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Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 01:06
von Stefan Hörmann
Hallo,

aus gegebenem Anlaß folgendes:

Heute (gestern) Nacht war ich ja noch lange unterwegs und war unter diesem blitzintensiven Gewitter über der Ostalb. Mit Laptop bewaffnet idealst ausgerüstet, hänge ich meinen UMTS Stick immer über den Rückspiegel. Dabei verläuft das Kabel sehr dicht an der Karosserie entlang. Kann es hier bei einem Direkteinschlag nicht doch zum Funkensprung kommen? Ich hatte da heute Nacht so ein Erlebnis wo das Herz mal kurz unter den Sitz gerutscht ist. Dann kam diese Frage auf und trotz der Theorie, man könnte der Erste sein der durch sowas einfach mal Pech hat.

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 01:21
von Urbi
Gute Nacht Stefan
Frage: Wohin führt denn das Kabel?

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 01:27
von Stefan Hörmann
Original von Urbi
Gute Nacht Stefan
Frage: Wohin führt denn das Kabel?
In den USB-Port des Laptops? :-)

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 01:33
von Urbi
Also Gut.
Ich meine, dass hier keine Gefährdung besteht. Das System ist Intern des Fahradayschen Käfigs.
Solange Du den Laptop nicht ausserhalb deines motorisierten Kraftfahrzeuges auf den Boden stellst, ist vermutlich die Gefährdung Deinerseits eher im geringeren Bereich. :=(
Grüsse
urbi

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 02:28
von Severestorms
Ich meine, dass hier keine Gefährdung besteht. Das System ist Intern des Fahradayschen Käfigs.
Aber Kugelblitze können bekanntlich Wände und Scheiben problemlos durchdringen.. :(

Gute Frage Stefan! Ich glaube jedenfalls, dass man es um sicher zu gehen unterlassen sollte, die Fontscheibe oder andere Karrosserieteile von innen zu berühren. Offene Autofenster sollten meiner Meinung nach keine Probleme bereiten, es sei denn man streckt die Arme hinaus.

Gruss Chrigi

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 08:27
von c2j2
Moment...

die Karosserieteile von innen: kein Problem. Genau das ist das sicherste. Solange Du nicht in Manta-Manier den Ellenbogen zum Fenster raushängst und den Arm dabei lässig und cool am Rahmen auflegst ;-)

Aber z.B. bei großen Frontscheiben würde ich das Kabel nicht gerade quer über die Frontablage legen, da wäre ich nicht so sicher. Zwar bekommst Du keinen direkten Stromschlag vom Blitz, aber ob die elektromagnetischen Wellen so ein "Loch" in der Karosserie übersehen können, bezweifle ich. Und dann ist das darin liegende USB-Kabel eine wunderbare Antenne zur Energieeinkopplung (sprich: mindestens den Rechner kannst Du vergessen) ;-|

Aber das ist Theorie. Den übliche Disclaimer ... den denkst Du Dir bitte dazu ;)))

Christian

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 13:03
von Martin (Klettgau)
Hoi Stefan,

Solange du alles im Innenraum vom Auto hast sollte das nichts machen.
Falls du allerdings Energie für dein Laptop über das 12 Volt Netz vom Auto saugen solltest,musst du dir schon gedanken machen.
Sollte der Biltz in die Antenne des Fahrzeugs einschlagen,ist es das aus für den Laptop,Autoradio und die gesammte Elektrik vom Auto,sogar der Airbag kann auslösen.

Gruss Martin

Faradayscher Käfig

Verfasst: Di 2. Sep 2008, 14:02
von Cyrill
Hoi Stefan
Ich schliesse mich Martin's Meinung an. Ich habe 'mal gelesen, dass ein Blitz über die Radioantenne in's Wageninnere gelangte. So ziehe ich bei meinen Chasings die Antenne IMMER ein. Weiss nicht, ob der Strom in Deinem Fall auf das Kabel (welches auch isoliert ist) übergreifen kann... würde aber dennoch vorsichtig sein, um keine Daten im Laptop zu verlieren. Ansonsten nicht zum Fenster hinauslehnen.....
Hier ein YouTube-Video zum Thema "Blitzschlag in's Auto": http://www.youtube.com/watch?v=lUUOdO6eEZA
Der Fahrer bekam danach den Spitznamen "Sparky", hehe!

Und: offenbar kann seltenerweise ein Blitz auch ein Fahrzeugbrand auslösen:
Thread "Blitzschlag ins Auto": http://www.sturmforum.ch/showthread.php?id=1647
Thread "Auto vom Blitz getroffen": http://www.sturmforum.ch/showthread.php ... ht=Faraday

Was war dann Dein Erlebnis?

Gruss Cyrill

Faradayscher Käfig

Verfasst: Mi 3. Sep 2008, 02:56
von Stefan Hörmann
Original von Cyrill

Was war dann Dein Erlebnis?
Hallo Cyrill,

zuerst gabs ein kurzes leiser Surren oder Summen, unmittelbar darauf einen unfassbaren lauten aber ebenso kurzen "Klack" (sehr heller Knall) mit extrem hellen weißen Blitz. Das war so unglaublich laut und kurz, das tat in den Ohren weh. Da ich der höchste Punkt in der näheren Umgebung war, dachte ich an einen Einschlag ins Auto. Genau konnte ich den Blitz gar nicht lokalisieren, nur dass er in unmittelbarer Nähe niedergegangen sein muss. Knall und Blitz waren zeitgleich. Getroffen hat er mich nicht, denn weder am Auto noch an den Sträuchern nebenan waren Schmauchspupren zu riechen oder zu sehen. Naja, es war ja noch Nacht.

Volltreffer habe ich ja schon einige mitbekommen, aber irgendwie findet das immer wieder eine Steigerung. Jedenfalls habe ich dann reichlich nachgedacht und mich an eine Doku auf SFDRS erinnert (Du als Chaser), wo der Faradaysche Käfig vorgeführt worden ist. Nichts dergleichen kann einen echten Einschlag nachstellen wie ich in erleben durfte. Glaub mir, so sicher fühlte ich mich dann doch nicht. Ich war heute nochmals dort und habe das Feld nach dem Einschlagspunkt abgesucht um den Fulguriten auszugraben. Gefunden habe ich leider nichts. Das Ding wollte ich schon haben denn daran ist eine Mega-Erinnerung geknüpft.

Nachtgewitter sind schon geil. Jeder Blitz anders und man weiß eben nie wann, wo und wie er reinfährt, Faradayscher Käfig hin oder her.

Faradayscher Käfig

Verfasst: Fr 5. Sep 2008, 18:44
von nordspot
Hi allerseits, möcht meinen Senf auch noch dazu geben :-D
habe noch nie von einem Fall gehört wo die Fahrzeugelektronik durch Blitzschlag nachweislich beschädigt wurde in den über 20 Jahren Tätigkeit in der Branche. Mit Ausnahme Autoradio, war vor etwa 15 Jahren als ein Älterer Herr mir ein Betagtes Blaupunkt Radio gab zum nachsehen "seit der Blitz in die Antenne eingeschlagen hat gehts nur noch auf Mittelwelle" Damals ja schon in solche Phänomene interessiert fragte ich ob es Einschlagspuren am Auto gab. Tatsächlich fehlte der Knopf oben an der Antenne, der war abgeschmolzen, dort sah es aus als ob jemand nen Schweißbrenner hingehalten hätte. Und das interessante war daß die Antenne nicht mehr ein und auszuziehen war, sprich ALLE Segmente waren miteinander verschweißt durch den hohen Blitzstrom. Da die Antenne ersetzt werden mußte zog ich diesselbe mitsamt Antennenfuß und Koaxialkabel zum Radio hin und ersetzte diese durch eine Neue. Um nun die Theorie zu stützen daß kaum Ladung ins Innere des Fahrzeugs kommt schnitt ich das Antennenkabel auf und fand daß die innere (einadrige!) Kupferseele des Koaxkabels noch intakt war, eigentlich hätte der hohe Blitzstrom sie regelrecht verdampfen müssen. War abernicht der Fall. Und der einzige Schaden am Autoradio war ein defekter Transistor in der UKW-Eingangsstufe, sonst nix. Neue Antenne rein, neuer Transistor eingelötet, bingo :-) Also ist der Blitz am Antennenfuß auf Fahrzeugmasse übergesprungen und dann über die Räder in die Straße, am Radio selbst kam verhältnismäßig wenig Blitz noch an, im anbetracht des minimalen Schadens.
Zu dem Link von Cyrill gepostet aus 2004, wo ein Blitz ein Auto in brand gesetzt haben soll: Könnte das sein daß der wagen ein Benzinleck hatte und der Überspringende Funke den Sprit oder die Dämpfe entzündet hat? Für marode Spritleitung od gar Rostloch im Tank spricht 1: das Alter (17 Jahre) und 2: Die Automarke (Alfa Romeo) Alfas sind nämlich auslaufmodelle, besonders Ältere, und da leckt gerne mal der Antrieb, Kühler oder irgendeine Leitung (sorry,hoffe nicht zuviele Alfisti im Forum :-D ) Wäre das eine plausible Idee?

Gewitterfreie Grüße
Ralph