[FCST/NCST] Schauer/Gewitter 14./15.06.2017
Verfasst: Di 13. Jun 2017, 11:18
Zwar drückt der mächtige subtropische Sommer-Keil schon kräftig gegen Mitteleuropa, allerdings mag er sich in den kommenden Tagen (noch) nicht durchzusetzen. Das gilt dann irgendwie auch für den Sommer selbst, der sich immer noch ein europäisches Gerangel mit der Polarfront liefert (und @Fabiennes Juni-Langfristprognose somit eindrücklich untermauert).
Die Schweiz bleibt somit im klassischen Sandwich zwischen der warm-heissen Luft aus dem Mittelmeerraum und den Ausläufern zweiter Tröge (einer über dem Atlantik, der andere über Sibirien). Der Alpenraum liegt im Einflussbereich eines flachen Hochdruck-Rückens, der sich am Mittwoch gemäss GFS über Benelux/Norddeutschland positioniert:
Der Höhenrücken wird am Mittwoch durch die zunehmende Warmluftadvektion (WLA) des atlantischen Troges gestützt. Das bedeutet, dass auf der Alpennordseite in der Atmosphäre Subsidenz (=grossräumiges Absinken der Luftmasse) dominiert. Für Gewitter ist das bekanntlich eine denkbar schlechte Voraussetzung.
Diese Situation beginnt sich erst am späten Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag allmählich aufzuweichen. Durch die Annäherung des atlantischen Langwellentroges an den Kontinent wird der Höhenrücken langsam nach Nordosten geschoben. Von Südwesten her fliessen feuchtere Luftmassen ein. Allerdings wird das im Alpenraum nie und nimmer für verbreitete Gewitter reichen, der Deckel ist noch zu stark. Durchaus möglich, dass es in den Alpen/Voralpen via orografische Hebung die eine oder andere Zelle geben wird. Aber von grossflächiger Auslöse sind wir am Mittwoch wohl noch weit entfernt.
Interessant ist zumindest die recht typische Ausbildung der Tiefdruckrinne über Frankreich im Vorfeld der von Westen her anrückenden Kaltfront:
Im Verlauf des Donnerstags wird es dann spannend(er). Die Kaltfront des atlantischen Troges schiebt sich bis zur Mittagszeit zuerst in den Westen Deutschlands vor, zum Abend hin dann auch zum Alpenraum. Im Vorfeld nimmt die WLA nochmals Fahrt auf, die Luftmasse ist noch wärmer und feuchter als am Mittwoch und zusätzlich kommen nun atmosphärische Hebungsprozesse ins Spiel.
Die Front gemäss GFS am Donnerstagabend 18UTC:
PVA quer über Mitteleuropa:
Zugegeben, eine "Loaded-Gun"-Situation sieht anders aus. Der Luftmassenaustausch ist zwar durchaus sehenswert (wie ich finde), aber eben noch nicht richtig hochsommerlich; womit wir wieder bei der Ausgangs beschriebenen Lage wären. Der rasche Druckanstieg von Westen her macht das Zeitfenster zudem eher klein. Aber ich halte organisierte Konvektion mit Starkregen und teils Hagel bei uns durchaus für möglich. Nowcast halt.
Man wird sehen. So wie ich GFS kenne wird es das Konvektions-Fenster in den kommenden Läufen wohl noch mehr schliessen, den Druckanstieg aus Westen noch mehr verstärken/verschnellern und die Sache nochmals weiter abschwächen...
Feedback und Diskussion wie immer sehr erwünscht.
Die Schweiz bleibt somit im klassischen Sandwich zwischen der warm-heissen Luft aus dem Mittelmeerraum und den Ausläufern zweiter Tröge (einer über dem Atlantik, der andere über Sibirien). Der Alpenraum liegt im Einflussbereich eines flachen Hochdruck-Rückens, der sich am Mittwoch gemäss GFS über Benelux/Norddeutschland positioniert:
Der Höhenrücken wird am Mittwoch durch die zunehmende Warmluftadvektion (WLA) des atlantischen Troges gestützt. Das bedeutet, dass auf der Alpennordseite in der Atmosphäre Subsidenz (=grossräumiges Absinken der Luftmasse) dominiert. Für Gewitter ist das bekanntlich eine denkbar schlechte Voraussetzung.
Diese Situation beginnt sich erst am späten Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag allmählich aufzuweichen. Durch die Annäherung des atlantischen Langwellentroges an den Kontinent wird der Höhenrücken langsam nach Nordosten geschoben. Von Südwesten her fliessen feuchtere Luftmassen ein. Allerdings wird das im Alpenraum nie und nimmer für verbreitete Gewitter reichen, der Deckel ist noch zu stark. Durchaus möglich, dass es in den Alpen/Voralpen via orografische Hebung die eine oder andere Zelle geben wird. Aber von grossflächiger Auslöse sind wir am Mittwoch wohl noch weit entfernt.
Interessant ist zumindest die recht typische Ausbildung der Tiefdruckrinne über Frankreich im Vorfeld der von Westen her anrückenden Kaltfront:
Im Verlauf des Donnerstags wird es dann spannend(er). Die Kaltfront des atlantischen Troges schiebt sich bis zur Mittagszeit zuerst in den Westen Deutschlands vor, zum Abend hin dann auch zum Alpenraum. Im Vorfeld nimmt die WLA nochmals Fahrt auf, die Luftmasse ist noch wärmer und feuchter als am Mittwoch und zusätzlich kommen nun atmosphärische Hebungsprozesse ins Spiel.
Die Front gemäss GFS am Donnerstagabend 18UTC:
PVA quer über Mitteleuropa:
Zugegeben, eine "Loaded-Gun"-Situation sieht anders aus. Der Luftmassenaustausch ist zwar durchaus sehenswert (wie ich finde), aber eben noch nicht richtig hochsommerlich; womit wir wieder bei der Ausgangs beschriebenen Lage wären. Der rasche Druckanstieg von Westen her macht das Zeitfenster zudem eher klein. Aber ich halte organisierte Konvektion mit Starkregen und teils Hagel bei uns durchaus für möglich. Nowcast halt.
Man wird sehen. So wie ich GFS kenne wird es das Konvektions-Fenster in den kommenden Läufen wohl noch mehr schliessen, den Druckanstieg aus Westen noch mehr verstärken/verschnellern und die Sache nochmals weiter abschwächen...
Feedback und Diskussion wie immer sehr erwünscht.