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Vulkan Merapi, Indonesien

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crosley
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Vulkan Merapi, Indonesien

Beitrag von crosley »

05.11.2010 - Quelle: http://www.welt.de
Bei dem bislang schwersten Ausbruch des Vulkans Merapi auf der indonesischen Insel Java sind am Freitag nach Krankenhausangaben mindestens 49 Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Sarjito-Krankenhauses in der Stadt Yogyakarta sagte, wurden zudem 66 Menschen wegen Verbrennungen und Atemproblemen behandelt. Insgesamt starben seit vergangener Woche mehr als 90 Menschen durch die Ausbrüche des Merapi.
Nach Behördenangaben verbrannte die heiße Vulkanasche umliegende Dörfer bis in 18 Kilometer Entfernung. Rettungskräfte vermuteten, dass unter den Opfern viele Kinder aus dem 18 Kilometer vom Vulkan entfernten Argomulyo waren. „Das Dorf Argomolyo brannte vollständig nieder“, sagte der Polizeiarzt Teguh Dwi Santosa. „Viele Kinder starben dort. Als ich in dem Dorf war, war der Boden noch heiß.“
Der schwere Ausbruch mitten in der Nacht habe Panik unter den Anwohnern des Merapi ausgelöst, sagte der Koordinator der Rettungsmaßnahmen, Widi Sutikno. „Alle zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel wurden genutzt, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.“
Das Sperrgebiet wurde nach dem erneuten Ausbruch am Freitag von 15 auf 20 Kilometer erweitert. Die Anwohner in einem Umkreis von 20 Kilometern um den Merapi mussten ihre Häuser verlassen. Erst am Mittwoch war die Sperrzone wegen der erhöhten Aktivität des Vulkans von zehn auf 15 Kilometer vergrößert worden. Seitdem stieg die Zahl der in Notunterkünften untergebrachten Menschen von 75.000 auf 100.000. „Die Notunterkünfte sind jetzt überfüllt“, sagte Sutikno.
Wegen der Aschewolken über dem Vulkan ist der Überflug derzeit verboten. Das Verkehrsministerium forderte Piloten auf, mindestens zwölf Kilometer Abstand zu halten. Am Freitag schlossen die Behörden vorübergehend den Flughafen in Yogyakarta, wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums, Bambang Ervan, mitteilte. Das Gebiet sei von Asche bedeckt. Der Flughafen solle im Laufe des Tages wieder geöffnet werden.
Der Vulkanausbruch am 26. Oktober folgte einen Tag nach einem schweren Erdbeben, das sich westlich der Insel Sumatra ereignete und einen Tsunami auslöste. 428 Menschen kamen ums Leben, 15.000 Menschen wurden obdachlos. Besonders betroffen waren die Mentawai-Inseln westlich von Sumatra.
Weitere Info zum Vulkan und den aktuellen Eruptionen:

Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Merapi_(Vulkan)
Naturgewalten T.Sävert - http://www.saevert.de/merapi.htm

Grüsse Crosley

Urbi

Re: Vulkan Merapi, Indonesien JAVA

Beitrag von Urbi »

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Zitat:
Spiegel.de



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Vulkan Merapi: Der Feuerschlund --Fotostrecke



05.11.2010

Riesige Magmamenge
Geologen warnen vor Mega-Eruption des Merapi


Von Axel Bojanowski

AFP

800 Grad heiße Schwaden, binnen Sekunden verbrannte Menschen - die lautlosen, rennwagenschnellen Aschewolken des indonesischen Vulkans Merapi sind tödlich. Der größte Ausbruch könnte noch bevorstehen: Unter dem Berg schlummert offenbar ein riesiges Magmareservoir.

Die Ausbrüche des Merapi werden heftiger - und der große Knall steht möglicherweise noch bevor. Seit Tagen spuckt der indonesische Vulkan 800 Grad heiße Aschewolken. An diesem Freitag hat es den bisher heftigsten Ausbruch gegeben: 20 Kilometer weit rasten die Ströme aus Wasserdampf und Vulkanstaub gespenstisch leise bergabwärts. Die sogenannten pyroklastischen Ströme gleiten auf einem Luftkissen mit der Geschwindigkeit eines Rennwagens nahezu lautlos zu Tal - und sind tödlich: Nach wenigen Atemzügen festigt sich die Asche in der Lunge zu Zement, so dass Menschen ersticken. Die Leichen verkohlen, für Untersuchungen müssen die Körper mit Hammer und Meißel geöffnet werden.

Nachts jagen die Ascheströme meist unentdeckt abwärts, nur ein rötliches Glühen verrät manche Wolken - Schlafende bekommen von der Gefahr nichts mit. Einzig eine Warnung vor dem Ausbruch ermöglicht Menschen die Flucht vor den Todeswolken. Deshalb haben indonesische Behörden die Sperrzonen um den Vulkan immer mehr erweitert. Nun sollen alle Anwohner im Umkreis von 20 Kilometern in Flüchtlingslager gehen. Doch viele weigern sich, ihre Häuser zu verlassen.

Schon 122 Menschen sind in den pyroklastischen Strömen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen an diesem Freitag."Die Hitze umgab uns, und überall war weißer Rauch zu sehen", sagte der 47-jährige Niti Raharjo, der mit seinem 19-jährigen Sohn vor der Gaswolke floh, der Nachrichtenagentur DAPD. "Ich sah Menschen rennen, im Dunkeln schreien, Frauen so verängstigt, dass sie ohnmächtig wurden."

Mehr als 150 Verletzte, die meisten von ihnen mit Verbrennungen und einige mit Atemproblemen, Knochenbrüchen und Schnittverletzungen, warteten darauf, in Krankenhäusern behandelt zu werden. In der Leichenhalle in einer kleinen Klinik im Ort Sardjito stapelten sich die Leichen. "Wir sind hier total überfordert!", sagte ein Sprecher des Krankenhauses.


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Ausbruch: Die heutigen Eruptionen seien die schlimmsten der vergangenen Jahrzehnte, sagte der Chefgeologe des indonesischen Energieministeriums, Raden Sukhyiar.

Geologen warnen vor Mega-Eruption des Merapi

800 Grad heiße Schwaden, binnen Sekunden verbrannte Menschen - die lautlosen, rennwagenschnellen Aschewolken des indonesischen Vulkans Merapi sind tödlich. Der größte Ausbruch könnte noch bevorstehen: Unter dem Berg schlummert offenbar ein riesiges Magmareservoir.



Ende Zitat
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Gruss
Urbi
Zuletzt geändert von Urbi am Fr 5. Nov 2010, 17:37, insgesamt 3-mal geändert.


Urbi

Re: Vulkan Merapi, Indonesien

Beitrag von Urbi »

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Gruss
Urbi
Zuletzt geändert von Urbi am Mi 10. Nov 2010, 15:21, insgesamt 3-mal geändert.

Philippe Zimmerwald
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Re: Vulkan Merapi, Indonesien

Beitrag von Philippe Zimmerwald »

Morgen,

Auf boston.com finden sich beeindruckende bis erschreckende Bilder der aktuellen Eruptionsphase:
http://www.boston.com/bigpicture/2010/1 ... tions.html


Infos von http://blog.vulkane.net/
News von Sonntag:

Der Merapi kommt auch am Sonntag nicht zur Ruhe. Nach einem verhältnismäßig ruhigen Samstag stieg die Zahl der vulkanischen Beben von 6 auf 31. Um 3.02 Uhr Ortszeit begann eine erneute Eruption und eine Aschewolke stieg 6 km hoch auf. Vulkanische Gewitterblitze wurden in der Eruptionswolke beobachtet. Pyroklastische Ströme flossen durch die Schluchten von Gendol und Woro.

Inzwischen hat sich die Zahl der Todesopfer auf 138 erhöht. Die Krankenhäuser sind total überfordert die zahlreichen Verletzten mit Brandwunden zu behandeln. Angeblich werden nur noch Patienten stationär aufgenommem, deren Haut zu über 45% verbrannt ist!

Mehr als 200.000 Menschen befinden sich auf der Flucht vor dem Vulkan. Sollte die Sperrzone noch über 20 km hinaus erweitert werden, wären 1.000.000 Menschen betroffen. Die Situation in den Flüchtlingslagern spitzt sich bereits jetzt zu.

Der Flughafen von Yogjakarta ist weiterhin geschlossen, aus Vorsicht stellen auch immer mehr Fluggesellschaften den Flugbetrieb nach Jakarta ein.

Das Kulturdenkmal von Borobodur ist von einer 3 cm dicken Ascheschicht bedekt. Denkmalschützer befürchten, dass die Steine des Bauwerkes von Säuren angegriffen werden, die entstehen, wenn sich die Vulkanasche mit Regenwasser mischt. Das Heiligtum wurde im Jahr 1006 von einem Pyroklastischen Strom verschüttet und erst nach Jahrhunderten wieder aufgebaut.

Ein Infrarotbild einer Pyroklastischen Lawine:
http://earthobservatory.nasa.gov/Natura ... p?id=46812

Am Montag scheint sich die Lage (vorübergehend?) beruhigt zu haben.

Grüsse Philippe
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)

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