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Gewitter 19.07.2017
- Dr. Funnel
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Re: Gewitter 19.07.2017
Hier noch drei Bilder von gestern Abend um 17.30 Uhr aufgenommen. Sie zeigen den Blick von Cham (ZG) über den Zugersee in Richtung Süden. Der Eisschirm des Gewittersystems ragt über die Rigi und dehnt sich rasant aus. Danach erscheint der See in einem intensiven Grün.



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Re: Gewitter 19.07.2017
Moin,
habe gerade einen Bericht über Sturmschäden in der Gemeinde Steinen, nahe Lörrach, gesehen:
http://www.badische-zeitung.de/windhose ... e-schaeden
Tornado oder (doch nur) Downburst ?
Die Signatur 19.40 Uhr für diesen Bereich sieht jedenfalls interessant bzw. tornadoverdächtig aus:
https://kachelmannwetter.com/de/doppler ... 1740z.html
Was meint ihr ?
habe gerade einen Bericht über Sturmschäden in der Gemeinde Steinen, nahe Lörrach, gesehen:
http://www.badische-zeitung.de/windhose ... e-schaeden
Tornado oder (doch nur) Downburst ?
Die Signatur 19.40 Uhr für diesen Bereich sieht jedenfalls interessant bzw. tornadoverdächtig aus:
https://kachelmannwetter.com/de/doppler ... 1740z.html
Was meint ihr ?
- Badnerland
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Re: Gewitter 19.07.2017
Hey flowi,
da wird zwar Domi mehr zu sagen können, aber ich gehe schwer von (mehreren?) Micro- bzw. Downburst(s) aus. Wir (Domi, Thies und ich) hatten zusammen über Whatsapp einige Bilder der Zellen getauscht und standen in Kontakt. Domi war am nächsten an den Lörracher Zellen dran. Die Zellen waren alle sehr hochbasig (geschätzt auf rund 2000m), was einen Tornado schon sehr unwahrscheinlich erscheinen lässt. Allerdings waren die Zellen am Hochrhein und der Lörracher Ecke relativ gut organisiert, die eine oder andere Mesozyklone ist wohl nicht ausgeschlossen.
Ich lehne mich trotzdem weit aus dem Fenster...nach allem was ich von den Zellen gesehen habe, würde ich einen Tornado für sehr unwahrscheinlich halten. Domi wird sich hier sicherlich auch nochmal melden, zum einen hat er Bilder der Zellen und zum anderen wollte er sich heute die Schäden genauer anschauen. Bin gespannt auf seinen Bericht!
Viele Grüße
Benni
da wird zwar Domi mehr zu sagen können, aber ich gehe schwer von (mehreren?) Micro- bzw. Downburst(s) aus. Wir (Domi, Thies und ich) hatten zusammen über Whatsapp einige Bilder der Zellen getauscht und standen in Kontakt. Domi war am nächsten an den Lörracher Zellen dran. Die Zellen waren alle sehr hochbasig (geschätzt auf rund 2000m), was einen Tornado schon sehr unwahrscheinlich erscheinen lässt. Allerdings waren die Zellen am Hochrhein und der Lörracher Ecke relativ gut organisiert, die eine oder andere Mesozyklone ist wohl nicht ausgeschlossen.
Ich lehne mich trotzdem weit aus dem Fenster...nach allem was ich von den Zellen gesehen habe, würde ich einen Tornado für sehr unwahrscheinlich halten. Domi wird sich hier sicherlich auch nochmal melden, zum einen hat er Bilder der Zellen und zum anderen wollte er sich heute die Schäden genauer anschauen. Bin gespannt auf seinen Bericht!
Viele Grüße
Benni
Zuletzt geändert von Badnerland am Do 20. Jul 2017, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
meist rund um Freiburg oder der Umgebung (Oberrheingraben, Schwarzwald, Dreiländereck) unterwegs 

- Tinu (Männedorf)
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Re: Gewitter 19.07.2017
Interessanter Sturmabend gestern. Wegen des kräftigen Windes aus südlicher Richtung sind am rechten Zürichseeufer mal wieder zig Boote mit Wasser vollgelaufen oder aus der Verankerung gerissen worden. Das passiert immer dann, wenn Gewitterzellen mit Sturmböen von der Zentralschweiz her in strammer Nordrichtung über den See ziehen.
Es kommt - wegen der Exklusivität der Wetterlage - relativ selten vor, verursacht an der Goldküste aber immer ein heilloses Puff.
In den meisten Fällen kommen sommerliche und winterliche Sturmwinde am Zürichsee nämlich aus Sektor West und nicht aus Süden. Wenn es nun aber über längere Zeit von Süden her stark windet (so wie gestern), wird das Wellenbild am rechten Seeufer immer intensiver und die Wellen klatschen mit ungewohnt grosser Wucht frontal gegen das Ufer. Vor allem kleinere Boote - die ohnehin meist nicht sonderlich gut befestigt sind und an zu kurzen Ankerseilen liegen - laufen dann mit Wasser voll oder werden aus der Verankerung gerupft.
Zudem gab es in Amden einen Steinschlag, dem die Windschutzscheibe eines Audi-Fahrers zum Opfer fiel. Der Fahrer hatte Glück im Unglück, hätte böser enden können.
Bericht in der ZSZ: https://www.zsz.ch/meilen/gewitter-brin ... y/26116668
Es kommt - wegen der Exklusivität der Wetterlage - relativ selten vor, verursacht an der Goldküste aber immer ein heilloses Puff.
In den meisten Fällen kommen sommerliche und winterliche Sturmwinde am Zürichsee nämlich aus Sektor West und nicht aus Süden. Wenn es nun aber über längere Zeit von Süden her stark windet (so wie gestern), wird das Wellenbild am rechten Seeufer immer intensiver und die Wellen klatschen mit ungewohnt grosser Wucht frontal gegen das Ufer. Vor allem kleinere Boote - die ohnehin meist nicht sonderlich gut befestigt sind und an zu kurzen Ankerseilen liegen - laufen dann mit Wasser voll oder werden aus der Verankerung gerupft.
Zudem gab es in Amden einen Steinschlag, dem die Windschutzscheibe eines Audi-Fahrers zum Opfer fiel. Der Fahrer hatte Glück im Unglück, hätte böser enden können.
Bericht in der ZSZ: https://www.zsz.ch/meilen/gewitter-brin ... y/26116668
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Do 20. Jul 2017, 14:13, insgesamt 2-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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- Giovanni (Kriens bei Luzern)
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Re: Gewitter 19.07.2017
Auch wenn ich das Gefühl habe, dass diese Gewittersaison die Zellen Luzern meiden wie der Teufel das Weihwasser, war gestern Abend wenigstens windmässig ziemlich viel Action. Immerhin registrierte die Meteo-Schweiz Wetterstation auf der Luzerner Allmend eine Spitzenböe von 111 km/h. Meine Station hatte Böen von 77 bis 80 km/h. Für einige Bäume war das zuviel des Guten. Auch in unserem Garten flog so einiges durch die Luft.
Dazu hier zwei Bilder.


Gruss Giovanni
Dazu hier zwei Bilder.
Gruss Giovanni
- Haene
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Re: Gewitter 19.07.2017
Hallo zusammen
Gestern nach Feierabend fuhr ich, nach einem Blick auf den Niederschlagsradar, nach Giswil. Hier ein Bild der Gewitterzelle bei Alpnach.

Kurz vor Kägiswil fuhr ich in die Regenfront hinein. Die Niederschläge wurden von heftigen Böen begleitet. Hier ein Bild unmittelbar nach der Grossen Schliere vor Kägiswil.

Zwischen Kägiswil und Sarnen auf der Höhe der Flugpiste bei Kägiswil gab es einen Naheinschlag. Es wurde gleissend hell und der Donnerschlag kam gleich unmittelbar danach. Wahrscheinlich schlug der Blitz nur wenige Dutzend Meter entfernt ein. Gesehen habe ich den Blitz nicht, die Einschlagstelle war hinter mir.
Da die Gewitterzellen schnell weiterzogen, konnten keine Sturzfluten entstehen. Jedenfalls hatte ich keine gesehen.
Dann noch fürs Protokoll: Die Spitzenböe von Luzern:

Quelle: MeteoSchweiz
Das wär‘s von meiner Seite.
Hier noch ein Video. Nicht spektakulär, aber schön zum schauen.
https://youtu.be/h7-LJzSqz5A
Liebe Grüsse vom Hans-Jörg
Gestern nach Feierabend fuhr ich, nach einem Blick auf den Niederschlagsradar, nach Giswil. Hier ein Bild der Gewitterzelle bei Alpnach.

Kurz vor Kägiswil fuhr ich in die Regenfront hinein. Die Niederschläge wurden von heftigen Böen begleitet. Hier ein Bild unmittelbar nach der Grossen Schliere vor Kägiswil.
Zwischen Kägiswil und Sarnen auf der Höhe der Flugpiste bei Kägiswil gab es einen Naheinschlag. Es wurde gleissend hell und der Donnerschlag kam gleich unmittelbar danach. Wahrscheinlich schlug der Blitz nur wenige Dutzend Meter entfernt ein. Gesehen habe ich den Blitz nicht, die Einschlagstelle war hinter mir.
Da die Gewitterzellen schnell weiterzogen, konnten keine Sturzfluten entstehen. Jedenfalls hatte ich keine gesehen.
Dann noch fürs Protokoll: Die Spitzenböe von Luzern:
Quelle: MeteoSchweiz
Das wär‘s von meiner Seite.
Hier noch ein Video. Nicht spektakulär, aber schön zum schauen.
https://youtu.be/h7-LJzSqz5A
Liebe Grüsse vom Hans-Jörg
Häne, Küssnacht am Rigi, 453 m.ü.M.
- Domi S.
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Re: Gewitter 19.07.2017
Guten Abend!
Nun mein Bericht zum Ereignis, welches bereits von Flowi und Benni angesprochen wurde. Habe die Schäden am Tag danach genauer unter die Lupe genommen. Deswegen diesmal ein etwas ausführlicherer Bericht... Es müsste sich in der Tat um einen Downburst und/oder um mehrere Microbursts gehandelt haben.
Zunächst Bilder des Mittwochabends. Mein Standort war wieder mal Adelhausen bei (grob) Rheinfelden.
Zunächst eine erste, interessante Zelle nördlich von Bad Säckingen. Sie zog in Richtung Schwarzwald:

Dann bildete sich die Unwetterzelle knapp südwestlich von mir.
https://kachelmannwetter.com/de/messwer ... 1700z.html
An den Windpfeilen kann man schön die Konvergenz sehen (östl. Basel). Hervorgerufen durch Nordwestwind und den Outflow des Voralpen-Brummers.


Erster Niederschlag:


Wasser und Wind marsch:

Zu diesem Zeitpunkt das Windereignis bei Weitenau. Radarbild dazu: https://kachelmannwetter.com/de/regenra ... 1735z.html


Beeindruckende Wand
:



Am nächsten Tag Begutachtung der Schäden.

Diese beiden Bereiche suchte ich ab. Nr 2 ist ein zusammenhängender Bereich mit Schäden. Vorallem Weißtannen wurden hier gefällt.
Im Bereich 1 auch verbreitet umgestürzte Bäume (Laut Zeitung auch beschädigte Dächer). Aber punktuell schien die Windstärke unterschiedlich gewesen zu sein. Zum Teil wurde mitten Im Wald was platt gemacht, während daneben alles stehn blieb.
Was auch auffällt, dass es in Tallagen passierte. Also auch orographische Unterstützung?
Zunächst zu Bereich 1.
Am Morgen sah ich mir bereits die Schäden am Ortseingang Weitenau an. Hier muss der Wind sehr heftig gewesen sein. (Orkanstärke
) Hier standen mal große, stabile Trauerweiden usw.



Nach der Arbeit lief ich dann die Bereich ab.
Hier wurden ein paar Pappeln geköpft, welche die Straße blockierten:

Weiter südöstlich wurde ein schmaler Teil von mittel-alten, dichten Fichtenbeständen sehr lokal platt gemacht:


Immerwieder mussten auch Erlen dran glauben:

Große abgeknickte Fichten weiter östlich:


Weiter Richtung Osten.

Nun war ich weiter westlich in Waldstücken unterweg. Auch hier immer wieder ''Wurfnester''.

Auch hier war wieder eine Zeit lang bis auf abgerissene Äste nichts an Schäden zu finden. Dann plötzlich wieder ein Loch im Wald. Große Buchen mussten u.a. hier dran glauben:

Auch zwischen den Freiflächen immerwieder umgestürzte Bäume (Exemplarisch):

Ein weiteres, betroffenes Waldstück:

Hier blieben auch noch einige Bäume stehen. Viele aber krumm oder geköpft. Hier zb lagen 6-7 abgetrennte Fichtenspitzen:



Nun zu Bereich 2. Hier eindeutig eine zusammenhängende ''Schneise'' durch Fallböen.




Aber auch außerhalb der Bereiche noch einzelne, umgestürzte Bäume...

Obs noch mehr Wurfflächen gibt, weiß ich aktuell nicht. Es ist zum Teil schwer zu erreichen.
Nun mein Bericht zum Ereignis, welches bereits von Flowi und Benni angesprochen wurde. Habe die Schäden am Tag danach genauer unter die Lupe genommen. Deswegen diesmal ein etwas ausführlicherer Bericht... Es müsste sich in der Tat um einen Downburst und/oder um mehrere Microbursts gehandelt haben.
Zunächst Bilder des Mittwochabends. Mein Standort war wieder mal Adelhausen bei (grob) Rheinfelden.
Zunächst eine erste, interessante Zelle nördlich von Bad Säckingen. Sie zog in Richtung Schwarzwald:

Dann bildete sich die Unwetterzelle knapp südwestlich von mir.
https://kachelmannwetter.com/de/messwer ... 1700z.html
An den Windpfeilen kann man schön die Konvergenz sehen (östl. Basel). Hervorgerufen durch Nordwestwind und den Outflow des Voralpen-Brummers.


Erster Niederschlag:


Wasser und Wind marsch:

Zu diesem Zeitpunkt das Windereignis bei Weitenau. Radarbild dazu: https://kachelmannwetter.com/de/regenra ... 1735z.html


Beeindruckende Wand




Am nächsten Tag Begutachtung der Schäden.

Diese beiden Bereiche suchte ich ab. Nr 2 ist ein zusammenhängender Bereich mit Schäden. Vorallem Weißtannen wurden hier gefällt.
Im Bereich 1 auch verbreitet umgestürzte Bäume (Laut Zeitung auch beschädigte Dächer). Aber punktuell schien die Windstärke unterschiedlich gewesen zu sein. Zum Teil wurde mitten Im Wald was platt gemacht, während daneben alles stehn blieb.

Zunächst zu Bereich 1.
Am Morgen sah ich mir bereits die Schäden am Ortseingang Weitenau an. Hier muss der Wind sehr heftig gewesen sein. (Orkanstärke





Nach der Arbeit lief ich dann die Bereich ab.
Hier wurden ein paar Pappeln geköpft, welche die Straße blockierten:

Weiter südöstlich wurde ein schmaler Teil von mittel-alten, dichten Fichtenbeständen sehr lokal platt gemacht:


Immerwieder mussten auch Erlen dran glauben:

Große abgeknickte Fichten weiter östlich:


Weiter Richtung Osten.

Nun war ich weiter westlich in Waldstücken unterweg. Auch hier immer wieder ''Wurfnester''.

Auch hier war wieder eine Zeit lang bis auf abgerissene Äste nichts an Schäden zu finden. Dann plötzlich wieder ein Loch im Wald. Große Buchen mussten u.a. hier dran glauben:

Auch zwischen den Freiflächen immerwieder umgestürzte Bäume (Exemplarisch):

Ein weiteres, betroffenes Waldstück:

Hier blieben auch noch einige Bäume stehen. Viele aber krumm oder geköpft. Hier zb lagen 6-7 abgetrennte Fichtenspitzen:



Nun zu Bereich 2. Hier eindeutig eine zusammenhängende ''Schneise'' durch Fallböen.




Aber auch außerhalb der Bereiche noch einzelne, umgestürzte Bäume...

Obs noch mehr Wurfflächen gibt, weiß ich aktuell nicht. Es ist zum Teil schwer zu erreichen.
Gruß aus Steinen-Hofen (D, Landkreis Lörrach, ca.450 - 500müNN) (Südschwarzwald)