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[FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Bern West rocks
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Zitat aus der Gewittervorschau (anhand der 00z-Läufe erstellt):
PS: Ich wurde heute ernsthaft gefragt, ob ich die Prognosen für Samstag und Sonntag verwechselt habe, weil ich den Jura für Samstagmorgen bewarnt hatte. "Die Prognosen im Internet sagen, dass es am Sonntag regnet und nicht am Samstag". Tja, das "Internet" hat immer Recht, welches auch immer...
Wirklich tolle Leistung, denn die richtige Entwicklung hatte kein Modell auf dem Plan: Nicht der SW-Frankreich-Cluster, sondern der Zentralfranzose schafft es bis zu uns, 3-4 Stunden früher und südlicher als geplant, sodass nicht nur der Jura sondern fast die gesamte Alpennordseite erfasst wird. Ich schaue gespannt was dahinter noch nachkommt, doch möglicherweise stellt das den ganzen Fahrplan für Samstag völlig auf den Kopf. Die aktuellen Läufe kann man somit auch gleich wieder kübeln, frühestens die 00er vom Samstag könnten die Lage wieder richtig erfassen.Fragt sich nun, wie aktiv dieser Cluster in den frühen Morgenstunden am Samstag noch sein wird, wenn er dem Jura entlang zieht. Bei den Modellen meines Vertrauens liegt das Verhältnis 3:1, dass er noch Niederschlag bringt. Eines lässt ihn voll im Saft durchziehen, ein anderes will ihn in abgeschwächter Form nur noch etwas regnen lassen und als Krönung meint COSMO1, dass er sogar Neubildungen über dem Jura und dem Mittelland auslöst.
PS: Ich wurde heute ernsthaft gefragt, ob ich die Prognosen für Samstag und Sonntag verwechselt habe, weil ich den Jura für Samstagmorgen bewarnt hatte. "Die Prognosen im Internet sagen, dass es am Sonntag regnet und nicht am Samstag". Tja, das "Internet" hat immer Recht, welches auch immer...
Zuletzt geändert von Federwolke am Sa 28. Mai 2016, 00:55, insgesamt 1-mal geändert.
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- Willi
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Anbei ein Zeitraffer des an Sellenbüren vorbeiziehenden Hagelgewitters (getroffen wurde Hausen am Albis). Blickrichtung zunächst Süd, später Südost. Auffällig die immer wieder zündelnden Pileus, und die Shelf-Cloud, welche die Vorderseite der Hagelzone markiert. In Sellenbüren war vom Gewitter kaum etwas zu spüren, schwaches Donnergrollen, und vorübergehend ein paar mickrige Windböen und leichte Abkühlung.
Gruss Willi
ps: der Durchzug des Gewitters ist auch von den Tages-Zeitrafferfilmen der Webcams Aeugst und Sellenbüren gut erfasst. Der von Aeugst zeigt sehr kurzzeitig 2 downburstartige Hagel"päcklis". http://www.meteoradar.ch/webcam/
Gruss Willi
ps: der Durchzug des Gewitters ist auch von den Tages-Zeitrafferfilmen der Webcams Aeugst und Sellenbüren gut erfasst. Der von Aeugst zeigt sehr kurzzeitig 2 downburstartige Hagel"päcklis". http://www.meteoradar.ch/webcam/
Zuletzt geändert von Willi am Sa 28. Mai 2016, 01:23, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Melde starken Hagel aus Diemtigen (aus der Zelle, die vor ca. einer Stunde vorbei rauschte). Korngrösse 3-4 cm. Waren zum Teil wirklich grosse Hagelkörner dabei. Vor allem sehr viel, es war danach alles weiss übersät. Gewitterzelle war sehr Blitzaktiv. Der Lärm des Dachbodens vom Hagel, sowie der Donner, hatte mich aus dem Schlaf gerissen. Da und dort gab es sicherlich einige Schäden, wird man morgen genauer sehen..
Windböen hingegen aber nur bis 55 km/h gemessen.
Grüsse
fankyy
Windböen hingegen aber nur bis 55 km/h gemessen.
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Noch ein paar Bilder
Aus Bern:
Heute hätte sich der Rosengarten gelohnt!
Aus Steffisburg:
Dieses Bild wurde stark bearbeitet. Der Blitz startet vom Stockhorn (gc) - ein mega Knaller!
Insgesamt sehr spannende Lage!
Müde Grüsse
Dominic
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Heute hätte sich der Rosengarten gelohnt!
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- Bernhard Oker
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Irgendwie kann man heute Morgen alle Modelle in die Tonne treten.
Gruss
Bernhard
Gruss
Bernhard
Bernhard Oker - Urdorf (ZH/CH) - Meine Webseiten "Never Stop Chasing!"
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
https://en.wikipedia.org/wiki/Bow_echo
Orientierung des Radarechos relativ zur Bewegung, Windmuster, zeitliche Entwicklung der Zelle passen nicht zu einen echten Bow Echo.
Viele Einzelzellen nehmen irgendwann einmal zu einem Zeitpunkt eine Form an, die kurzzeitig und quasi zufällig einem Bow Echo oder einem Hook oder anderen bekannten Features ähneln. Der Rear Inflow Jet bewirkt die Bumerang Form in einem Bow Echo, welche auf Grund der inhärenten Dynamik dann auch über einen längeren Zeitraum so bestehen bleibt, nicht zuletzt darum treten dann auch "straight line wind damage" Muster, im Extremfall sogar Derechoes auf - grosse Gebilde! Von mir aus kann die Skala bei 20 km ansetzen, dann war die Zelle gestern aber immer noch marginal.
Und noch etwas dürfen wir nicht vergessen: Wir schauen im Web oder selbst im Donnerradar meist "max echo" oder irgendwie korrigierte Produkte (um den Bodenniederschlag optimal anzunähern ... @ Willi, korrigier mich bitte, falls ich etwas Falsches unterstelle) an. Schöne Lehrbuch-Strukturen wie kleine Bow Echoes oder die typischen Superzellen-Muster oder sogar Hooks sind auf solchen Produkten schwer oder gar nicht erkennbar, um diese zu sehen muss man auf PPI oder elevation scans zurückgreifen.
Für mich war das ein left mover: der Rechtsdrall war zeitweise schön ausgeprägt, im oben verlinkten Paper von Rob Houze wird schön beschrieben, wie vielfältig die Erscheinungsformen dieser Gewitter sein können i.e. wie stark sie vom Lehrbuch-Muster abweichen können. Sämtliche Zellen gestern zeigten die typischen Muster von wahrscheinlich (schwach-mässig?) rotierenden Superzellen, die in einem stark Geschwindigkeits-, aber nur mässig Richtungsgescherten Windfeld (SREH nicht allzu gross) entstehen: split, leichte rechts/links Abweichung vom Mittelwind, Hagel, eine gewisse Langlebigkeit. Und nochmal: unsere Orographie bewirkt eine extrem grosse Variabilität des Windprofils <3-4 km und sehr heterogene Verteilung der knackigen, CAPE-geladenen Inflow-Luft - es wäre vermessen zu erwarten, dass Lupen-reine Strukturen wie in Polen oder den US-Plains hier jeden Tag auftreten.
Orientierung des Radarechos relativ zur Bewegung, Windmuster, zeitliche Entwicklung der Zelle passen nicht zu einen echten Bow Echo.
Viele Einzelzellen nehmen irgendwann einmal zu einem Zeitpunkt eine Form an, die kurzzeitig und quasi zufällig einem Bow Echo oder einem Hook oder anderen bekannten Features ähneln. Der Rear Inflow Jet bewirkt die Bumerang Form in einem Bow Echo, welche auf Grund der inhärenten Dynamik dann auch über einen längeren Zeitraum so bestehen bleibt, nicht zuletzt darum treten dann auch "straight line wind damage" Muster, im Extremfall sogar Derechoes auf - grosse Gebilde! Von mir aus kann die Skala bei 20 km ansetzen, dann war die Zelle gestern aber immer noch marginal.
Und noch etwas dürfen wir nicht vergessen: Wir schauen im Web oder selbst im Donnerradar meist "max echo" oder irgendwie korrigierte Produkte (um den Bodenniederschlag optimal anzunähern ... @ Willi, korrigier mich bitte, falls ich etwas Falsches unterstelle) an. Schöne Lehrbuch-Strukturen wie kleine Bow Echoes oder die typischen Superzellen-Muster oder sogar Hooks sind auf solchen Produkten schwer oder gar nicht erkennbar, um diese zu sehen muss man auf PPI oder elevation scans zurückgreifen.
Für mich war das ein left mover: der Rechtsdrall war zeitweise schön ausgeprägt, im oben verlinkten Paper von Rob Houze wird schön beschrieben, wie vielfältig die Erscheinungsformen dieser Gewitter sein können i.e. wie stark sie vom Lehrbuch-Muster abweichen können. Sämtliche Zellen gestern zeigten die typischen Muster von wahrscheinlich (schwach-mässig?) rotierenden Superzellen, die in einem stark Geschwindigkeits-, aber nur mässig Richtungsgescherten Windfeld (SREH nicht allzu gross) entstehen: split, leichte rechts/links Abweichung vom Mittelwind, Hagel, eine gewisse Langlebigkeit. Und nochmal: unsere Orographie bewirkt eine extrem grosse Variabilität des Windprofils <3-4 km und sehr heterogene Verteilung der knackigen, CAPE-geladenen Inflow-Luft - es wäre vermessen zu erwarten, dass Lupen-reine Strukturen wie in Polen oder den US-Plains hier jeden Tag auftreten.
Gruss Marco
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- Willi
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Re: [FCST/NCST] Gewitter am 27.05.2016 und 28.05.2016
Die Interpretation ist einleuchtend, aber das "lehrbuchmässig" kann, bei diesem Beispiel, doch hinterfragt werden.
Die Zelle war ein Linksläufer, also Abweichung gegenüber dem mittleren Höhenwind nach Norden. Dementsprechend würde ich den Inflow der Zelle auf der Nordseite des Zentrums erwarten, weniger auf der Ostseite. Der Umgebungswind treibt den Niederschlag in den Amboss der Zelle ostwärts, ein Aufwind auf der Ostseite kann so nicht überleben und weicht deshalb nordwärts aus. Die "Schwachechozone" in den niederen Höhenschichten kann so auch durch Abschwächung des Albis-Radars im Schatten des schmelzenden Hagels zustandekommen.
Also sollte man den Höhenriss rechts vom Radarbild anschauen. Dummerweise sind da 2 Zellen die projizieren, schlecht interpretierbar. Aber etwas später schaut dies eigentlich ganz ok aus. Auch hier kann natürllich noch Abschwächung im Spiel sein. Man sollte sich bewusst sein, dass vor allem nasse, schmelzende Hagelkörner den Radarstrahl dämpfen. Aus diesem Grund sind die Hagelsäulen in der Höhe oft breiter als unten.
Gruss Willi
Quelle: 3D-Radar (kostenpflichtig)
Die Zelle war ein Linksläufer, also Abweichung gegenüber dem mittleren Höhenwind nach Norden. Dementsprechend würde ich den Inflow der Zelle auf der Nordseite des Zentrums erwarten, weniger auf der Ostseite. Der Umgebungswind treibt den Niederschlag in den Amboss der Zelle ostwärts, ein Aufwind auf der Ostseite kann so nicht überleben und weicht deshalb nordwärts aus. Die "Schwachechozone" in den niederen Höhenschichten kann so auch durch Abschwächung des Albis-Radars im Schatten des schmelzenden Hagels zustandekommen.
Also sollte man den Höhenriss rechts vom Radarbild anschauen. Dummerweise sind da 2 Zellen die projizieren, schlecht interpretierbar. Aber etwas später schaut dies eigentlich ganz ok aus. Auch hier kann natürllich noch Abschwächung im Spiel sein. Man sollte sich bewusst sein, dass vor allem nasse, schmelzende Hagelkörner den Radarstrahl dämpfen. Aus diesem Grund sind die Hagelsäulen in der Höhe oft breiter als unten.
Gruss Willi
Quelle: 3D-Radar (kostenpflichtig)
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