Wie auch an anderer Stelle bereits erläutert, bleibt das Regime auf Block, der GWT wechselt aber am Sonntag von Nord auf Süd (Trog Westeuropa). Wird auch höchste Zeit, dass ich endlich mal wieder etwas seriös zu arbeiten bekommeFederwolke hat geschrieben: ↑Do 1. Jun 2023, 23:42 Und da ist der Grund für diese vermutete Umstellung zu finden, das Azorentief rückt näher und der Wind dreht auf südliche Richtungen:
Fazit: Die Modelle und mein Bauchgefühl wären sich im Grundsatz einig, jetzt muss es nur noch so kommen
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Re: Mittelfrist / Langfrist Sommer 2023
Das muss man sich mal vor Augen führen: Über zwei Grad Abweichung zur neuen Klimanorm 1991-2020 zur Monatshälfte ausschliesslich mit Nord- und Ostlagen zustande gebracht:
(Wird laufend aktualisiert)
Man möchte sich nicht ausmalen wie das mal aussehen würde, wenn zwei Wochen antizyklonale Süd- bis Südwestlagen dominieren...
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