Ich stelle mich mal vor
Verfasst: Mo 2. Sep 2013, 21:35
Hallo liebe User
Eigentlich bin ich schon länger hier angemeldet, nur habe ich höchstselten etwas geschrieben und auch gelesen habe ich auch nicht so viel. Das möchte ich aber jetzt ändern, da ich auch mehr Zeit als früher habe. Ich hoffe damit hauptsächlich, dass ich von den anderen Leuten noch viel lernen kann. Vielleicht kann ich aber auch jemandem etwas beibringen auf dem Gebiet des Föhns. Das ist nämlich mein absolutes Spezialgebiet und ich bin ein absoluter Föhn-Fan!
Ich heisse Peter, bin 35, habe in Bern Geografie studiert und 2008 mit Diplom abgeschlossen. Vor dem Studium hatte ich eine kaufmännische Lehre absolviert.
Ich wohne in Köniz, gehe an den Wochenenden aber sehr oft in den Kanton Uri und besuche auch meine Eltern, die in Altdorf wohnen. Aufgewachsen bin ich in Schattdorf, das 2.5km südöstlich von Altdorf liegt. Die Meteorologie ist ein grosses Hobby von mir, und dies seit März 1989. Das weiss ich so genau, weil damals in einer Nacht (das genaue Datum weiss ich nicht mehr) ein starker Föhnsturm von den Schattdorfer Bergen durch das Teiftal gebraust ist und heftig an unserem Haus und Dach gerüttelt hat, so dass man die Vibrationen und leichtes Schütteln im Bett noch merkte. Ich hatte mein Zimmer gleich unter dem Dach, so dass ich den Föhn sehr gut hörte und spürte. Ich ging auch ans Fenster und sah, wie die Strassenlaternen stark hin und her geschüttelt wurden - manchmal führten sie auch kreisähnliche Bewegungen aus. Am von den Strassenlaternen beschienenen Gras sah man, wie eine Böe nach der anderen darüberbrauste und das Gras flachlegte. Von dieser Nacht weg war ich ausgesprochen fasziniert vom Föhn. Er hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Vom Föhn kam ich auch allgemein auf das Wetter als grösstes Interessengebiet.
Später habe ich auch ganz genau das Wetter in ein Tagebuch aufgeschrieben, fast täglich, und Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck gemessen. 1991 kaufte mein Vater mir dann einen Handwindmesser. Mit diesem in der Hand stand ich dann stundenlang auf dem Garagendach neben unserem Haus um möglichst starke Böen einzufangen. So mass ich am frühen Abend des 5. März 1991, es war ein Dienstag, eine Böe von ungefähr 128km/h. Sie kam aus Südosten, aus dem Teiftal, von wo häufig stark Böen kommen. Und ich – 12 Jahre und ein Fliegengewicht – musste mich sehr anstrengen, damit ich nicht vom Garagendach geweht wurde. Später habe ich die beinahe 30m hohe Pappel (!!) gleich neben unserem Haus beobachtet um die Böen abzuschätzen. Spontan kommt mir der Föhn vom 24. April 1993 in den Sinn, die Spitze der Pappel horizontal nach Norden zeigte und sehr stark an ihr zerrte. Ich konnte mir damals fast keine stärkeren Böen vorstellen. Etwa eine halbe Stunde später hat es ca. 15km nördlich vom Standort die Gewerbeausstellung von Schwyz verwüstet, indem ein grosses Zelt umgeweht wurde. An diesem Tag habe ich folgendes in mein Tagebuch hineingeschrieben:
Den ganzen Tag wehte zeitweise starker Föhn. Er wehte sehr ungleichmässig. Plötzlich kamen wieder starke (aber kurze) Böen, worauf der Föhn wieder längere Zeit schwach wehte. Die stärksten Böen erreichten Windgeschwindigkeiten um 120km/h. Er hatte starke Richtungsänderungen, so dass er von allen Seiten kam (Wirbel). Die stärksten Böen kamen aus Südwest bis Süd, von wo er auch am häufigsten wehte. Um 14.20h kam eine besonders starke aber kurze Böe aus SSW (ca. 126km/h), nach welcher die Luft von aufgewirbeltem altem Laub, Zweigen, Staub usw. erfüllt war. Ganz eigenartig: Etwa eine Minute nach der Böe kam ein Gegenwirbel aus Nordwest mit einer Windstärke von etwa 8-9. Man konnte dabei erkennen, dass in etwa 100m Höhe über unserem Haus Kartonschachteln, Zweige und anderes durch die Luft flogen!!! Danach wurde es längere Zeit ruhig. Nachmittags wehte der Föhn bis weit ins Mittelland hinaus, so dass er auch in Zürich wehte. In Seewen zerstörte der Föhn das Zelt der Gewerbeausstellung. Es gab kleinere Waldbrände. Bei der Waldlichtung beim Haldiwald wurden 5 Tannen geknickt bzw. entwurzelt.
Auch eindrücklich war der Föhn vom 6. Bis 7. Januar 1996. Ich stand fast den ganzen Abend draussen und liess das Rauschen und Tosen das von der Pappel kam, auf mich wirken. Die Pappel, obwohl ohne Blätter biegte sich sehr stark, so dass die Spitze oft horizontal war und gleichzeitig mit den raschen Richtungsböen schnell hin- und hertanzte. Sie wurde auch geschüttelt und führt jeweils durch die raschen Richtungsänderungen (Richtungs- und Geschwindigkeitsturbulenz) eine Art Tanz aus. Von weitem hörte man nacheinander Ziegel auf den Boden fallen. In Altdorf wurden 139km/h gemessen, was ich für Schattdorf in etwa gestimmt hat. Es war eine ähnliche Föhnlage wie am 13. Dezember 1981, als in Altdorf 157km/h gemessen wurden. Leider ich damals erst 3 Jahre alt. Auch den Jahrhundertföhn vom 6. Bis 9. November 1982 habe ich leider nicht bewusst miterlebt. Es ist schon gewaltig, eine Föhnlage mit einem Druckunterschied zwischen S und N von 23.8 hPa und einem Temperaturunterschied von genau 20°C. Es würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Film- oder Fotomaterial von früheren Föhnstürmen geben könnte. Das wäre mir sehr viel wert und der Besitzer würde wirklich reich entschädigt.
Was mich sonst noch interessiert: Wolken, Schneeverwehungen und Bäume im Föhnsturm filmen, Zeitraffer von Wolken (bis jetzt nicht professionell, hab mir aber jetzt einen guten Fotoapparat gekauft, womit man Superfilme machen kann). Dann interessieren mich noch andere wissenschaftliche Themen, wie Geografie allgemein, Geologie und Geschichte. Im Frühling habe ich angefangen Schach zu spielen. Ich bin da also noch blutjunger Anfänger. Musik höre ich auch sehr gerne, nämlich Rock und Pop vor allem der 70er und 80er Jahre. Im Sommer und Herbst gehe ich auch gerne Wandern um das Wetter und die Geologie hautnah zu erleben und zu geniessen. Ich habe eine Schwester, die verheiratet ist, 2 kleine Mädchen hat und in Zürich-Seebach wohnt.
Wenn mir jetzt noch etwas wichtiges zu meiner Person einfallen sollte, oder wenn Ihr fragen zu mir habt, dann werde ich natürlich sofort in die Tasten hauen!
Peter Gisler
Eigentlich bin ich schon länger hier angemeldet, nur habe ich höchstselten etwas geschrieben und auch gelesen habe ich auch nicht so viel. Das möchte ich aber jetzt ändern, da ich auch mehr Zeit als früher habe. Ich hoffe damit hauptsächlich, dass ich von den anderen Leuten noch viel lernen kann. Vielleicht kann ich aber auch jemandem etwas beibringen auf dem Gebiet des Föhns. Das ist nämlich mein absolutes Spezialgebiet und ich bin ein absoluter Föhn-Fan!
Ich heisse Peter, bin 35, habe in Bern Geografie studiert und 2008 mit Diplom abgeschlossen. Vor dem Studium hatte ich eine kaufmännische Lehre absolviert.
Ich wohne in Köniz, gehe an den Wochenenden aber sehr oft in den Kanton Uri und besuche auch meine Eltern, die in Altdorf wohnen. Aufgewachsen bin ich in Schattdorf, das 2.5km südöstlich von Altdorf liegt. Die Meteorologie ist ein grosses Hobby von mir, und dies seit März 1989. Das weiss ich so genau, weil damals in einer Nacht (das genaue Datum weiss ich nicht mehr) ein starker Föhnsturm von den Schattdorfer Bergen durch das Teiftal gebraust ist und heftig an unserem Haus und Dach gerüttelt hat, so dass man die Vibrationen und leichtes Schütteln im Bett noch merkte. Ich hatte mein Zimmer gleich unter dem Dach, so dass ich den Föhn sehr gut hörte und spürte. Ich ging auch ans Fenster und sah, wie die Strassenlaternen stark hin und her geschüttelt wurden - manchmal führten sie auch kreisähnliche Bewegungen aus. Am von den Strassenlaternen beschienenen Gras sah man, wie eine Böe nach der anderen darüberbrauste und das Gras flachlegte. Von dieser Nacht weg war ich ausgesprochen fasziniert vom Föhn. Er hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Vom Föhn kam ich auch allgemein auf das Wetter als grösstes Interessengebiet.
Später habe ich auch ganz genau das Wetter in ein Tagebuch aufgeschrieben, fast täglich, und Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck gemessen. 1991 kaufte mein Vater mir dann einen Handwindmesser. Mit diesem in der Hand stand ich dann stundenlang auf dem Garagendach neben unserem Haus um möglichst starke Böen einzufangen. So mass ich am frühen Abend des 5. März 1991, es war ein Dienstag, eine Böe von ungefähr 128km/h. Sie kam aus Südosten, aus dem Teiftal, von wo häufig stark Böen kommen. Und ich – 12 Jahre und ein Fliegengewicht – musste mich sehr anstrengen, damit ich nicht vom Garagendach geweht wurde. Später habe ich die beinahe 30m hohe Pappel (!!) gleich neben unserem Haus beobachtet um die Böen abzuschätzen. Spontan kommt mir der Föhn vom 24. April 1993 in den Sinn, die Spitze der Pappel horizontal nach Norden zeigte und sehr stark an ihr zerrte. Ich konnte mir damals fast keine stärkeren Böen vorstellen. Etwa eine halbe Stunde später hat es ca. 15km nördlich vom Standort die Gewerbeausstellung von Schwyz verwüstet, indem ein grosses Zelt umgeweht wurde. An diesem Tag habe ich folgendes in mein Tagebuch hineingeschrieben:
Den ganzen Tag wehte zeitweise starker Föhn. Er wehte sehr ungleichmässig. Plötzlich kamen wieder starke (aber kurze) Böen, worauf der Föhn wieder längere Zeit schwach wehte. Die stärksten Böen erreichten Windgeschwindigkeiten um 120km/h. Er hatte starke Richtungsänderungen, so dass er von allen Seiten kam (Wirbel). Die stärksten Böen kamen aus Südwest bis Süd, von wo er auch am häufigsten wehte. Um 14.20h kam eine besonders starke aber kurze Böe aus SSW (ca. 126km/h), nach welcher die Luft von aufgewirbeltem altem Laub, Zweigen, Staub usw. erfüllt war. Ganz eigenartig: Etwa eine Minute nach der Böe kam ein Gegenwirbel aus Nordwest mit einer Windstärke von etwa 8-9. Man konnte dabei erkennen, dass in etwa 100m Höhe über unserem Haus Kartonschachteln, Zweige und anderes durch die Luft flogen!!! Danach wurde es längere Zeit ruhig. Nachmittags wehte der Föhn bis weit ins Mittelland hinaus, so dass er auch in Zürich wehte. In Seewen zerstörte der Föhn das Zelt der Gewerbeausstellung. Es gab kleinere Waldbrände. Bei der Waldlichtung beim Haldiwald wurden 5 Tannen geknickt bzw. entwurzelt.
Auch eindrücklich war der Föhn vom 6. Bis 7. Januar 1996. Ich stand fast den ganzen Abend draussen und liess das Rauschen und Tosen das von der Pappel kam, auf mich wirken. Die Pappel, obwohl ohne Blätter biegte sich sehr stark, so dass die Spitze oft horizontal war und gleichzeitig mit den raschen Richtungsböen schnell hin- und hertanzte. Sie wurde auch geschüttelt und führt jeweils durch die raschen Richtungsänderungen (Richtungs- und Geschwindigkeitsturbulenz) eine Art Tanz aus. Von weitem hörte man nacheinander Ziegel auf den Boden fallen. In Altdorf wurden 139km/h gemessen, was ich für Schattdorf in etwa gestimmt hat. Es war eine ähnliche Föhnlage wie am 13. Dezember 1981, als in Altdorf 157km/h gemessen wurden. Leider ich damals erst 3 Jahre alt. Auch den Jahrhundertföhn vom 6. Bis 9. November 1982 habe ich leider nicht bewusst miterlebt. Es ist schon gewaltig, eine Föhnlage mit einem Druckunterschied zwischen S und N von 23.8 hPa und einem Temperaturunterschied von genau 20°C. Es würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Film- oder Fotomaterial von früheren Föhnstürmen geben könnte. Das wäre mir sehr viel wert und der Besitzer würde wirklich reich entschädigt.
Was mich sonst noch interessiert: Wolken, Schneeverwehungen und Bäume im Föhnsturm filmen, Zeitraffer von Wolken (bis jetzt nicht professionell, hab mir aber jetzt einen guten Fotoapparat gekauft, womit man Superfilme machen kann). Dann interessieren mich noch andere wissenschaftliche Themen, wie Geografie allgemein, Geologie und Geschichte. Im Frühling habe ich angefangen Schach zu spielen. Ich bin da also noch blutjunger Anfänger. Musik höre ich auch sehr gerne, nämlich Rock und Pop vor allem der 70er und 80er Jahre. Im Sommer und Herbst gehe ich auch gerne Wandern um das Wetter und die Geologie hautnah zu erleben und zu geniessen. Ich habe eine Schwester, die verheiratet ist, 2 kleine Mädchen hat und in Zürich-Seebach wohnt.
Wenn mir jetzt noch etwas wichtiges zu meiner Person einfallen sollte, oder wenn Ihr fragen zu mir habt, dann werde ich natürlich sofort in die Tasten hauen!
Peter Gisler