Augusthochwasser 2005 - Frontenentwicklung?
Verfasst: Fr 15. Jun 2007, 22:54
Hallo,
ich arbeite derzeit an einem Abschlussprojekt in Synoptik mit dem Thema "Augusthochwasser 2005" mit
und bin nun über die Frontenentwicklung vom 21. auf den 23. August 2005 gestolpert.
Vorab - ich kenne bereits die Arbeiten von der Meteoschweiz, Steinacker & CO, fand aber auch nicht geklärt,
wie die Okklusionsfront entstand, die der Schweiz und Westösterreich so intensive Niederschläge beschert hatte.
In den DWD-Analysekarten sieht man am 21. August 2005, 00 UTC eine Okklusionsfront über Südostdeutschland, die in einen kurzen Warm- und Kaltteil über Österreich anschließt und dann weiter nach Südosten verläuft. Bedingt durch den kaltluftvorstoß im westlichen mittelmeer entsteht ein Genuatief, dessen Warmfront über der Poebene liegt
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082100_DWD_Analyse.gif
6h später ist die Warmfront verschwunden, das Tief liegt südlicher mit einer Kaltfront - die Okklusion liegt weiter quasi-stationär über Ostdeutschland
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082106_DWD_Analyse.gif
12h später entsteht plötzlich ein Tief mit Warm- und Kaltfront nördlich der Alpen, südlich der Alpen liegt ein 2. Tief
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082118_DWD_Analyse.gif
Die eindrehende Okklusionsfront sieht man erst hier, wo das Stauereignis in der Schweiz schon weitgehend vorbei war.
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082218_DWD_Analyse.gif
Sehr konsistent sieht es nicht unbedingt aus
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082300_DWD_Analyse.gif
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In den ThetaE-Karten hingegen sieht es aus, als würde die vorher quasi-stationäre Front über Ostdeutschland
durch den hereinschwenkenden Trog reaktiviert und in die Höhenzirkulation eingebunden. Das Genuatief wäre demzufolge
nur für die Niederschläge südl. des Alpenhauptkamms (Gewitter in der Poebene, Starkregen Steiermark) verantwortlich gewesen. Die alte Okklusionsfront hingegen verursachte die tagelangen Niederschläge auf der Alpennordseite.
Was mir hier irgendwie nicht ganz einleuchtet, dass das Genuatief bzw. sekundäre Tiefdruckentwicklungen verantwortlich gewesen sind, wie das rein zeitlich zusammenpasst - der Zeitsprung ist zu groß ?
http://www2.wetter3.de/Archiv/2005082112_5.gif (und Karten danach)
Ring frei für Diskussion - vielen Dank schonmal!
Gruß Felix
ich arbeite derzeit an einem Abschlussprojekt in Synoptik mit dem Thema "Augusthochwasser 2005" mit
und bin nun über die Frontenentwicklung vom 21. auf den 23. August 2005 gestolpert.
Vorab - ich kenne bereits die Arbeiten von der Meteoschweiz, Steinacker & CO, fand aber auch nicht geklärt,
wie die Okklusionsfront entstand, die der Schweiz und Westösterreich so intensive Niederschläge beschert hatte.
In den DWD-Analysekarten sieht man am 21. August 2005, 00 UTC eine Okklusionsfront über Südostdeutschland, die in einen kurzen Warm- und Kaltteil über Österreich anschließt und dann weiter nach Südosten verläuft. Bedingt durch den kaltluftvorstoß im westlichen mittelmeer entsteht ein Genuatief, dessen Warmfront über der Poebene liegt
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082100_DWD_Analyse.gif
6h später ist die Warmfront verschwunden, das Tief liegt südlicher mit einer Kaltfront - die Okklusion liegt weiter quasi-stationär über Ostdeutschland
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082106_DWD_Analyse.gif
12h später entsteht plötzlich ein Tief mit Warm- und Kaltfront nördlich der Alpen, südlich der Alpen liegt ein 2. Tief
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082118_DWD_Analyse.gif
Die eindrehende Okklusionsfront sieht man erst hier, wo das Stauereignis in der Schweiz schon weitgehend vorbei war.
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082218_DWD_Analyse.gif
Sehr konsistent sieht es nicht unbedingt aus
http://www2.wetter3.de/Archiv/05082300_DWD_Analyse.gif
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In den ThetaE-Karten hingegen sieht es aus, als würde die vorher quasi-stationäre Front über Ostdeutschland
durch den hereinschwenkenden Trog reaktiviert und in die Höhenzirkulation eingebunden. Das Genuatief wäre demzufolge
nur für die Niederschläge südl. des Alpenhauptkamms (Gewitter in der Poebene, Starkregen Steiermark) verantwortlich gewesen. Die alte Okklusionsfront hingegen verursachte die tagelangen Niederschläge auf der Alpennordseite.
Was mir hier irgendwie nicht ganz einleuchtet, dass das Genuatief bzw. sekundäre Tiefdruckentwicklungen verantwortlich gewesen sind, wie das rein zeitlich zusammenpasst - der Zeitsprung ist zu groß ?
http://www2.wetter3.de/Archiv/2005082112_5.gif (und Karten danach)
Ring frei für Diskussion - vielen Dank schonmal!
Gruß Felix