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Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Federwolke
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Federwolke »

Ja, wird höchste Zeit dass sich etwas bewegt, sonst wird meine vermeintlich riskante supermild-Prognose von +3 Grad zu 1991-2020 noch zu tief landen ;)
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Ist mir immer noch ein Rätsel, wie CFS in der Hälfte der letzten 12 Läufe des Dezembers einen normalen bis deutlich zu kalten Januar zur neuen Klimanorm rechnen konnte. Aber lassen wir uns mal überraschen, vielleicht kommt ja noch die von manchen heraufbeschworene Russenpeitsche oder Monsterkälte, die in den letzten drei Tagen den Gesamt-Januar unter das Mittel zieht...

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Tinu (Männedorf)
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Es schaut tatsächlich danach aus, als würde ab dem 16.1. wieder eine Rückkehr zu winterlichen Verhältnissen stattfinden. EZ macht eine mächtige Austrogung über Mitteleuropa. Das Ganze ist zwar nicht extrem kalt, aber eben doch winterlich:

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Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Tinu (Männedorf)
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Kann es sein dass wir es in diesem Winter tatsächlich mal mit einem "Reverse-Rüebli" zu tun haben?

Der Gedanke drängt sich jedenfalls beim Blick auf die Modelle auf. Die wollen im Langfristbereich immer wieder markante Erwärmung, bügeln das dann aber wieder weg. Die Temps gehen jeweils bis knapp zum Mean, dann folgt wieder eine neuerliche Talsohle:

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Willi
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Willi »

Jetzt will es GFS kalt, und ECMWF scheint mitzuziehen. Aber sicher ist nichts...
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Gruss Willi
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Federwolke
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Federwolke »

Wie auch immer die Ostlage kommen soll: Russische Kälte sah schon mal anders aus...

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Wie wenig wir aus Nordosten zu befürchten haben, ist auch Thema in der Monatsprognose: https://www.orniwetter.info/monatsprogn ... ruar-2023/

Ein grossflächiger Bodendruck von über 1025 hPa über den Gesamtmonat gemittelt ist schon ein Brett:
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Niederschlagssumme in absoluten Zahlen:
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Wie schon in der Prognose erwähnt, wird der Nordstau an den Ostalpen von CFS wahrscheinlich unterschätzt. Sowohl GFS wie EZ rechnen dort flächig über 100 mm bis Montag, punktuell im Salzkammergut/Totes Gebirge/Dachsteinregion sogar über 150 mm. Nun wisst ihr wo ihr hin müsst, wenn ihr noch mal richtigen Winter erleben wollt ;)

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Tinu (Männedorf)
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Naja, aber von schlechten Eltern ist das nicht. Zumal die Modelle eigentlich von so etwas nichts wissen wollten (noch bis vor Kurzem):

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Thomas, Belp
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Thomas, Belp »

Die seit einigen Berechnungen sehr forschen Haupt- und Kontrollläufe des GFS sind schon erstaunlich, wissen aber auch im eigenen ENS und im Vergleich mit anderen Modellen noch nicht zu überzeugen mit ihren effektiv eisigen Aussichten.
EZ, GEM, ICON und UKMO sind viel entspannter mit mehr oder weniger Streifschüssen der Kälte für die Schweiz.

Es bleibt m.E. einfach offen.
Schauen wir auf die ersten paar Februartage, dann muss man mittlerweile konstatieren, dass einige Prognosen ziemlich auf den Kopf gestellt werden könnten. VIel Neuschnee in den Alpen bis Freitag, den man dann am Wochenende an der Sonne hätte geniessen können? Eher wenig bis nichts, dafür nun Samstag/Sonntag eher trüb und zeitweise nass.
Thomas, Belp BE (517 M.ü.M) Gürbe-/Aaretal


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Federwolke
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Federwolke »

Ja, GFS taugt mittlerweile nicht mehr viel. Mit jeder "Verbesserung" des Modells nimmt der Kalt-Bias des Hauptlaufs zu. Und für alle, die keine Zeit haben, den Artikel zu lesen, hier der entsprechende Abschnitt:
Gerät diese von dort herangeführte “Kaltluft” bei uns unter Hochdruckeinfluss, erwärmt sie sich bei uns, was eine in Mitteleuropa liegende Schneedecke zumindest bodennah verhindern könnte, doch eine solche ist nach der relativ milden Nordwestlage zu Monatsbeginn keine vorhanden. Das reicht dann zwar bei uns für einen winterlichen Witterungsabschnitt, aber weit davon entfernt, aussergewöhnlich genannt zu werden. Da es sich um eine kontinentale Luftmasse handelt, wird der Tagesgang zwischen frostigen Nächten und von der Sonne erwärmten Tagen recht gross sein.
Visualisiert nach EZ:
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Also strenge Nachtfröste, aber TMaxe dank viel Sonnenschein mit hoher Wahrscheinlichkeit jeden Tag über dem Gefrierpunkt.

Jan (Böckten, BL)
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Jan (Böckten, BL) »

Beeindruckend die heutige Niederschlagsprognose von ECMWF... währenddem bis +240 in der Westschweiz fast trocken gerechnet werden mit Nordstau in Österreich über 200mm gerechnet.

Bin gespannt ob wirklich nix von der gerechneten GFS-Kälte angekommt... gem. aktuellem GFS06-Lauf werden 6 Rüeblis hintereinander präsentiert , d.h. 6 Tage am Stück, mit -10°C bis-15°C (850hpa). Zumindest was Frost-Rüeblis betrifft wäre dies in diesem Winter ein neuer Rekord :-D Was davon in der Realität ankommt ist eine andere Geschichte. Ich meinte jedoch, dass die letzten Tage GFS vor EC mit dem zurückrechnen der hohen Niederschlagsmengen und der Verschiebung der Kaltluft nach Osten in dieser Woche begonnen hat, also zumindest da den richtigen Riecher hatte.

Interessant auch, dass der Januar im Hochgebierge teils sogar unterkühlt (vs.1990-2020) abschneidet...falls doch noch etwas von der GFS-Kälte in der Höhe ankommt scheint es wenigstens in Hochlagen kein Supermildwinter zu werden. Was jedoch angesichts der dürftigen Schneelage ein schwacher Trost ist :roll:
Zuletzt geändert von Jan (Böckten, BL) am Mi 1. Feb 2023, 13:16, insgesamt 2-mal geändert.

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Federwolke
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Re: Mittelfrist/Langfrist Winter 2022/2023

Beitrag von Federwolke »

"Die" GFS-Kälte gibt's eigentlich nicht - ausser man spricht alleine vom Hauptlauf:

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Mit dem heutigen 00z-Lauf liegen Hauptlauf und Ensemble-Mittel über drei Grad auseinander zwei Tage nach Monatsmitte. Dies und der Umstand, dass auch bei den anderen Modellen nur einzelne Member dort unten mitturnen, ist in der Regel ein Hinweis, dass sich da jemand bös auf dem Holzweg befindet. Vor einigen Jahren hätte ich noch daran festgehalten, dass der Hauptlauf höher aufgelöst ist und daher oft den Trendsetter gibt, aber wie gesagt: Mit jeder Aktualisierung von GFS wurde der Kaltbias des Hauptlaufs stärker, solche Kapriolen zeigt der in diesem Winter schon zum x-ten Mal und der Hauptlauf ist fast immer kälter als das Ens-Mittel. Obige Grafik wird jeden morgen aktualisiert, so könnt ihr das bis zum Monatsende mitverfolgen.

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