Seeder-Feeder Effekt (Bergeron)
Verfasst: Sa 20. Jun 2009, 07:42
Hallo
Habe im Forum kaum Hinweise auf den Seeder-Feeder Effekt von Bergeron gefunden. Ich möchte aus "aktuellem" Anlass den Mechanismus kurz erklären, auch wenn dies für einige "alter Kaffee" sein dürfte.
Die Niederschlagsbildung läuft bekanntermassen in der Mehrheit der Fälle über die Eisphase. Oberhalb der Nullgradgrenze bilden sich Schneekristalle, die wachsen zu Schneeflocken oder Graupeln. Beim Fallen unter die Nullgradgrenze schmelzen diese, und die Regentropfen fallen weiter durch eine durchs Gelände erzeugte niedere Wolke, welche viele kleine Wolkentröpfchen enthält. Diese Tröpfchen werden durch die fallenden Regentropfen eingefangen. Die Regentropfen werden grösser, und am Boden verstärkt sich so der Niederschlag. Im Bereich von Hügelzonen kommt so mehr Niederschlag zusammen als über ebenen Gebieten.

Der Prozess wurde von Bergeron erstmals beschrieben. Ich erinnere mich an eine Publikation von 1960, in welcher Bergeron darauf hinweist, dass bereits Erhebungen von 50m genügen, um den Niederschlag deutlich zu verstärken. Mit Googeln findet man schnell Publikationen von Felix Welzenbach, welche den Prozess im Detail beschreiben.
Gestern gab es in den Abendstunden im Bereich des Uetlibergs nochmals erhebliche Niederschlagsmengen. Dabei war für einmal die am Boden gemessene Regenmenge grösser als diejenige, welche der Radar Albis in der Höhe angezeigt hat. (Meist war es in den letzten Monaten umgekehrt). Das bestätigt, dass der Niederschlag sich unterhalb der Radarmesshöhe, also knapp über Boden, verstärkt hat. Der Seeder-Feeder Prozess ist die naheliegende Erklärung dafür.
Gruss Willi

Habe im Forum kaum Hinweise auf den Seeder-Feeder Effekt von Bergeron gefunden. Ich möchte aus "aktuellem" Anlass den Mechanismus kurz erklären, auch wenn dies für einige "alter Kaffee" sein dürfte.
Die Niederschlagsbildung läuft bekanntermassen in der Mehrheit der Fälle über die Eisphase. Oberhalb der Nullgradgrenze bilden sich Schneekristalle, die wachsen zu Schneeflocken oder Graupeln. Beim Fallen unter die Nullgradgrenze schmelzen diese, und die Regentropfen fallen weiter durch eine durchs Gelände erzeugte niedere Wolke, welche viele kleine Wolkentröpfchen enthält. Diese Tröpfchen werden durch die fallenden Regentropfen eingefangen. Die Regentropfen werden grösser, und am Boden verstärkt sich so der Niederschlag. Im Bereich von Hügelzonen kommt so mehr Niederschlag zusammen als über ebenen Gebieten.

Der Prozess wurde von Bergeron erstmals beschrieben. Ich erinnere mich an eine Publikation von 1960, in welcher Bergeron darauf hinweist, dass bereits Erhebungen von 50m genügen, um den Niederschlag deutlich zu verstärken. Mit Googeln findet man schnell Publikationen von Felix Welzenbach, welche den Prozess im Detail beschreiben.
Gestern gab es in den Abendstunden im Bereich des Uetlibergs nochmals erhebliche Niederschlagsmengen. Dabei war für einmal die am Boden gemessene Regenmenge grösser als diejenige, welche der Radar Albis in der Höhe angezeigt hat. (Meist war es in den letzten Monaten umgekehrt). Das bestätigt, dass der Niederschlag sich unterhalb der Radarmesshöhe, also knapp über Boden, verstärkt hat. Der Seeder-Feeder Prozess ist die naheliegende Erklärung dafür.
Gruss Willi
